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Starker Fohlenmarkt bei Goffs

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 495 vom Donnerstag, 23.11.2017

Drei Tage Fohlen, zwei Tage Zuchtstuten, dann wieder zwei Tage Fohlen: Goffs hatte in diesem Jahr ein neues, etwas ungewöhnliches Format für seine November Sale gewählt. Zumindest zur Halbzeit der Auktion konnte ein positives Zwischenfazit gezogen werden, denn gerade der Mittwoch, der dritte Tag der Fohlenauktion, war so stark wie lange keiner mehr bei einer derartigen Session des irischen Auktionshauses. Was eigentlich auch zu erwarten war, schließlich sind die Preise für Vollblüter aktuell mehr als solide.

Der Star des Mittwochs, auf dem Papier der stärkste Tag im Fohlensegment, war eine vom Castlebridge Consignment angebotene Galileo-Stute, eine rechte Schwester des Gruppe I-Siegers Johannes Vermeer, Sieger im Criterium International (Gr. I) und aktuell zweitplatziert im Melbourne Cup (Gr. I). Dass dieses Papier eine Reihe von hochkarätigen Interessenten an den Ring lockte, war klar, am Ende bekam der Agent Hugo Lascelles bei 1,1 Millionen Euro den Zuschlag. „Sie ist für amerikanische Klientel gekauft worden und wird mit ziemlicher Sicherheit in England ins Training kommen“, gab dieser zu Protokoll, ohne allerdings ins Detail zu gehen.

Galileo zeichnet auch bei einem Hengst desselben Anbieters als Vater, die Mutter Melito (Redoute’s Choice) war zweifache Gr. I-Siegerin in Australien. Coolmore und der China Horse Club sind die Züchter, bei 625.000 Euro hatte Ken Bolger, Neffe von Trainer Jim Bolger das bessere Ende. Dier ersteigerte für 400.000 Euro auch den dritten und letzten Galileo-Nachkommen dieser Auktion, eine ebenfalls von Coolmore/China Horse Club gezogene Stute aus der Fix (Iffraaj), die mehrere Gr.-Rennen in Neuseeland gewonnen hat. Dazwischen schob sich in der Preisliste noch ein von Stanley Lodge offerierter Sea The Stars-Sohn, der mit Blickrichtung Rennstall von Capital Bloodstock gekauft wurde. Seine Mutter ist eine Holy Roman Emperor-Schwester zu einem Gr. I-Sieger in Australien.

Am Dienstag hatte Philipp von Stauffenberg für den Höchstpreis gesorgt. Bis zu 260.000 Euro musste er gehen, um sich einen vom Garranlea Stud angebotenen Australia-Sohn aus der Listensiegerin und mehrfach gruppeplatziert gelaufenen Thai Haku (Oasis Dream) zu sichern. Diese ist Mutter der zwei Jahre alten Sarrocchi (Galileo), einer aktuellen Siegerin, die bei Goffs unlängst für 215.000 Euro verkauft wurde.

Stauffenberg agierte wohl nicht für sein Pinhooker-Syndikat, für das er in den letzten Jahren einige spektakuläre Erfolge erzielen konnte. „Er ist für einen neuen Kunden, wird für diesen vermutlich in den Rennstall gehen und nicht weiterverkauft“, sagte er. Ein rechter Bruder seiner Neuerwerbung hatte gerade bei Tattersalls 380.000gns. erlöst. Sehr viel günstiger war eine Stute aus dem ersten Jahrgang von Free Eagle, die Stauffenberg für 23.000 Euro erwarb.

Eine feste Größe auf der Bieterseite bei den internationalen Auktionen ist inzwischen der Ex-Trainer und –Jockey Paul Harley. Zu seinen Käufen zählte ein Australia-Sohn aus einer Championstute in Skandinavien. Er kostete 220.000 Euro und soll nächstes Jahr wieder auf einer Auktion erscheinen. 

Die zweitägige Session der Mutterstuten sah am Donnerstag mit Hans-Dieter Lindemeyer auch einen deutschen Käufer in Aktion. Für seine LAM GmbH ersteigerte er u.a. die von Archipenko tragende Mahe (Pivotal) aus der Zucht des Gestüts Brümmerhof, die Earl of Tinsdal-Schwester Earnestine (New Approach), tragend von Epaulette, sowie die ebenfalls von Epaulette tragende Amytis (Makfi), sämtlich im Preisbereich von etwas über 30.000 Euro. Bei Redaktionsschluss war die von Galileo tragende Convocate (Exchange Rate) zu einem Zuschlag von 400.000 Euro das teuerste Pferd, sie wurde vom Marlhill House Stud gekauft. 

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