Nachschau Düsseldorf 02. August 2020

Whizz Kid  --  Foto: Dr. J. FuchsWhizz Kid -- Foto: Dr. J. FuchsSanora  --  Foto: RühlSanora -- Foto: Rühl

Den Grafenberg rauf hat man sich schon fast den am Diana-Tag üblichen Stau gewünscht aber die Stimmung war trotzdem erstaunlich gut - auch wenn man der Firma Henkel natürlich einiges mehr an Publikum gewünscht hätte.


Mittlerweile dürfte sich Rock Me Crazy's Atmung wieder normalisiert haben – der Hengst konnte anfangs gar nicht richtig mitgehen und musste unterwegs einiges tun um Anschluss halten zu können. Als ihn Jozef dann eingangs der Geraden einmal kurz aufmuntern wollte, reagierte Rocky fast schon beleidigt, schlug erstmal einen richtigen Haken, hatte danach mehrere Positionen inne, keine davon war optimal und es sah so aus als würde er einfach untergehen. Aber dann setzte Jozef ihn resolut an der Außenseite ein, die 570kg kamen plötzlich so richtig in Wallung und und Rock Me Crazy konnte sich mit enormer Galoppade noch den vierten Platz ergattern. Hut ab.


Für Whizz Kid wünschten wir uns lediglich ein schönes Rennen um nach der langen Verletzungspause ohne großen Druck wieder Anschluss zu finden. Aber wir hätten uns eigentlich gar keine Gedanken machen müssen, denn für den Hengst war es ganz offensichtlich wie Radfahren, dass man nie verlernt und ohne, dass Bauyrzhan auch nur einmal energischer nachfassen musste, kam die Beiden zu einem sicheren Erfolg. Das sah schon richtig gut aus.


Wir sind jetzt nicht davon ausgegangen, die diesjährige Diana-Siegerin mit nach Hause zu nehmen aber eine Platzierung in den Geldrängen lag für uns nicht aus der Welt. Aber die nicht ganz so günstigen Startnummern von Tangut und For Pleasure und vielleicht auch die, im Nachhinein gesehen, schlecht ausgeklügelte Taktik ließen die Stuten am Ende nicht sehr glücklich aussehen. Aber die Chance in diesem Rennen „unsterblich“ zu werden, hat man halt nur einmal und dann muss man sie auch wahrnehmen.


Dass dann doch noch ein Gruppe-Erfolg gefeiert werden konnte, verdanken wir dem in der Vorschau bezeichneten „Überraschungsei“ – der von Sandra Lony und Gerhard Moser selbstgezogene Sanora. Und auch Jozef Bojko, der die Stute couragiert und mit viel Vertrauen zum Sieg steuerte. Gut möglich, dass in der Schweiz nicht nur der Ehrenpreis einen Platz in der Vitrine findet sondern auch eine Damenbluse in Größe S. Sanora's Betreuer Pavel Kaluza stellte beim Umziehen fest, dass er versehentlich nicht eines seiner eigenen Hemden sondern die Bluse seiner Freundin Pia Küppers eingepackt hatte. Kurzerhand zog Gerhard Moser am Stall einfach sein eigenes Hemd aus um es Pavel zu leihen, quetschte sich in die viel zu kleine Bluse von Pia und konnte danach nur noch sehr flach atmen. Wir haben es nicht nachgeprüft aber gut möglich, dass nach Sanora's Sieg der ein oder andere Knopf weggesprengt war. Irgendwie wurde Sanora, die in ihrer Karriere noch nichts verkehrt gemacht und sich stetig gesteigert hat, am Toto sträflich vernachlässigt. Eine knappe Stunde zuvor wurde die Hamburger Form sogar noch aufgewertet als die damalige Siegerin Half Light in einem Gr. I-Rennen Zweite wurde. Die nächste Option könnte das Oettingen-Rennen in Baden-Baden sein.


Axana lief mehr als ordentlich und hätte sie im Einlauf mehr Glück gehabt, hätte es sogar noch besser ausgesehen. Alles gut.


Lacento nach seinem Hamburger Sieg gleich im Grupperennen aufzubieten, hatte weniger mit Größenwahnsinn zu tun, sondern viel mehr mit mangelnder Alternative auf Listen-Ebene. Das nächste passende Rennen wäre erst wieder in drei Wochen und die Zeit seit Hamburg schon fast wieder zu lange gewesen. Lacento lief unplatziert aber er ist gesund und munter und wenn man abends im Bett liegt und sein eigenes Pferd als Sieger im Grupperennen über die Linie galoppieren sieht, ist das die reine Vorfreude und die ist bekanntlich am schönsten.




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