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Up top und viele deutsche Akzente

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 350 vom Donnerstag, 15.01.2015

Es wäre schon eine Überraschung gewesen, wenn diese Stute bei der Keeneland January Sale nicht das teuerste Pferd geworden wäre: Up (Galileo), sechs Jahre alt, für Aidan O’Brien Siegerin in den Blandford Stakes (Gr. II) und den Lanwades Stud Fillies Stakes (Gr. III), Zweite in der Poule d’Essai des Pouliches (Gr. I), tragend von War Front. Zudem ist Up eine Halbschwester des führenden Deckhengstes Dutch Art (Medicean). Bei 2,2 Millionen Dollar fiel am Dienstag der Hammer, Ran Jan Racing, das Unternehmen des Kaliforniers Robert Naify setzte sich als Käufer gegen prominente weltweite Opposition durch. Es war der höchste Zuschlag bei dieser Auktion seit 2008 und sorgte damit automatisch für ordentliche Gesamtzahlen.

Ebenfalls in den Ring kam eine gerade in das Jährlingsalter eingetretene Stute von Up, ihr von War Front stammender Erstling. Er erzielte 800.000 Dollar, ging an die Agenten Alex Solis und Jason Litt. Hinter dem Kauf steht LNJ Foxwoods, ein noch junges Unternehmen, deren Besitzer vorerst anonym bleiben sollen. Die Jährlingsstute ist langfristig für die Zucht erworben worden. 

Röttgener Wurzeln hatte die Topsellerin des ersten Tages, die fünf Jahre alte Premier Steps (Footstepsinthesand). 400.000 Dollar zahlte die japanische Shadai Farm für die aus dem Rennstall gekommene Stute, die zunächst in England im Training war, Rang zwei im Prix du Calvados (Gr. III) belegte und Dritte in den Albany Stakes (Gr. III) war. In den USA gewann sie ein Listenrennen, war Gr. III-Dritte. Premier Steps ist eine Tochter der Röttgenerin Primissima (Second Set), die dreijährig beim Debut gewann, doch dann nicht mehr viel bewegen konnte, ihr letztes Rating betrug 53kg. Sie ging als Zuchtstute nach Irland, Premier Steps ist ihr bisher einziger erfolgreicher Nachkomme. Die auf den Irland-Import Princess Taufan (Taufan) zurückgehende Linie ist in Röttgen noch durch die zweifache Siegerin Pristina (Sternkönig) vertreten.

Die Shadai Farm war auch bei der sechs Jahre alten Orion Moon (Manduro) aus der Zucht von Horst Rapp aktiv. 230.000 Dollar kostete die in Frankreich erfolgreiche Stute, die in den USA Zweite auf Gr. III-Ebene war. Sie stammt aus der für Harro Remmert zweimal erfolgreichen Okocha (Platini) und somit aus einer uralten deutschen Familie, die u.a. im Gestüt Asta angesiedelt war.  

Zu den Käufern zählte die Familie Berglar, die bei der Lot-Nummer 79 für 230.000 Dollar tätig wurde: Für die Narola LLC und Peter Berglar wurde die zehn Jahre alte Scolara (Quiet American) zugeschlagen, die von Lemon Drop Kid trägt. Sie hat fünf Rennen gewonnen, darunter mehrere Stakes-Prüfungen, war vielfach Gr.-platziert und verdiente über 450.000 Dollar.

„Book 1“, das die ersten beiden Tage umfasste, schloss mit einem Gesamtumsatz von 27.798.400 Dollar ab, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 61.501 Dollar und somit um 2,4 % über dem vorige Wert. Der Median, bei dem der Verkauf von Up heraus gerechnet wird, lag jedoch deutlich hinter dem von 2014 und auch „Book 2“, das am Mittwoch begann und die Basis des Marktes präsentierte, konnte zunächst nicht mit dem Vorjahr mithalten.

Der teuerste Jährling am Mittwoch war für 150.000 Dollar ein Into Mischief-Sohn aus der Cayala (Cherokee Run), die als Jährling in Keeneland gekauft wurde, in den Farben des Gestüts Ittlingen lief, dreijährig bei Andreas Wöhler platziert war, dann in die USA ging, wo sie in den Ostermann-Farben ein Rennen in Hollywood Park gewann vierjährig noch einmal nach Deutschland zurückkehrte, allerdings ohne Erfolg. Ende 2011 wechselte sie über die Tattersalls December Sale endgültig nach Nordamerika, der Into Mischief-Sohn ist ihr Erstling. Cayalas Mutter ist Halbschwester zu Daredevil (More Than Ready), vergangenes Jahr Sieger in den Champagne Stakes (Gr. I).

Die Auktion ist am Donnerstag nach Redaktionsschluss zu Ende gegangen. 

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