Zweiter klassischer Sieger aus Wiesenpfads Waldrun-Familie 2011

Die Ravensberger "W"-Familie sorgt auch in England für Furore. Mit Masked Marvel gewinnt ein sehr enger Verwandter von Wiesenpfad jetzt das englische St. Leger, gemeinsam sind beiden die Großeltern mütterlicherseits: Wurftaube und Mark of Esteem.

„Von dem Tag an, an dem ich ihn in Deauville als Jährling sah, habe ich ihn immer als Pferd für das St. Leger eingeschätzt“, urteilte Trainer John Gosden nach dem St. Leger in Doncaster über Masked Marvel, „vom Typ und vom Pedigree her gesehen und letztlich hat er in seiner Karriere noch nicht viel falsch gemacht.“ Das Epsom Derby war für ihn noch etwas zu früh gekommen, doch stellte er das mit einem knappen Sieg in der Bahrain Trophy (Gr. III) im Juli in Newmarket wieder richtig. Damals ging es bereits über 2600 Meter, der Hengst unterstrich dort sein Stehvermögen, was er auch in Doncaster zeigte. William Buick hatte noch in der Woche zuvor in Baden-Baden gemutmaßt, seinem Schützling könnte vielleicht eine Art fünfter Gang fehlen, doch genau den legte er in der entscheidenden Phase ein. Das Englische St. Leger ist vom Prestige (und auch vom Geldpreis) her immer noch ein bedeutendes Rennen und ein wahrer Klassiker, im Gegensatz zu anderen Ländern, wo ja auch inzwischen auch ältere Pferde gegen die Dreijährigen antreten können.

Masked Marvel war als Jährling für 260.000 € in Deauville in den jetzigen Besitz gegangen. Er ist nach Waldpark (Dubawi) in diesem Jahr der zweite klassische Sieger der Waldrun-Familie, ein erstaunlicher Erfolg. Das Newsells Park Stud hatte seine Mutter Waldmark im Jahre 2000, als Klaus Jacobs dort gerade anfing, als Fohlen freihändig vom Gestüt Ravensberg erworben. Sie kann wirklich als Gründerstute der englischen Zuchtstätte bezeichnet werden, denn sie war im Dezember 2000 einer von drei Stutenabsetzern, die als erste Pferde überhaupt dort auf der Koppel standen. Waldmark wurde von Sir Michael Stoute trainiert, zweijährig gewann sie auf Anhieb in Kempton, zeigte dreijährig mehrfach, dass sie knapp unter der Spitze des Jahrgangs stand, besonders als Zweite in den Falmouth Stakes (Gr. II) über 1600 Meter. Sie verlor allerdings später die Form, ging 2004 in die Zucht. Die ersten drei Nachkommen waren von weniger großer Bedeutung, zwei Hengste von Sadler’s Wells und eine Stute von Peintre Celebre. Nach Masked Marvel brachte sie eine jetzt zwei Jahre alte Monsun-Tochter, die letztes Jahr in Deauville für 100.000 € Crispin de Moubray zugeschlagen wurde. Sie heißt Waldlerche, wird von Andre Fabre trainiert und ist bei France-Galop noch nicht unter einem Besitzer registriert, dem Vernehmen nach gehört sie Dietrich von Boetticher und Dr. Andreas Jacobs gemeinsam. Waldmark hat einen Jährlingshengst von Rock of Gibraltar, der mit der Lot-Nr. 412 bei Tattersalls in Book One verkauft werden soll und ein Stutfohlen von Manduro. Ihre Schwester Waldblume (Halling) steht ebenfalls in Newsells Park, sie ist Siegermutter, ihr zweites Fohlen Wanda’s Girl (Tiger Hill) wird von Manfred Hofer für Werner Heinz trainiert.

Als Schwester von Waldpark (Dubawi) ist das Pedigree von Waldmark natürlich bestens bekannt. Da es aber sehr ungewöhnlich ist, dass der Sieger eines englischen Klassikers einen so intensiven deutschen Hintergrund hat, haben wir seine Abstammung als Pedigree der Woche ausgesucht. Der Cross Montjeu/Darshaan ist identisch mit dem des Epsom Derbysiegers Pour Moi, er stammt von Montjeu aus einer Darshaan-Tochter, Masked Marvel, der erste klassische Sieger seiner Zuchtstätte, stammt von Montjeu aus einer Darshaan-Enkelin.

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