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Sechs Millionen für Stellar Wind

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 493 vom Donnerstag, 09.11.2017

Erst wenige Tage vor ihrem Auftritt im Auktionsring in Keeneland hatte Stellar Wind (Curlin) ihre Rennkarriere beendet. Eher enttäuschend, im Breeders‘ Cup Distaff hatte sie nur den letzten Platz belegt. Doch ihr Rekord konnte sich sehen lassen, fünf Gr. I-Rennen stehen auf ihrem Konto, mehrfach schlug sie die Championesse Beholder (Henny Hughes). Noch im Juli gewann sie in Del Mar die Clement L Hirsch Stakes (Gr. I).  So war ein hoher Preis für die Fünfjährige in „Book 1“ der zwölf Tage dauernden monströsen Keeneland November Breeding Stock Sale in Lexington programmiert.

Und sie enttäuschte bei ihrem vorerst letzten öffentlichen Auftritt nicht. Für sechs Millionen Dollar wechselte sie in den Besitz von Coolmore, MV Magnier unterzeichnete den Kaufzettel. „Sie wird von American Pharoah gedeckt“, tat er anschließend kund.

Die chilenische Don Alberto Corporation hat sich in den vergangenen Jahren in die Rolle eines „global players“ in Rennstall und Zucht entwickelt. Der Schwerpunkt liegt allerdings in den USA und in Keeneland zählte das Unternehmen einmal mehr zu den großen Investoren. Für 2,3 Millionen Dollar wurde zusammen mit der Bridlewood Farm die Kentucky Oaks (Gr. I)-Siegerin Cathryn Sophia (Street Boss) tragend von Pioneerof The Nile gekauft. Am Mittwoch erwarb Don Alberto die vier Jahre alte Royal Obsession, tragend von Curlin, für 1,8 Millionen Dollar und die gleichaltrige Paola Queen (Flatter) für 1,7 Millionen Dollar.

Noch etwas teurer war die mehrfache Stakes-Vererberin For Royalty (Not for Love), die tragend von Bernardini für zwei Millionen Dollar an Summer Wind Equine ging, und Enchanted Rock (GiantÄs Causeway), die ein Fohlen von More Than Ready erwarten lässt und für zwei Millionen Dollar von Peter Brants White Birch Farm gekauft wurde. Diese ist zwar schon 13 Jahre alt, hat aber schon den Gr.-Sieger Verrazano (More Than Ready) gebracht.

Tragend vom Champion Tapit kam Oscar Party (Dixie Union) in den Ring, Stakes-Siegerin und Gr. I-Zweite. Die Alpha Delta Stables legten 1,9 Millionen Dollar an, um sich die sieben Jahre alte Stute zu sichern. Japanische Präsenz wurde insbesondere durch Matasha Iida gezeigt, der 1,65 Millionen Dollar für Tammy the Torpedo (More Than Ready) anlegte, eine von War Front tragende Gr.-Siegerin. Ihr nächster Partner wird Deep Impact sein.

Das teuerste Fohlen in „Book 1“ war am Dienstag, wenig überraschend eine Stute von Tapit, die für 775.000 Dollar an Chris Baccari ging. Allerdings hatte ihre Mutter My Conquestadory (Artie Schiller), eine Gr. I-Siegerin, letztes Jahr an gleicher Stelle tragend von Tapit auch 1,5 Millionen Dollar gekostet. Zumindest eine erste Amortisation für den damaligen Käufer SF Bloodstock. Gefragt waren auch die Nachkommen aus dem ersten Jahrgang von American Pharoah. Tags darauf wurde das von einem Hengstfohlen von Curlin getoppt, das für eine Million Dollar an den Agenten Andre Lynch ging.

Sehr prominent im Markt vertreten war das Stonereath Stud der Familie Berglar, das mehrere Pferde als Agent gut verkaufte. Gleich am ersten Tag brachte Inventive (Dixie Union), eine von Medaglia d’Oro tragende Stute 800.000 Dollar, allerdings ist sie als Mutter von Klimt (Quality Road) auch schon Gr. I-Vererberin. Ein Giant’s Causeway-Hengstfohlen aus der eigenen Stute Emma’s Encore (Congrats) brachte 300.000 Dollar, ein schon mit der Lot-Nummer 8 offerierte Medaglia d’Oro-Hengst im Fohlenalter wurde im Auftrag von Anderson Farms für 300.000 Dollar verkauft. „Wir sind mit unseren Verkäufen sehr zufrieden“, wird Peter Berglar im Rückblick auf den ersten Auktionstag von TDN zitiert, „gute Pferde machen halt auch gutes Geld.“ Ein von Union Rags stammendes Stonereath-Hengstfohlen aus der Peace Royale (Sholokhov) brachte 75.000 Dollar, die Mutter, Siegerin in Gr. III-Rennen in Hamburg und Köln, bereits zweifache Black Type-Vererberin, wurde tragend von Air Force Blue bei 270.000 Dollar nicht abgegeben.

An den ersten beiden Tagen wurden 201 von 264 Pferden in Keeneland zu einem Schnitt von 417.891 Dollar verkauft, ein Plus von 2,73 % gegenüber den korrespondierenden Tagen des Vorjahres.  

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