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Scat Daddy top - Guter Karlshof-Verkauf

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 514 vom Freitag, 20.04.2018

Hengste aus dem letzten Jahrgang von Scat Daddy (Johannesburg) sorgten für die Höchstpreise bei Europas wichtigster Breeze Up-Auktion, der zweitägigen Craven Sale in Newmarket. Jeweils nach den Rennen wurden bei Tattersalls am Dienstag und Mittwoch 142 Zweijährige versteigert, von denen 94 einen neuen Besitzer fanden. Der erste Tag war insofern enttäuschend, da nur 38 der angebotenen 66 Zweijährige verkauft wurden. Diese Rate konnte am Mittwoch etwas verbessert werden, doch war der Trend schon bei den bisherigen Breeze Up-Auktionen in Europa erkennbar – viele Pferde verließen unverkauft den Ring.

Der Schnitt pro Zuschlag lag bei 141.633gns und damit um zwei Prozent unter dem Vorjahreswert, 2017 waren mehr Pferde im Angebot. Unter dem Strich war es aber immer noch das zweitbeste Resultat überhaupt bei dieser Auktion, die auf Grund ihres speziellen Charakters aber keine Rückschlüsse auf die derzeitige Marksituation zulässt. Es kann eigentlich nur konstatiert werden, dass das Angebot im ZWeijährigen-Sektor derzeit zu groß ist.

Immerhin 270.000 Dollar hatten Robert Moss und John Egan, der Jockey, der den Hengst dann auch beim Breezing ritt, für einen Scat Daddy-Sohn letzten September in Keeneland bezahlt, Willie Browne sorgte in Irland als Consignor für den nötigen Schliff. Das zahlte sich aus, denn erst bei 800.000gns. fiel am Dienstag der Hammer zugunsten von Charlie Gordon-Watson. Der Agent war für Dr. Johnny Hon tätig, der den Hengst zu Ed Dunlop geben wird. Es war zu diesem Zeitpunkt der dritthöchste Preis, der je auf dieser Auktion erzielt wurde. Der Hengst ist Bruder zu drei Siegern, die zweite Mutter war Gr. II-Siegerin in den USA.

Doch 24 Stunden später war ein weiterer Scat Daddy-Hengst noch einmal um 100.000gns. teurer. Stephen Hillen war der Käufer, diesmal zeichneten die irischen Mayfield Stables als Anbieter. Er hatte 200.000 Dollar als Jährling gekostet, Hillen zeigte sich schmallippig, was den künftigen Besitzer anbetrifft, doch wird das Pferd wohl in England bleiben. Ein weiterer Sohn des einstigen Ashford-Stallions war mit 775.000gns. nur unwesentlich preiswerter. Auch er war über Willie Brownes Mocklershill Stud nach Newmarket gekommen, wo er Jamie McCalmont zugeschlagen wurde. Wie sich später herausstellte, war dieser für Coolmore tätig gewesen.

In den USA als Jährling gekaufte Pferde waren in der jüngeren Vergangenheit stets für hohe Preise bei solchen Auktionen gut, das war auch diesmal der Fall. Ein Street Sense-Sohn ging für 575.000gns. an Sackville/Donald und eine More Than Ready-Tochter, die in Keeneland keinen Käufer gefunden hatte und die von der irischen Amateurrennreiterin Katie Walsh präpariert wurde, für 500.000gns. an Godolphin. Immerhin ist sie Tochter einer Gr. I- und Schwester einer Gr. III-Siegerin. Ein Animal Kingdom-Sohn, der in Keeneland 200.000 Dollar gekostet hatte, wechselte für 420.000gns. über Alex Elliott in den Stall von Simon Callaghan – und der trainiert in Nordamerika, so dass es jetzt wieder über den Atlantik geht.

Doch auch in Europa gezogene Pferde wurden für gutes Geld verkauft. Ebenfalls 420.000gns. erlöste ein Hengst von Kodiac, der an Alistair Donald ging, Godolphin war Unterbieter. Und Godolphin bekam bei 425.000gns. den Zuschlag, als ein Sea The Stars-Sohn aus der Gr. III-Siegerin Lily’s Angel im Ring war.

Aus deutscher Sicht war der 250.000gns.-Zuschlag für den Dabirsim-Hengst aus der Allure natürlich ein besonderes Highlight. Der junge Hengst, der mit Adventure World bereits einen Namen hatte, war im vergangenen Sommer bei Arqana für seinen Züchter, das Gestüt Karlshof, für 90.000 Euro zurückgekauft worden. In einem Deal, in den auch Renello Bloodstock eingebunden war, konnten zwei Partner mit ins Boot genommen werden, das Powerstown Stud in Irland übernahm die Präparierung und das Ergebnis konnte sich wahrlich sehen lassen. Blandford Bloodstock bekam den Zuschlag, gut möglich, dass der Hengst nach Hong Kong geht.

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