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Tinkler-Finale bei Magic Millions

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 337 vom Donnerstag, 02.10.2014

Am Mittwoch wurde im Magic Millions Sales Complex in Gold Coast/Australien das letzte Kapitel der rennsportlichen und züchterischen Aktivitäten von Nathan Tinkler geschrieben. Vor rund acht Jahren war der damals 30 Jahre alte schwergewichtige Tinkler mit gewaltigem finanziellem Einsatz in der Szene aufgetaucht. Sein Geld hatte er mit Kohleminen gemacht, dieses gab er mit dem Erwerb eines Rugby-Clubs, einer Fußballmannschaft und mit Pferden aus. Bald hatte er eines der größten rennsportlichen Unternehmen des Landes, trotz mehrerer Trainerwechsel blieben die Erfolge nicht aus, einer seiner Cracks war All Too Hard (Casino Prince), Sieger in vier Gr. I-Rennen, Halbbruder von Black Caviar (Bel Esprit).

Doch der Verfall des Kohle-Preises ließ  den Wohlstand von Tinkler schrumpfen, schon vor geraumer Zeit musste er sich von einigen seiner vierbeinigen Kronjuwelen, wie etwa All Too Hard, trennen, bei einer ersten Auktion kamen 200 Mutterstuten unter den Hammer. Jetzt versteigerte Magic Millions an vier Tagen den Rest des unter dem Label Patinack Farm gestandenen einstigen Vollblut-Imperiums, immerhin noch 800 Pferde, Mutterstuten, Jährlinge, Fohlen, Pferde im Training und Deckhengste, erlöst wurden A$33.944.500 (ca. €23,5 Mio.)

Am Sonntag ging es mit den Mutterstuten los, einige von ihnen konnten nicht in den Ring kommen, da sie hoch tragend sind. Am Ende wurden 197 zu einem Schnitt von A$117.733 (ca. €77.000) verkauft. Nathan Tinkler war im Übrigen selbst vor Ort. Die teuerste Mutterstute war jedoch eine von gerade einmal zwei Stuten, die nicht zum Tinkler-Bestand gehörten. Believe ‚N‘ Succeed (Exceed and Excel), eine neun Jahre alte Gr. III-Siegerin, Mutter des Spitzenfliegers Bounding (Lonhro), ging tragend von Street Cry für 1,1 Millionen A-Dollar (ca. €760.000) an Coolmore Australia.

Bei den Zweijährigen war der „Frankel-Faktor“ bei einem Hengst von Casino Prince entscheidend. Der Hengst stammt aus der Endless (Sadler’s Wells), einer Schwester der Frankel-Mutter Kind (Danehill). Tony Bott bekam im Auftrag eines Syndikats bei A$340.000 den Zuschlag. Eine im Oktober 2011 geborene ältere Schwester von ihm, die von Manduro (Monsun) stammt, wechselte später für A$240.000 den Besitzer. Die älteren Pferde wurden preislich angeführt von Hooked (Casino Prince), einem vier Jahre altenWallach, der mit aktueller Gr. III-Siegform angeboten wurde. Ultra Thorougbred Racing bekam bei A$600.000 den Zuschlag. 

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