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Der ungewöhnliche Chopin

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 457 vom Donnerstag, 02.03.2017

Ausgerechnet ein Pferd, das er vor einigen Jahren im Training hatte, brachte Andreas Wöhler um den Sieg in der Emir’s Trophy in Doha/Katar. Der sieben Jahre alte Chopin (Santiago) aus der Zucht des Gestüts Graditz, damals noch für Hans Wirth, gewann das mit einer Million Dollar dotierte 2400-Meter-Rennen gegen den Wöhler-Schützling Noor Al Hawa (Makfi), Dritter wurde Fundamental (Arch).

Chopin profitierte von eine mutigen Ritt seines Reiters Alberto Sanna, der zur Hälfte des Rennens energisch nach vorne ging, teilweise größeren Vorsprung hatte, diese dann bis ins Ziel halten konnte. Der von Adrie de Vries gerittene Noor Al Hawa konnte nicht mehr aufschließen, hielt sich erstmals über 2400 Meter am Start aber mehr als respektabel, er ist vorerst nach Ravensberg zurückgekehrt. Umgerechnet rund 210.000 Euro werde auf das Konto seiner Besitzer überwiesen. Eduado Pedrozas Ritt Mango Tango (Siyouni) wurde im 16köpfigen Feld Siebter, einen Rang vor Winfried Engelbrecht-Bresges‘ Now We Can (Martillo).

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Chopins bisherige Karriere kann schon als bemerkenswert bezeichnet werden. Dreijährig hatte er das Dr. Busch-Memorial (Gr. III) mit acht Längen Vorsprung gewonnen, war dann für einen hohen Betrag an Qatar Racing verkauft worden. Er war Siebter im Investec Derby (Gr. I), im Jahr darauf dann noch Zweiter auf Gr. III-Ebene in Düsseldorf und Vierter in den Lockinge Stakes (Gr. I). Ein Stallwechsel zu Ger Lyons nach Irland brachte keinerlei Fortschritte, es gab auch gesundheitliche Probleme.

Für gerade einmal 9.000gns. wurde er im Oktober 2015 bei Tattersalls nach Bahrain verkauft, wo ihm in der Obhut von Trainer Abdulla Kuwaiti für den bisher nr im Turniersport tätigen Maher Ebrahim Lutfalla schon Anfang letzten Jahres mehrere Erfolge gelangen. Sein Team will ihn jetzt im Dubai Sheema Classic (Gr. I) am World Cup-Tag aufbieten.

Er ist der bisher beste Sohn des vor einigen Wochen eingegangenen Santiago (Highest Honor), die Mutter Caucasienne hat zwei andere Black Type-Pferde gebracht, ein Hengstfohlen stammt von Charm Spirit. Weitere Details sind dem Pedigree der Woche zu entnehmen. 

Eine starke Vorstellung bot bereits am Freitag der von Mario Hofer für Eckhard Sauren trainierte Diplomat (Teofilo) im Irish Thoroughbred Marketing Cup über 1600 Meter. Am Start wurde er kurz behindert, nahm das Rennen unter Adrie de Vries als Letzter auf, entwickelte in der Geraden aber noch großen Speed, was im 16köpfigen Feld zumindest noch zum vierten Platz reichte. Es gewann der aus England angereiste Sovereign Debt (Dark Angel), ein acht Jahre alter Wallach, der Andrew Mullen im Sattel hatte.

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Adrie de Vries kam im Rahmenprogramm zu einem gut honorierten Sieg, als er den von Simon Dow im englischen Epsom trainierten Mr. Scaramanga (Sir Percy) in der Al Biddah Mile um 250.000 Dollar zum Erfolg ritt. Der Pedroza-Ritt Pazeer (Siyouni) wurde Zweiter. 

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