Peter Remmert verstorben

Über viele Jahre, ja Jahrzehnte war er das Synonym für den Jockey im deutschen Rennsport: Peter Remmert, die Nummer eins einer ganzen Generation, der Chef in der Jockeystube, der Eisenarm. Seine Karriere war mit vielen Höhen, aber auch mit Tiefen verbunden, am Ende aber denkt man an einen großartigen Rennreiter, der der Branche den Stempel aufgedrückt hatte. Am vergangenen Samstag ist Peter Remmert im Alter von 78 Jahren verstorben.

Noch vor wenigen Wochen war er in der Öffentlichkeit, auf der Rennbahn, beim Züchtertreff in Bergheim, dort schon von einer schweren Krankheit gezeichnet. Doch bis ins hohe Alter war er fit, behielt seine sportliche, drahtige Gestalt und nicht wenige meinten, würde er noch in den Sattel steigen, hätte es mancher Jüngere gegen ihn schwer.

1938 in Magdeburg geboren, älterer Bruder des erfolgreichen Jockeys und Trainers Harro Remmert, begann er 1953 seine Ausbildung bei Arthur-Paul Schlaefke in Dortmund. Ende der 50er Jahre wechselte er zum Gestüt Asta, ritt dort zunächst für Hans Thalheim und dann für dessen Nachfolger Hein Bollow. Mit ihm verband ihn eine kongeniale Partnerschaft mit unzähligen großen Siegern, wie Alte Zeit, Kondor, Majorität und Marduk, zweimal Sieger im Großer Preis von Baden. 1976 war Peter Remmert in den damaligen Jockeyskandal verwickelt, 18 Monate wurde er gesperrt, schlug sich zeitweise als Gärtner durch. Es sprach nicht gegen ihn, dass er wieder zurückkam, 1981 wurde er zum dritten Mal Champion. Nur das Deutsche Derby konnte er, wie sein großer Kollege Fritz Drechsler, nie gewinnen. Am Ende summierten sich 1.836 Siege.

1989 übernahm er als Trainer den Stall von Hein Bollow in Köln, doch wie viele erstklassige Jockeys konnte er trotz über 300 Erfolgen an seine Zeit als Reiter nicht anknüpfen. Viele Besitzer hielten ihm jedoch die Treuer und so manch besseres Pferd stand in seinem Stall, den er vor einigen Jahren in Köln schloss. In Erinnerung bleibt er als eine prägende Persönlichkeit des deutschen Galopprennsports.