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Parvaneh schreibt bei Arqana die Schlagzeilen

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 447 vom Donnerstag, 08.12.2016


Ein starker erster Tag, aber doch einige weniger gute Zahlen im restlichen Verlauf: Das war das Fazit der Vente de l’Elevage von Arqana, an vier Tagen wurde bis zum Mittwoch in Deauville auktioniert, mit einem hohen Anteil von deutschen Verkäufen und auch Käufen, die dann aber quantitativ nur teilweise aufregend ausfielen.

Nicht nur aus hiesiger Sicht war der Auftritt von Parvaneh (Holy Roman Emperor) am vergangenen Samstag der Höhepunkt der Tag von Deauville. Die drei Jahre alte Stute, die aus dem Stall von Waldemar Hickst über den Ecurie des Monceaux in den Ring gekommen, ging für eine Million Euro an den Agenten James Delahooke, der im Auftrag von Pursuit of Success tätig war, einer amerikanischen Züchtergruppe, an der der Fernsehkoch Bobby Flay maßgeblich beteiligt ist. Parvaneh hatte in der laufenden Saison den T. von Zastrow-Stutenpreis (Gr. II) und das Karin Baronin von Ullmann-Schwarzgold-Rennen (Gr. III) gewonnen, im Preis von Europa (Gr. I) war sie Dritte.

„Es war mein letztes Gebot“, bekannte Delahooke, „in Newmarket bin ich nicht zum Zuge gekommen, umso mehr bin ich erleichtert, dass es jetzt geklappt hat. Die Stute wird in die USA gehen und dort im Frühjahr von einem prominenten Hengst gedeckt.“

Es war der zweite Auftritt von Parvaneh bei Arqana, 2015 hatte sie bei der Breeze Up Sale 175.000 Euro gekostet, Holger Faust hatte sie damals für Darius Racing gekauft. So war es sicher eine kommerzielle Entscheidung von Darius Racing-Eigner Dr. Stefan Oschmann, sie erneut in den Ring zu schicken, sie wurde belohnt. Unter dem Strich war Parvaneh für ihn ein glänzendes Geschäft.

Ebenfalls direkt aus dem Rennstall, aus dem von Pia Brandt, kam Camprock (Myboycharlie), Siegerin im Prix Penelope (Gr. III) und Zweite im Prix Saint-Alary (Gr. I). Bei ihr fiel der Hammer bei 850.000 Euro, wobei Emmanuel de Seroux von Narvick International im Auftrag von Katsumi Yoshidas Northern Farm tätg war. Im kommenden Jahr wird Camprock ein Date mit Deep Impact haben.

Pierre Talvard vom Haras du Cadran ist nicht unbedingt als Käufer von hochpreisigen Stuten bekannt, die von den Wertheimer-Brüdern angebotene Reponds Moi (More Than Ready) war denn auch die „teuerste Mutterstute, die ich jemals gekauft habe“, wie er bekannte. 750.000 Euro musste er anlegen, um die von Intello tragende Reponds Moi (More Than Ready) zu erwerben, eine listenplatziert gelaufene Sechsjährige, Schwester von drei Black Type-Pferden, darunter ist die Mutter des diesjährigen Gr. III-Siegers Dicton (Lawman).

Ebenfalls aus dem Wertheimer-Lot kam Silimeri (Dansili), eine nicht gelaufene dreijährige Schwester von Silasol (Monsun), Siegerin im Prix Marcel Boussac (Gr. I) und im Prix Saint-Alary (Gr. I). Sie kostete 420.000 Euro und wurde Suprina zugeschlagen, der Agentur von Patricia Boutin, die für ein prominentes Konsortium tätig war, das Lordship Stud, Lady O’Reilly und der Ecurie des Monceaux. Dieses Trio wurde auch noch einmal tätig, als Qatar Power (Le Havre) im Ring war. Diese drei Jahre alte Listensiegerin kostete 380.000 Euro.

Andreas Putsch vom Haras de Saint Pair ist in diesen Tagen nicht nur als Käufer aktiv, wobei er besonders Stuten für den in seinem Mitbesitz stehenden Vadamos (Monsun) im Auge hatte. In Deauville trat er allerdings zudem als Anbieter auf. Für Iromea (Dansili), eine Listensiegerin, Tochter einer Schwester von Grey Lilas (Danehill), zahlte Crispin de Moubray im Auftrag eines englischen Gestüts 320.000 Euro.

Zu den höheren Zuschlägen gehörte mit Colonialiste auch eine Lord of England-Tochter. Die vier Jahre alte Siegerin, angeboten von den Wertheimer-Brüdern, kam tragend von Intello in den Ring. Sie ist eine Tochter der Sahel (Monsun), rechte Schwester von Cracks wie Schiaparelli, Samum und Salve Regina. 200.000 Euro zahlte der Agent Laurence Benoit für sie, ein französisches Gestüt wird ihre künftige Heimat sein.

