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Zazou Dritter im Hong Kong Cup

Zazou mit Olivier Peslier und Trainer Waldemar Hickst nach seinem dritten Platz im Cathay Pacific Hong Kong Cup. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

Im Vorfeld des am Sonntag auf der Rennbahn Sha Tin in der ehemaligen englischen Kronkolonie Hongkong anstehenden internationalen Renntags schien die Beteiligung der zwei deutschen Vertreter eher unter dem olympischen Motto zu stehen. Da der Hongkong Jockey Club seine vier internationalen Top-Prüfungen Mitte Dezember als Einladungsrennen gestaltet, entstehen den internationalen Startern und ihren Teams keine Kosten und sie können ein abwechslungsreiches Wochenende in einer asiatischen Metropole in der Adventszeit verbringen, das auch ohne einen sportlichen Erfolg des Vollblüters ein Erlebnis ist.

California Memory mit Matthew Chadwick gewinnt den Cathay Pacific Hong Kong Cup, Zazou mit Olivier Peslier wird innen Dritter. www.galoppfoto.deCalifornia Memory mit Matthew Chadwick gewinnt den Cathay Pacific Hong Kong Cup, Zazou mit Olivier Peslier wird innen Dritter. www.galoppfoto.de

Für den von Torsten Mundry in Warendorf vorbereiteten Durban Thunder, der in den Farben der Hamburger Besitzergemeinschaft Stall Tinsdal läuft, verlief der Hongkong Cup (Gruppe I, 2000m, 1,92 Mio. Euro) dann auch ganz unspektakulär. Als 1700:10 Außenseiter des zehnköpfigen Starterfeldes machte der 5jährige Fuchshengst zu keinem Zeitpunkt des Rennens den Eindruck, als hätte er Ambitionen auf ein Preisgeld. Der sonst als Frontrenner agierende Samum-Sohn wurde trotz eines sehr mäßigen Renntempos von Andrasch Starke im Mittelfeld postiert und als es in der Zielgerade ernst wurde nach hinten durchgereicht. Abgehängt kam er als Letzter über den Zielstrich, eine Leistung, die seinem letzten Auftritt am Arc-Wochenende entsprach.

Weit besser hielt sich dagegen der zweite Deutsche im Feld, der von  Waldemar Hickst entsandte  Zazou, der Zweitplatzierte im IDEE 141. Deutschen Derby 2010. Trotz seines jüngsten Gruppe I-Sieges in Rom notierte auch er als klarer Außenseiter in Hongkong, wenn auch mit einer Siegeventualquote von 520:10 nicht ganz so extrem wie Durban Thunder. Olivier Peslier verschaffte ihm nach anfänglichen Problemen – er musste den ersten Bogen in äußerer Spur durchlaufen – eine optimale Lage hinter dem Piloten. In der Zielgerade kämpfte der Shamardal-Sohn dann sogar um den Sieg mit, doch zum ganz großen Treffer sollte es nicht reichen.

An der Innenseite zog der Schimmel California Memory (Matt Chadwick) an ihm vorbei und sorgte für einen weiteren Triumph der Hausherren, die am Sonntag in drei der vier internationalen Prüfungen den Sieger stellten. Auch der vom letzten Platz an der Außenseite heranrauschende Ex-Schlenderhaner Irian (Darren Beadman) kam mit seinem Speed noch an Zazou vorbei und belegte wie im Vorjahr den 2. Platz im Hongkong Cup. Immerhin ein mit umgerechnet rund 190.000 Euro dotierter Rang 3 blieb für den im Besitz des Trierer Sportmanagers Werner Heinz stehenden Vierjährigen in der Endabrechnung mit minimalem Vorsprung auf den favorisierten Lokalmatadoren Ambitious Dragon (Douglas Whyte), der in der Zielgerade kurz das ganze Feld zu überlaufen schien, auf den letzten 50m aber zurückstecken musste. Erst dahinter endete nach einem für ihn alles andere als optimalem Rennverlauf der Franzose Cirrus des Aigles (Christophe Soumillon) auf dem 5. Platz und konnte seiner Einschätzung als Favorit bei den euoropäischen Buchmachern nicht entsprechen.

Im allgemeinen Freudentaumel des siegreichen Teams um Trainer Tony Cruz ("Ich bin glüklich, ein solches Pferd trainieren zu dürfen. Neben den großen Rennen in Hongkong wollen wir im nächsten Jahr mit ihm auch nach Dubai und Singapur gehen.") ging die Bestrafung des erfolgreichen Jockeys Matt Chadwick etwas unter. Doch die Rennleitung hatte genau hingesehen und entdeckt, dass das 21jährige Wunderkind der lokalen Jockeyszene sich bei seinem Vorstoß in der Endphase etwas ruppig Platz verschafft und Zazou zu einem Ausweichmanöver, das in letzter Konsequenz zu einer Behinderung des Franzosen Byword führte, gezwungen hatte. Eine zweitägige Sperre und eine Strafe von umgerechnet knapp 4000 Euro waren die Folge und bildeten den Wermutstropfen für den ehemaligen Champion der Nachwuchsreiter in Hongkong, der in den letzten beiden Jahren eine Bilderbuchkarriere hingelegt hat.

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