Drucken Redaktion Startseite

Scalo vor schwerem Comebackversuch in Dortmund

Scalo im Training im Mai 2012 Foto: www.rennstall-woehler.de

Autor: 

Turf aktuell

König Fußball drängt aktuell andere Sportarten in den Hintergrund. Dies betrifft auch den deutschen Galoppsport an diesem Wochenende, obwohl es keine terminliche Kollision gibt, da die Rennveranstaltungen rechtzeitig beendet sind, um das abendliche EM-Schauspiel verfolgen zu können. Gespannt ist der Dortmunder Rennverein, wie der Zuschauerzuspruch beim Sommer Grand Prix, dem am Sontag zum 25. Mal ausgetragenen Großen Preis der Wirtschaft (Gruppe III, 2000m, 55.000€), ausfallen wird. Eines ist allerdings schon vor dem Start sicher: Die Qualität der Besetzung dürfte auf Gruppe III-Ebene in diesem Jahr nur schwer zu schlagen sein: Klick zum kompletten Renntag mit allen Rennen, Pferden, Jockeys, Züchtern und Besitzern!

Zwar werden sich nur sechs Vollblüter an der 2000m-Startstelle einfinden, doch fünf davon können auf ein aktuelles GAG von deutlich über 90kg verweisen, einzig der von Clemens Zeitz nur acht Tage nach seinem 5. Platz im Dresdner Sachsen-Preis wieder an den Start gebrachte Perfect Son (Eugen Frank) fällt mit einem GAG von 89kg etwas ab und hat sich dadurch die Rolle des längsten Außenseiters gesichert. Gleich die Hälfte der Starter hat die Deckhengstmarke eines GAGs von mindestens 95kg bereits übersprungen.

Der „Galopper des Jahres 2010“, Gestüt Ittlingens Scalo, gibt hier sein mit Spannung erwartetes Comeback. Der 5jährige Lando-Sohn unter Obhut von Andreas Wöhler schaffte als Dreijähriger vier Volltreffer auf Gruppe-Parkett, einmal im Kölner Europa-Preis sogar auf höchstem Niveau, und erzielte ein GAG von 100kg. Im Vorjahr musste er die Saison nach dem 2. Platz hinter Danedream im Großen Preis von Berlin, seinem dritten Saisonstart nach dem Auftaktsieg im Gerling-Preis und dem unglücklichen 2. Platz im Gran Premio di Milano, vorzeitig beenden. Er hatte sich in Hoppegarten eine Muskelzerrung zugezogen und brauchte viel Zeit, um wieder in Schwung zu kommen. Mit Eduardo Pedroza im Sattel soll er in Dortmund auf die Siegerstraße zurückkehren, doch ein Spaziergang wird das Comeback kaum werden.

Aus dem eigenen Quartier wird Stall Darbovens Russian Tango (Terence Hellier) aufgeboten, dem ebenfalls schon zwei Siege auf Gruppe-Parkett gelangen. In dieser Saison hat der 5jährige Tertullian-Sohn allerdings bei zwei Versuchen noch nicht so recht an die Leistungen zuvor anknüpfen können.

Dasselbe gilt für den auffälligen Schiergen-Schützling Theo Danon (Filip Minarik). Der 4jährige Lord of England-Sohn ist als Gruppe-Sieger im Vorjahr ausgezeichnet, doch die beiden diesjährigen Starts, der letzte auf höchster Ebene in Rom, verliefen ernüchternd.

Anders sieht es beim 4jährigen Tesey (Daniele Porcu) aus dem Stall von Miltcho Mintchev aus. Der Tiger Hill-Sohn machte im Vorjahr eine steile Entwicklung aus kleinsten Anfängen durch, die in einem Sieg auf Listenebene in Rom zum Saisonschluss gipfelte. Das Saisondebüt in diesem Jahr fand auf Gruppe II-Ebene beim Frühjahrsmeeting in Iffezheim statt, wo er sich als Vierter zu Danedream tapfer schlug. Er blieb in Iffezheim knapp vor Russian Tango, den er in Dortmund unter günstigeren Gewichtsbedingungen wieder trifft.

Der am häufigsten genannte Stolperstein für ein siegreiches Scalo-Comeback ist jedoch der einzige Dreijährige im Feld, der von Waldemar Hickst trainierte All Shamar (Andrasch Starke). Gerade in diesem Rennen hat sich der um diese Jahreszeit enorme Gewichtsvorteil der Dreijährigen gegenüber den Älteren schon oft als Wegbereiter des Erfolgs erwiesen. Der Shamardal-Sohn musste sich nach zwei Erfolgen als Youngster, einer davon auf Listenebene in Frankreich, bei seinem einzigen Auftritt in diesem Jahr im Frankfurter Frühjahrspreis allein Novellist geschlagen geben. Es ist der Reiz der Dortmunder Prüfung mitzuerleben, wie das nun gegen die Älteren beim ersten Jahrgangsvergleich auf Gruppe-Ebene in dieser Saison aussehen wird.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90