Nachschau Hamburg und Saint-Cloud 02. Juli 2017

Indian Eagle  -  Foto: RühlIndian Eagle - Foto: RühlIncantator  -  Foto: Dr. J. FuchsIncantator - Foto: Dr. J. Fuchs

"Adler können fliegen" - aber bevor Indian Eagle wirklich fliegen konnte, sah es im Einlauf erstmal aus als würde eine zu schwer beladene Antonow versuchen abzuheben. Jozef Bojko musste sich ordentlich ins Zeug schmeissen um dem Hengst über seine Unerfahrenheit hinweg zu helfen und gerade als es anfing zu flutschen, verschaffte sich der Reiter auf Shining Lord ziemlich rabiat Platz, galoppierte Indian Eagle auch noch an und kostete den Beiden erstmal einigen Schwung. Aber aufzuhalten waren sie trotzdem nicht und der erste Sieg war unter Dach und Fach. Toll gemacht von Pferd und Reiter!

Es war schon herzerwärmend, wie viele Leute sich wünschten und das auch mündlich oder schriftlich zum Ausdruck brachten, dass es bei Eduardo Pedroza nun endlich mal mit einem Derby-Sieg klappt. Aber gestern hätten wahrscheinlich nicht mal Zauberkräfte etwas ausrichten können - Warring States lief als hätte ihn einer im Schlußbogen angeschossen und war innerhalb von ein paar Metern restlos geschlagen. Das, was man abklären kann, wurde nach dem Rennen abgeklärt - die Eisen waren alle dran, er lahmte nicht, die Hoden waren unten, er hustete nicht usw. - sprich, im Moment gibt es für sein schlechtes Laufen keine Erklärung.

Nach Langtang's Abmeldung, fiel Jozef Bojko auf Promise of Peace die Rolle des Pacemakers zu aber obwohl das vorgelegte Tempo bestimmt nicht zu schnell war, nahm es eigentlich keiner an und die Fahrt wirkte insgesamt eher verhalten. Als Promise of Peace immer noch vorne gehend das Feld in den Einlauf brachte und sich auch nicht abschütteln ließ als die Verfolger auftauchten, stellte man sich schon kurz vor, wie lustig es wäre, würde der Pacemaker das Derby gewinnen. Letztendlich wurde er toller Fünfter aber Jozef ist sich sicher, dass er sehr viel besser hätte abschneiden können, hätte er eben nicht diese Aufgabe zu erfüllen gehabt.

Gleich ein Rennen später hatte der Jozef genau wieder die gleiche Aufgabe - Incantator sollte das Führpferd für Karpino machen - aber dieses Mal klappte dann das, was vorher nicht geklappt hatte. Incantator gefiel sich ganz offensichtlich in seiner Rolle als Pilot und als erst Karpino und dann Pagino auftauchte um ihm den Platz streitig zu machen, wurde er richtig ehrgeizig und verteidigte seine Position vehement. Eine Operation am Gaumensegel ist ja immer so eine Sache und funktioniert halt auch nicht immer aber unser Dank an Frau Dr. Hornig - bei Incantator hat es scheinbar funktioniert und vielleicht kann der Hengst nun auch wieder an seine Leistungen von 2015 anknüpfen. Sheikh Fahad al Thani freute sich, dass der Trainer nach diesem Sieg in den nächsten Tagen "gute Karten bei der Misses" hätte und nahm Karpino's dritten Platz sportlich. Zwei Jahre Pause sind auch für ein Pferd seines Kalibers nicht von der Hand zu wischen. Sein Besitzer meinte, dass er schon wisse, er würde uns allen einen Gefallen tun, würde man Karpino kastrieren aber er hätte so gerne "a few babies" von ihm und dafür müsse er halt auch Hengst bleiben.

Der Sieger Farshad mit 6,5Längen Vorsprung über die Linie - eine ganz klare Angelegenheit und ob ihn die Kollegen nicht ernst genommen haben und zu lange gehen ließen oder nicht, werden wir jetzt nicht mehr klären können. Ist ein Sieger so überlegen, gibt es eigentlich immer nur eine bestmögliche Platzierung zu erzielen und die ging mit dem zweiten Platz an Waldpfad. Ein Ergebnis, über das man nicht meckern kann.

Ebenfalls Zweiter aber die Art von zweiter Platz, über den man, zumindest ein bißchen, meckern kann - Empire of the Star in Saint-Cloud. Ihn unterwegs so gehen zu lassen, kostete schon Kraft und die fehlte ihm dann zum Schluss um sich nochmal richtig aufbäumen zu können. Schon geschlagen, kam Empire zwar sogar nochmal zurück aber der letzte Tick Energie fehlte dann einfach. War schade, das Rennen hätte man gerne gewonnen.  

 

 



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