Etwas teurer war die einst von Peter Schiergen für den Stall Emerald trainierte Emerald Star (Mount Nelson), die von Weidenpesch aus u.a. die Chartwell Fillies Stakes (Gr. III) gewinnen konnte. Prominent gedeckt von Le Havre ging sie aus dem Angebot des Haras des Capucines für 240.000 Euro an die Shadai Farm nach Japan.  

Bei den Fohlen war es eine Tochter von Frankel, die die Rangliste anführte. Über eine „Wild Card“ war sie im Angebot des Haras des Capucines in den Katalog gekommen, die Mutter Ascot Family (Desert Style) war Listensiegerin, sie kommt aus einer Familie von exzellenten Fliegern, u.a. Lethal Force (Dark Angel). Hugo Merry musste im Auftrag eines amerikanischen Klienten bis zu 200.000 Euro gehen, um sich diese Stute zu sichern. Stutfohlen von Sea The Stars und Camelot erlösten 160.000 bzw. 135.000 Euro.

Zu den Verkäufen aus deutscher Sicht zählte der der Listensiegerin Meliora (Starspangledbanner) aus dem Stall von Trainer Miltcho Mintchev. Tina Rau bekam bei der Vierjährigen für 110.000 Euro den Zuschlag. Die klassische Siegerin Almerita (Medicean) aus dem großen Lot von Ronald Rauscher wurde tragend von Lord of England für 75.000 abgegeben. Die Mutter des Gr. III-Siegers Articus (Areion) ging an die Chantilly Bloodstock Agency. Die zweifache Siegerin Salamati (Dubawi) aus Ittlingen wurde für 45.000 Euro an Belmont Bloodstock verkauft. 36.000 Euro brachte die über das Haras d’Ombreville abgegebene Ex-Röttgenerin Anna Bora (Big Shuffle), die durch Wootton Bassett aber auch prominent gedeckt war. Papou (Medicean), bislang von Waldemar Hickst trainiert, wechselte für 50.000 Euro in den Stall von Carlos und Yann Lerner.

Über Ronald Rauscher trennten sich auch Schlenderhan und der Stall Ullmann von mehreren Stuten. Gitane (Dansili) brachte 22.000 Euro, Iojo (Giant’s Causeway) wurde für 34.000 Euro von Australian Bloodstock gekauft und dürfte nächstes Frühjahr von Protectionist gedeckt werden. Der höchste Verkauf war allerdings Kuna Yala (Manduro), beim einzigen Start Siegerin, eine drei Jahre alte Schwester von Königstiger (Tiger Hill) und Karavel (Monsun). Sie ging für 140.000 Euro an Crispin de Moubray.

Die deutsche Käuferliste war hingegen etwas übersichtlicher. Meike Harting vom Gestüt Brümmerhof zeichnete für die vom Haras d’Etreham angebotene Kigali (Dalakhani), eine von Lope de Vega tragende Vierjährige aus einer erstklassigen Schlenderhaner Linie. Sie kostete 70.000 Euro. Wilhelm Feldmann ersteigerte u.a. im Auftrag der neuen Gestüt Harzburg GmbH für 22.000 Euro die von Sidestep tragende Nightdance Sun (Monsun). 

Sehr aktiv war wie immer bei Arqana Holger Faust mit einer HFTB Racing Agency, gleich 17 Zuschläge gingen auf ihn. Besonders intensiv hatte er sich mit dem Angebot des Aga Khan beschäftigt, denn gleich fünf junge Stuten aus dieser bedeutenden Zucht gingen auf sein Konto. "Die meisten Stuten sind für ein Syndikat bestimmt und sollen nächstes Jahr von Isfahan gedeckt werden", erklärt Faust, "zwei davon werden in den kommenden Wochen aber noch einmal an den Start kommen." Zumindest auf freihändiger Basis sollen für den diesjährigen Derbysieger noch weitere Stuten erworben werden. "Wir suchen weiter Maidenstuten für Isfahan", sagt Faust, "wer eine hat, soll sich bei mir melden!" 

Arqana Vente d'Elevage - Salestopper

PferdAnbieterKäuferPreis
Parvaneh (Holy Roman Emperor), 3j. St.Ecurie des MonceauxJames Delahooke€1.000.000
Camprock (Myboycharlie), 3j. St. Coulonces ConsignmentNarvick International€850.000
Reponds Moi (More Than Ready), 6j. St., trgd. v. IntelloWertheimer & FrereCarlos Lerner€750.000
Stutfohlen v. Frankel-Ascot FamilyHaras des CapucinesHugo Merry BS€450.000
Silimeri (Dansili), 3j. St.Wertheimer & FrereSuprina€425.000
Qatar Power (Le Havre), 3j. St.Channel ConsignmentSuprina€380.000
Iromea (Dansili), 4j. St. Haras de Saint PairCrispin de Moubray€320.000

Arqana Vente d'Elevage

 20162015
Angeboten832895
Verkauft623686
Umsatz €23.156.500€25.945.900
Schnitt€37.169€37.822

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