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Wird Scalo in Köln zum Gentleman?

Der Galopper des Jahres 2010, Scalo, trifft auch Night Magic, die den Titel im Jahr davor trug. Foto: Sandra Scherning

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Turf aktuell

Zweimal trafen sie bislang aufeinander: einmal auf der Rennbahn im letzten September beim Kölner Europa-Preis, ein anderes Mal bei der Publikumsabstimmung zum „Galopper des Jahres 2010“. In beiden Fällen erwies sich der 4jährige Hengst Scalo nicht gerade als Gentleman: Er ließ der ein Jahr älteren Stute Night Magic nicht etwa den Vortritt, sondern verwies die in München von Wolfgang Figge für den Stall Salzburg des Münchner Vize-Präsidenten Hans-Gerd Wernicke trainierte Schimmelstute auf den 2. Platz.

Am Sonntag treffen die beiden Vollblüter, die in der offiziellen Rangliste deutscher Galopper die Plätze 1 und 2 einnehmen, im 76. Gerling-Preis (Gruppe II, 2400m, 70.000€) auf der Kölner Rennbahn im Weidenpescher Park erneut aufeinander. Die in diesem Jahr von sieben Startern bestrittene Steherprüfung wird damit ihrer Rolle als Saisonauftakt für die Cracks auf der Steherdistanz vollauf gerecht. Sowohl für den von Andreas Wöhler für das Gestüt Ittlingen trainierten Scalo als auch für seine Vorgängerin als „Galopperin des Jahres 2009“ Night Magic ist es der erste Start in diesem Jahr, die Frage, wie die beiden Top-Galopper über den Winter gekommen sind, ist somit offen.

In beiden Fällen nehmen diesmal nicht die Stalljockeys im Sattel der Cracks Platz. Für Scalo wurde der Franzose Olivier Peslier verpflichtet, der ihn bereits beim Europa-Preis mit einem perfekten Ritt zum Sieg verhalf. Night Magic wird vom Holländer Adrie de Vries geritten, der in den ersten deutschen Gruppe-Rennen bereits groß aufgetrumpft hat.

Von den restlichen fünf Startern, unter denen sich mit dem Derby-Vierten Sir Lando (Eddie Ahern) auch ein Gast aus Norwegen befindet, droht kaum Gefahr für das Spitzenduo. Der St. Leger-Sieger Val Mondo (Andreas Helfenbein) aus dem Mülheimer Stall von Uwe Ostmann dürfte auf weiterer Strecke besser aufgehoben sein, was auch für den Hofer-Schützling Lamool (Johan Victoire) gilt. Gestüt Sommerbergs Derwisch (Andreas Suborics) und Gestüt Bonas Lagalp (Andrasch Starke) haben in ihrer Karriere bislang noch keine Leistung gezeigt, die ihnen Siegchancen einräumt.

Nicht nur der Gerling-Preis stellt am Kölner Sonntag eine sportlich anspruchsvolle Aufgabe dar, auch die Excelsior Hotel Ernst-Meile (Listenrennen, 1600m, 20.000€) bietet sieben profilierten Meilenspezialisten, darunter mit dem Dänen Philario (Marc Stott) auch hier ein Gast aus Skandinavien, ein Betätigungsfeld. Mit Georg Baron von Ullmanns Alianthus nimmt ein immerhin dreifacher Gruppe-Sieger die unumstrittene Favoritenstellung ein. Der von Jens Hirschberger trainierte und von Adrie de Vries gerittene 6jährige Hengst muss zwar Höchstgewicht schultern, doch nach dem Eindruck des Erfolgs bei seinem Düsseldorfer Saisonauftakt sollte ihn das nicht an einem weiteren Sieg hindern.

Der ein Jahr jüngere Hickst-Schützling des Stalles D’Angelo Sanjii Danon (Andreas Suborics) musste Alianthus unter identischer Gewichtskonstellation bereits auf seiner Düsseldorfer Lieblingsbahn vor sich dulden. Ob die beiden Vierjährigen Neatico (Andrasch Starke) und Beagle Boy (Stefanie Hofer) den älteren Meilern gefährlich werden können, erscheint fraglich. Der in seiner Jugend als Ratibor-Sieger auftrumpfende Ittlinger Neatico aus dem Quartier von Peter Schiergen geht erstmals seit dem Mehl-Mülhens-Rennen wieder auf die Meilendistanz zurück, da sein Stehvermögen doch begrenzter ist, als zunächst angenommen. Der von Andreas Wöhler entsandte Beagle Boy musste schon im letzten Herbst die Überlegenheit von Alianthus anerkennen. Für beide Hengste wird es kein leichter Saisonauftakt in Köln.

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