Nachschau Saint-Cloud, Hannover und München 01. Mai 2017

Warring States in München  Foto: turfstock.com

Wie schon in der Vorschau geschrieben, brachte der gestrige 01. Mai dann auch wirklich die unterschiedlichsten Gefühlsregungen hervor und lieferte die ein oder andere Erkenntnis - positiv, wie negativ.

Keiner der Beteiligten hatte auf seiner Reise nach Saint-Cloud Champagner im Gepäck aber dass sich Potemkin auch in dieser Gesellschaft wacker halten kann, davon gingen wir schon aus. Der Rennverlauf erinnerte sehr an den vom Prix Dollar als der Wallach unterwegs fast genau die gleiche Position inne hatte, nur dass dieses Mal die Ausgangslage die Gerade rein sogar noch richtig günstig gewesen wäre aber gestern fehlte dann das nötige Gas. Als vorne die Post abging, hatte Potemkin nichts entgegen zu setzen und musste früh abreissen lassen. Nach vierzehn Starts das erste Mal nicht unter den ersten Drei einzukommen - damit fällt ihm allerdings auch kein Zacken aus der Krone.

Ein tolles Debüt legte Waldpfad hin und lief sogar schon reifer als vorher gedacht. Obwohl leicht aus dem Takt gekommen, als es für ihn innen an den Rails kurz eng wurde, sah es für einen Moment so aus als könne er der Favoritin Be Sweet noch ordentlich auf den Zahn fühlen aber die hatte dann zum Schluss einfach noch mehr Luft. Der Hengst wird von diesem Start sehr profitiert haben und ist auf einem guten Weg.

Das Gleiche kann man über Wadia sagen, mit deren Laufen wir sehr zufrieden sind und die wohl auch bald ihre Maidenschaft ablegen wird.

Für lange Überlegungen bietet ein Rennen meist nur ein sehr kurzes Zeitfenster aber in einem Rennen über Sprinterdistanz sollte man nach Möglichkeit gar nicht erstmal anfangen denken zu müssen. Abgesehen davon, dass uns Sanaadh etwas überrascht hat, war der Richterspruch mit Kampf/Kopf/Kopf so knapp, dass wir uns über die Niederlage dann schon wieder geärgert haben weil sie unnötig war.

In Anbetracht der Tatsache, dass Wacaria noch nicht so lange wieder im Rennstall ist und die Vorbereitung mehrere Male durch Fahrten ins Gestüt unterbrochen wurde, lief die Stute gar nicht mal so schlecht aber zum Schluss fehlte ihr einfach noch der letzte Kick.

Insgesamt lief Show Me The Music nicht schlecht aber an der Distanz muss noch gebastelt werden und eine andere Taktik könnte sich auch als Vorteil erweisen.

Wie erwartet, konnte Nani die letzte Form wieder richtigstellen und für ihn bieten sich in den nächsten Monaten mehrere Chancen in den vorgesehenen Auktionsrennen Geld zu verdienen.


Bei drei Startern im www.pferdewetten.de - Bavarian Classic bot sich für jede Gefühlslage etwas. Sehr konsterniert ließ einen das Abschneiden von Nerud zurück. Zwar ist dem Hengst sehr viel Phlegma zu eigen aber bei allen der letzten Arbeiten genügte schon eine kleine Aufforderung und er zündete im genau richtigen Moment. Davon war gestern weder was zu spüren, noch zu sehen. Nerud lief so farblos, dass es eigentlich nicht stimmen kann. Heute Morgen hatte der Hengst erhöhte Temperatur, was aber auch noch eine Nachwirkung der langen Reise sein. Auf den Grund gehen wir der Sache aber natürlich auf jeden Fall.

Das letzte Platzgeld schnappte sich noch Rostam und zeigte, das erste Mal auf Gruppe-Ebene unterwegs, eine sehr ansprechende Leistung. Das Anlegen von Scheuklappen wird man wohl vorerst weiterhin beibehalten.

Vor einigen Jahren ritt Frankie Dettori mal im Derby und bevor er in den Sattel stieg, lief er erstmal die Bahn ab, welche die Tage über sehr viel Feuchtigkeit abbekommen hatte. Als er zurück in die Jockeystube kam, fragten ihn mehrere Kollegen, wo das Geläuf denn heute am besten sei und Meister Dettori meinte:"In München." Und dass die Riemer Bahn unverändert gut drainiert ist, zeigte sich gestern wieder. Es war natürlich weich aber nicht so, wie man nach Regen und abtauenden Schnee in den letzten Tagen hätte erwarten können. Und nachdem diese Voraussetzung schon mal passender war als vorher gedacht, hatte der Trainer auch entsprechend Mumm auf Warring States. Ob der Richterspruch nun eine Nase, ein Kopf oder eine Länge - die Münchner Zielfotografie lässt da viel Spielraum für Phantasie - geheissen hätte, war eigentlich egal gewesen, es ging letztendlich nur um die Art und Weise wie der Hengst um diesen Sieg kämpfte. Das war es, war wir sehen wollten und man kann nun sicher sein, dass sich Warring States mit mehr Routine und Reife zu dem Pferd entwickelt, das man schon immer in ihm gesehen hat. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen aber der Trainer würde ihn gern das nächste Mal in der Union sehen.

 

 





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