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Post aus Prag: Shamalgan für einen Ausgleich II-Sprint in Prag nachgenannt

Red Hot Calypso schlägt im Großen April-Preis von Bratislava den Ex-Fährhofer Legionär. Foto: Peter Lukac

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 414 vom Donnerstag, 21.04.2016

Die Nachricht schlug am Dienstag wie eine Bombe ein. Der inzwischen 9-jährige Shamalgan (Footstepsinthesand) – Sieger des Premio Vittorio Di Capua (Gr.1), Darley Oettingen-Rennens (Gr.2) und letzte zwei Jahre Deckhengst in Frankreich – wurde für einen Ausgleich II-Sprint am Sonntag in Prag nachgenannt. Der Besitzer Ardak Amirkulov soll angeblich mit der Resonanz von Shamalgan in der Zucht, 28 Nachkommen sind bisher geboren, unzufrieden sein und hat den Hengst zurück ins Training nach Tschechien geschickt. Diesmal nicht zu Arslangirej Savujev, mit dem sich der Filmproduzent aus dem kazakhstanischen Almaty vor einigen Jahren getrennt hatte, sondern zu dessen früheren Angestellten Arthur Resulov. Der Ex-Jockey betreut im nordböhmischen Most gerade einmal drei Pferde, seine bisher größten Erfolge feierte er mit der Oaks-Siegerin Saltanat (Duke Of Marmalade).

Über die aktuelle Kondition von Shamalgan, den er seit Weihnachten im Stall hat, will Resulov nicht viel verraten und spricht von einem Testrennen. Auf der Distanz von 1400 Metern trifft das zweimalige Pferd des Jahres in Tschechien (2010 und 2011) auf eine starke Konkurrenz. Unter den Sprintspezialisten am Start befindet sich der von der Familie Matusche gezogene Dashing Home (Dashing Blade), Sieger des lukrativsten Sprintrennens der letzten Saison European Jockeys‘ Cup Million, der sich im Besitz von Ramzan Kadyrow befindet und somit nur in Tschechien und der Slowakei starberechtigt ist.

Ungewiss war auch die Zukunft eines anderen Gruppesiegers Meandre (Slickly), den Kadyrow vor einem Jahr an Said Shaptukayev verkauft hatte. Noch im Winter sprach man über einen möglichen Export nach Russland und einem Start im Moskauer Präsidenten-Pokal oder Wechsel in die Zucht. Der 8-jährige Meandre ist schließlich doch im tschechischen Training von Arslangirej Savujev geblieben und soll sich hauptsächlich in französischen Blacktype-Rennen versuchen. Einen guten Saison-Einstand lieferte der frühere Gruppe 1-Sieger (u.a. Großer Preis von Berlin) am Dienstag in Maisons-Laffitte, wo er im Prix Lord Seymour (L) mit Fabrice Veron den dritten Platz hinter One Foot In Heaven (Fastnet Rock) und Tiberian (Tiberius Caesar) belegte. Trainer Savujev plant bereits einen weiteren Start in Frankreich, kann sich aber auch einen Start im Rahmenprogramm des Tschechischen Derbys vorstellen.

Die Prager Saison begann letzten Sonntag mit einem Vorbereitungsrennen für die 1000 Guineas. Mit Sedmikraska (Excellent Art) gab es einen Favoritensieg, im Ziel des 1400 Meter-Rennens konnte sich die Stute des Stalles Pegas um eine Länge vor Efily (Slickly) retten. Eine halbe Stunde später löste erfolgreich seine erste diesjährige Aufgabe auch Trip To Sydney (Sunday Break), ein Halbbruder des Listensiegers Trip To Rhodos in denselben Farben von Dr. Jirí Charvát und im Training von Pavel Tuma. In einem kleineren Rennen über 2200 Meter fand er keinen ernsthaften Gegner und sollte jetzt einen weiteren Schritt in Richtung Tschechisches Derby machen. Enttäuschend verlief hingegen das Debüt von Hudson Canyon (Galileo) und den weiteren irischen Importen von Josef Vána, die in ihren Rennen unplatziert endeten.

Seit letzten Sonntag ist auch die polnische Saison in Warschau-Sluzewiec im vollen Gange, am ersten Renntag konnte zweimal das slowakische Jockeytalent Michal Abík punkten, der Nachwuchsmann ist dieses Jahr in Polen am Stall von Adam Wyrzyk beschäftigt. In Bratislava wurde der Große April-Preis (1800 Meter) durch Red Hot Calypso (Art Connoisseur) aus dem Stall Álmodó nach Ungarn entführt.

Siege von deutsch gezogenen Pferden gab es letztes Wochenende nur in Budapest, wo der von Christian Bruer und Andreas Tiedtke gezogene 6-jährige Zwegat (Areion) unter Milos Milojevic im Hauptrennen des Tages Káposztásmegyeri Díj (1400 m) den unter Höchstgewicht antretenden Silent Blessing (Diktat) niederringen konnte. Im Rahmenprogramm setzte sich die im Gestüt Helenenhof geborene Eisfee (Distant Music) durch. Der inzwischen 9-jährige Danestar (Medicean), ein Halbbruder von Danedream, musste sich mit einem zweiten Platz zufrieden geben.

 

Martin Cáp, Prag

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