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Sextett bei der Düsseldorfer Premiere

Andolini will es wissen ... weg mit der Decke und ab auf die Rennbahn. www.rennstall-woehler.de

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Turf aktuell

Es kann einem Turf-Fan angesichts der zahlreichen Verlegungen von Gruppe-Rennen des deutschen Turf-Kalenders schon langsam etwas schwindelig werden. Auch an diesem Sonntag steht in Düsseldorf die Premiere eines Gruppe-Rennens an neuer Austragungsstätte im Mittelpunkt des deutschen Wochenendprogramms. Um es gänzlich verwirrend zu gestalten, wird das Rennen als Großer Sparkassenpreis (Gruppe III, 2100m, 55.000€) gelaufen und damit unter einem vertrauten Renntitel, schließlich tritt die Stadtsparkasse Düsseldorf in jedem Jahr als Sponsor auf der lokalen Rennbahn in Erscheinung, doch verbarg sich in den letzten zwölf Jahren eine sportlich ganz anders konzipierte Prüfung, ein über 1400m führendes Stutenrennen, hinter diesem Renntitel. Am Sonntag sind auf der weit längeren Distanz alle Vertreter des Derby-Jahrgangs angesprochen. Damit führt die Prüfung die Tradition des jahrzehntelang in Baden-Baden bei der Großen Woche ausgetragenen Fürstenberg-Rennens fort, das im Rahmen der Umgestaltung des sportlichen Programms im vergangenen Jahr an Hannover abgegeben worden war, dort allerdings nur ein einjähriges Intermezzo vor dem Wechsel nach Düsseldorf feierte. Nicht erst seit der hitzigen Diskussion über die Verlegung des Deutschen Derbys erweist sich der deutsche Turf als wenig traditions- und ortsbewusst, die Wanderschaft von Gruppe-Rennen gehört hierzulande in der letzten Dekade zur Normalität, bislang allerdings im Einvernehmen der beteiligten Rennvereine.

Auch durch die neuerliche Verlegung hat sich das Kardinalproblem dieser Gruppe-Prüfung, das sich im letzten Jahrzehnt unabhängig vom Austragungsort zeigte, nicht lösen lassen: Die Starterzahl bleibt auch auf dem Grafenberg sehr übersichtlich, nur sechs Hengste werden in diesem Jahr in die Startboxen einrücken.

Die Favoritenrolle teilen sich dabei der Derby-Sechste Andolini (Eduardo Pedroza) aus dem Championquartier von Andreas Wöhler und der Derby-Siebte Salon Soldier (Andrasch Starke) aus dem Asterblütestall von Peter Schiergen. Während es für Andolini der erste Auftritt nach dem Derby ist, konnte der Soldier Hollow-Sohn in der Zwischenzeit ein hochdotiertes Auktionsrennen in der Schweiz souverän gewinnen. Bereits im Frühjahr gelang ihm eine Platzierung auf Gruppe III-Ebene in den Bavarian Classic, was ihm die Zugehörigkeit zur erweiterten Jahrgangsspitze sicherte, eine Einstufung, die sich Andolini durch Rang 2 im Iffezheimer Derby-Trial auf Listenebene sicherte.

Aus der Schweiz reist auch der vermeintlich stärkste Gegner für das Favoriten-Duo an. Der Red Ransom-Sohn Raheb (Frederic Spanu) hat bereits die Erfahrung zweier Derby-Starts vorzuweisen. Im Schweizer Derby - noch unter der Ägide von Pascal Bary stehend, da er erst kurz zuvor vom mehrfachen Schweizer Besitzerchampion Anton Kräuliger in Frankreich erworben worden war – kam er auf Rang 2. Anschließend glückte ihm im österreichischen Derby beim ersten Start für seine neue Trainerin Carmen Bocskai dann der Volltreffer. Im Frühjahr hatte er bereits nach seinem Maidensieg in Saint-Cloud mit einem 3. Platz auf Listenebene in Maisons-Laffitte auf sich aufmerksam gemacht, war bei diesem letzten Start in seiner alten Heimat allerdings schon respektvoll geschlagen. Eine Sensation wäre ein Schweizer Erfolg im Düsseldorfer Gruppe-Rennen allerdings nicht.

Dieses Prädikat würde am ehesten zu einem Sieg des von Paul Harley ins Rennen geschickten Darak (Adrie de Vries) passen, enttäuschte der Anabaa-Sohn doch nach seinem Maidensieg als Letzter beim einzigen Auftritt auf Listenebene in Bremen gewaltig. Für ihn ist Wiedergutmachung daher ebenso angesagt wie für Stall Nizzas Nexius (Alexander Pietsch). Der in diesem Jahr noch sieglose Schützling von Waldemar Hickst überraschte als Dritter des Kölner Union-Rennens zwar positiv, musste danach im Münchener Bavaria-Preis als Favorit allerdings eine deutliche Schlappe einstecken. Wie Darak trug auch er nur die rote Laterne bei seinem letzten Start durch’s Ziel.

Mit Nostro Amico (Terence Hellier) aus dem Krefelder Quartier von Mario Hofer kommt ein weiterer Starter des Deutschen Derbys in Düsseldorf an den Ablauf. Der Martillo-Sohn kam dabei als Achter zwar genau hinter seinen Düsseldorfer Konkurrenten Andolini und Salon Soldier ins Ziel, doch waren die Abstände zwischen dem Sechsten und Achten mit Kopf-Hals sehr gering, so dass auch eine Formumkehr für den diesmal vom Stalljockey gerittenen Nostro Amico nicht undenkbar ist.

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