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Routinier Bocskai steuert den Eidgenossen Winterwind in St. Moritz zum Triumph

Winterwind gewinnt mit 'Ersatzjockey'- Georg Bocskai das Flachrennen 'Guebelin 72. Grosser Preis von St. Moritz' beim White Turf..swiss-image.ch - Photo by Andy Mettler

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Turf aktuell

Der Allerjüngste ist der vierfache deutsche Jockeychampion Georg Bocskai wahrlich nicht mehr. Seine große Zeit als Jockey lag in der 80er Jahren, als er Stalljockey am erfolgreichsten Quartier des deutschen Galoppsports, dem Asterblüte-Stall von Altmeister Heinz Jentzsch, war und ein Grand Prix Rennen nach dem anderen gewann. Der in Wien geborene Sohn eines aus Ungarn emigrierten Jockeys feierte im vergangenen Monat seinen 52. Geburtstag. Nach einem zwischenzeitlichen Ausstieg aus dem Galoppsport kehrte er nach dem gescheiterten Versuch, sich als Gastronom auf Mallorca zu etablieren, in die Vollblutwelt zurück. In Zürich hat seine 41jährige Frau Carmen eines der führenden Schweizer Trainingsquartiere aufgebaut, er ist dabei in alle Arbeiten involviert. In den Rennsattel schwingt er sich allerdings nur noch in speziellen Fällen.

Ein solch spezieller Fall war am Sonntag gekommen, als er den von seiner Frau vorbereiteten 6jährigen Winterwind im „72. Großen Preis von St. Moritz", dem mit 121.121 SFr dotierten Highlight des „White Turf Meetings" auf dem zugefrorenen See von St. Moritz, mit all seiner Erfahrung ritt. Der Vorjahresdritte in diesem Rennen ging als 458:10 Außenseiter in die von 18 Vollblütern aus vier Nationen bestrittene Prüfung, die diesmal vor 11.500 Zuschauern ausgetragen wurde. Bocskai steuerte Winterwind bei dichtem Schneetreiben zu einem letztlich sicheren Sieg vor einem weiteren Schweizer, Pont des Arts (Frédéric Spanu), und dem für den 2. Rang nur knapp geschlagenen Deutschen Tarkheena Prince (Pierantonio Convertino), der den Franzosen Barongo (Sebastien Maillot) auf Platz 4 verwies.

Der mit viel Medienrummel begleitete Auftritt des Weltklassejockeys Lanfranco Dettori in St. Moritz blieb ohne zählbare Ausbeute. Sein Ritt, der ebenfalls von Carmen Bocskai gesattelte Saphir Bere, endete nur als Sechster. Der Vorjahressieger Rolling Home mit dem deutschen Championjockey Eduardo Pedroza im Sattel enttäuschte als Fünfzehnter auf der ganzen Linie, ebenso wie der deutsche Favorit Northern Glory (Karoly Kerekes), der bereits weit vor dem Ziel von seinem Reiter aufgenommen wurde.

Im Rahmenprogramm des Schlusstages beim diesjährigen „White Turf Meeting" konnten sich die deutschen Vertreter schadlos halten. In der einleitenden mit 30.000 SFr dotierten Sprintprüfung gewann der von Hans Walter Hiller trainierte deutsche Vertreter Libretto unter Filip Minarik, während der Oldie Sacho (Alexander Pietsch) hier den 3. Rang hinter dem Eidgenossen Lodano (Steve Drowne) belegte.

Auch das mit 15.000 SFr dotierte Skikjöring-Rennen ging an einen deutschen Gast. Der von Christian von der Recke vorbereitete 7jährige Bergonzi gewann wie in der Vorwoche dieses spektakuläre Ereignis und bescherte seinem Steuermann Franco Moro damit den Gesamtsieg in der Skikjöring-Meetingswertung, die mit dem Titel „König des Engadins" verbunden ist. Der Abonnement-Sieger Jakob Broger musste mit King George als Zweiter des Finallaufs erneut eine Niederlage einstecken und verpasste dadurch seinen 11. Erfolg in der St. Moritzer Skikjöring-Wertung. 

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