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...und Weiteres vom Breeders' Cup

Beholder bringt in einem packenden Finish Songbird (innen) deren erste Niederlage bei. www.galoppfoto.de - Peeo Ploff

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 443 vom Donnerstag, 10.11.2016

Der Breeders‘ Cup Distaff (Gr. I) für dreijährige und ältere Stuten über 1800 Meter der Sandbahn war am Freitag, dem ersten Cup-Tag in Santa Anita, das absolute Highlight und am Ende sicher auch einer der wichtigsten Momente der beiden Veranstaltungstage. In einem packenden Finish zweier Spitzenstuten setzte sich die sechs Jahre alte Beholder (Henny Hughes) unter Gary Stevens mit einer Nase-Vorsprung gegen die bis dahin noch unbesiegte drei Jahre jüngere Songbird (Medaglia d’Oro) durch, Dritte wurde Forever Unbridled (Unbridled’s Song).

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Bei 26 Starts hat die von Richard Mandella für die Spendthrift Farm trainierte Beholder jetzt 18 Rennen gewonnen, ihre Gewinnsumme beträgt 6.156.600 Dollar. Mit diesem Start hat sie ihre Karriere beendet, ihr erster Partner im Gestüt wird Uncle Mo sein. Den Breeders‘ Cup Distaff hatte sie bereits dreijährig gewonnen, zweijährig war sie – stets in Santa Anita – im Breeders‘ Cup Juvenile Fillies (Gr. I) erfolgreich gewesen. Dieses Jahr kam sie mit drei zweiten Plätzen im Gepäck nach Santa Anita, doch bot sie zu Finale eine der besten Leistungen ihrer Karriere. Vor einigen Wochen hat Coolmore einen Scat Daddy-Bruder von Beholder bei der Keeneland September Yearling Sale für drei Millionen Dollar gekauft.

Die größte Überraschung des Freitags war der Sieg von Tamarkuz (Speightstown) in der Breeders‘ Cp Dirt Mile (Gr. I). Der sechs Jahre alte Hengst im Besitz von Shadwell war schon länger sieglos, genauer seit März 2015, damals schaffte er eine Dreierserie in Gr.-Rennen in Meydan mit der Godolphin Mile (Gr. II) als Höhepunkt. Mike Smith ritt auf dem von Kiaran McLaughlin trainierten Tamarkuz einen souveränen Sieg heraus. Die Enttäuschung dieses Rennens war der klare Favorit Dortmund (Big Brown), der sich aus dem Vordertreffen in der Geraden geschlagen gab und nur Vierter wurde. Tamarkuz hat einen Halbbruder von Frankel, der bei der diesjährigen October Yearling Sale von Tattersalls bei 650.000gns. unverkauft den Ring verließ. Tamarkuz selbst hat mit diesem Sieg seine Rennlaufbahn beendet, er wird im Shadwell Stud in Kentucky zu einer Decktaxe von 12.500 Dollar aufgestellt. 

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Etwas zu spät setzte Seamie Heffernan im Breeders Cup Juvenile Turf den Speed von Lancaster Bomber (War Front) ein, der Zweijährige aus dem O’Brien-Stall konnte den eingangs der Geraden enteilten Oscar Performance (Kitten’s Joy) nicht mehr erreichen. Trotzdem war es eine starke Vorstellung von Lancaster Bomber und eine Aufwertung seiner europäischen Formen, zuvor war er als 66:1-Außenseiter Zweiter in den Dewhurst Stakes (Gr. I) zu seinem Trainingsgefährten Churchill (Galileo) gewesen. Oscar Performance, aus der Zucht und im Besitz von Jerry Ammerman,  hatte zuvor die Pilgrim Stakes (Gr. III) in Belmont Park gewonnen, es war jetzt sein dritter Sieg beim vierten Start. Für Trainer Bryan Lynch und Jockey Jose Ortiz war es der jeweils erste Breeders Cup-Sieg. Oscar Performance ist rechter Bruder eines Gr. III-Siegers, aus der Familie kommt auch der Lanwades Stud-Neuzugang Bobby’s Kitten (Kittens Joy).

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Ob sich New Honey Money irgendwann in einer Klasse von anderen Medaglia d’Oro-Töchtern wie Rachel Alexandra oder Songbird bewegen kann, wird sich zeigen. Zumindest hat die Chad Brown trainierte Stute mit dem Breeders Cup Juvenile Fillies Turf jetzt zumindest schon ein Gr. I-Rennen gewonnen, zweiter Sieg beim dritten Start, zuvor hatte sie die Miss Grillo Stakes (Gr. III) in Belmont Park für sich entscheiden können. Von den aus Europa angereisten Stuten kam die von Christophe Ferland vorbereitete Cavale Doree (Sunday Break) noch am Weitesten, sie wurde Dritte.

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Weitgehend unter sich waren am Samstag die Zweijährigen auf Sand. Im Breeders‘ Cup Juvenile für die Hengste setzte sich Classic Empire (Pioneerof the Nile) unter Jules Leparoux durch, der zuvor schon die Futurity Stakes (Gr. I) in Keeneland gewinnen konnte, zuvor in den Hopeful Stakes (Gr. I) seinen Reiter jedoch kurz nach dem Start in den Sand gesetzt hatte. Eine dicke Überraschung gab es hingegen im Breeders‘ Cup Juvenile Fillies, den sich Champagne Room (Broken Vow) sicherte, als Fohle bzw. Jährling mit Zuschlagpreisen von 70.000 und 55.000 Dollar eher günstig war, zweijährig dann 310.000 Dollar kostete. Für die jetzige Besitzergemeinschaft gab es nun stolze 1,1 Mio. Dollar.

Ein Dreijähriger holte sich mit Drefong (Gio Ponti) den Breeders‘ Cup Sprint. Trainiert von Bob Baffert absolvierte er seinen erst sechsten Start, kam zum fünften Mal zum Zuge. De Filly & Mare Sprint holte sich Finest City (City Zip), deren 28 Jahre alter Trainer Ian Krujac den erst zweiten Sieger in diesem Jahr sattelte. Für Jockey Mike Smith war es einer von jetzt 24 Breeders-Siegern – Rekord.

Den Breeders‘ Cup Sprint über 1200 Meter der Grasbahn schließlich gewann Obviously (Choisir), ein acht Jahre alter Wallach, der vor sieben Jahre bei Goffs 2.000 Euro gekostet hatte. Über die Jahre ist er allerdings ein führender Flieger in den USA geworden.  

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