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Pferde-Ladies müssen Farbe bekennen

Survey - mit Stefanie Hofer als Siegerin im BBAG-Auktionsrennen - gehört in Köln zu den Favoritinnen. www.galoppfoto.de

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Turf aktuell

Es sind nur noch drei Wochen bis zum ersten Stutenklassiker des deutschen Galoppsports. Allmählich wird es ernst in den Trainingsquartieren, die dreijährigen Hoffnungsträgerinnen müssen Farbe bekennen, ob sie das Format für klassischen Siegeslorbeer besitzen. Am Sonntag steht in Köln mit dem Karin Baronin von Ullmann - Schwarzgold-Rennen (Gruppe III, 1600m, 55.000€) das sportlich anspruchvollste Vorbereitungsrennen für den Stutenklassiker im Mittelpunkt des dortigen Renntags. Acht dreijährige Stuten, darunter auch die aus Frankreich anreisende Absolutly Me (Pierre-Charles Boudot), die der Prüfung auch eine internationale Note verleiht, nutzen die Gelegenheit zur Standortbestimmung auf Gruppe-Ebene. Die Französin aus dem Quartier von Henri-Alex Pantall konnte nach ihrem Debüt-Sieg in einem Rennen in Saint-Cloud immerhin Rang 3 auf Listenebene in der Provinz zum letztjährigen Saisonende erringen. Bei ihrem diesjährigen Saisonauftakt in Longchamp war sie als Dritte in einem kleinen Rennen allerdings weit geschlagen und gehört bei ihrem Erstauftritt auf Gruppe-Niveau zu den Außenseiterinnen.

Die von Mario Hofer für den Kölner Rennvereinspräsidenten Eckhard Sauren trainierte Survey (Terence Hellier) ragt aus dem Starterfeld in einem Punkt klar heraus: Keine der Konkurrentinnen hat bereits auch nur annähernd so viel Geld verdient wie die Big Shuffle-Tochter. Dennoch ist ihre Favoritenposition keineswegs unumstritten, resultiert ihre finanzielle Ausbeute doch primär aus lukrativ dotierten, in ihrem sportlichen Wert jedoch umstrittenen Auktionsrennen. Der diesjährige Saisonauftakt als Zweite im Düsseldorfer Preis der Dreijährigen gegen die Hengste war jedoch auch sportlich aller Ehren wert.

Mit Gestüt Fährhofs Paraisa (Jozef Bojko) ist eine Konkurrentin mit von der Partie, die sich im vergangenen Jahr in den Top-Prüfungen mehr als achtbar schlug. Nicht nur Rang 3 aus der letztjährigen Winterkönigin, auch der Ehrenrang im Kronimus-Rennen und ein Erfolg auf Listenparkett in Hannover stehen bei ihr zu Buche. Am Sonntag muss sie erstmals auf ihren ständigen Reiter Eduardo Pedroza (reitet Waldpark in Rom) verzichten und mit dem Nachteil des Saisondebüts klarkommen. Schon auf einen überlegenen Erfolg in dieser Saison kann Gestüt Evershorsts Ilena (Adrie de Vries) verweisen, jedoch ist es am Sonntag für die von Dr. Andreas Bolte im westfälischen Lengerich trainierte Areion-Tochter der erste Auftritt auf sportlich anspruchsvollem Parkett.

Ein Start, ein Sieg, so lautet die Ausbeute für die von „Stutentrainer“ Andreas Löwe für dieses Rennen ausgesuchte Lady of Budysin (Andrasch Starke). Die Soldier Hollow-Tochter konnte im Vorjahr gleich im Frankfurter Auktionsrennen finanziell lukrativ punkten. In Köln muss sie bei ihrem Saisondebüt beweisen, was dieser Erfolg sportlich wert war und wo die speedbegabte Stute im Jahrgang anzusiedeln ist.

Als zweite Farbe des Krefelder Hofer-Stalles geht Enjoy the Life (Eugen Frank) ins Rennen. Auch für sie ist es in Köln das Saisondebüt nach einem nicht unerfolgreichen Vorjahr, in dem sie bereits in einem französischen Gruppe-Rennen engagiert war, dort jedoch keine Möglichkeiten hatte. Zum Saisonschluss musste sie in Hannover die am Sonntag wieder zu ihren Gegnerinnen zählende Paraisa klar vor sich dulden.

Nur zu den Außenseiterinnen rechnen die beiden verbliebenen Kandidatinnen, für die jeweils in England tätige Jockeys verpflichtet wurden. Ob dadurch ein Leistungsschub zu bewirken ist, bliebt abzuwarten. Weder Gestüt Auenquelles Molly Filia (Frederik Tylicki) noch die von Markus Klug trainierte Liszar Jo (Tom Queally) konnten bislang auf der Rennbahn Leistungen zeigen, die sie hier zu Endkampfkandidatinnen machen. Bei beiden dürfte die Hoffnung im Vordergrund stehen, dass der berühmte Knoten vielleicht doch noch platzt, schließlich sind sie verwandtschaftlich extrem „vorbelastet“. Molly Filia schließlich eine rechte Schwester der Gruppe-Siegerin Molly Art und des klassischen Siegers Molly Max, während Liszar Jo auf ihren „großen Bruder“ Liang Kay verweisen kann.

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