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Ovambo Queen bezwingt den glücklosen Waldpark

Ovambo Queen (rechts) mit Filip Minarik gewinnt den IDEE Hansa-Preis vor Waldpark. www.galoppfoto.de (2)

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Turf aktuell

Der 45jährige Dr. Andreas Bolte ist zwar alles andere als ein Neuling in der deutschen Szene der Galopptrainer, schließlich bereitet er seit 15 Jahren auf seiner Anlage im westfälischen Lengerich Vollblüter auf den Ernst des Galopperlebens vor, doch nur selten findet sich sein Name in den großen Rennen des deutschen Turfs. Dafür hat der promovierte Veterinärmediziner normalerweise nicht das Pferdematerial. Durch die mittlerweile 5jährige Stute Ovambo Queen hat sich dies in letzter Zeit verändert.

Die bereits beim Saisondebüt in Baden-Baden auf Gruppe II-Ebene als Zweite zu Danedream stark gelaufene Kalatos-Tochter feierte am Dienstagabend nicht nur ihren größten Triumph, sondern sorgte auch für ein Karriere-Highlight ihres Trainers beim Sieg im IDEE Hansa-Preis (Gruppe II, 2400m, 70.000€), dem Höhepunkt des vierten Renntags beim Derby-Meeting auf der Hamburger Galopprennbahn. Damit feierte Ovambo Queen den dritten Erfolg auf Gruppe-Parkett und steuert somit mehr als die Hälfte aller Gruppe-Siege von Dr. Bolte bei, der mit Picotee (2003) und Caudillo (2008) zuvor erst zweimal in Gruppe III-Rennen erfolgreich war. Der Erfolg im Hansa-Preis war ein sehr spezieller, schlug die famose Stute dabei doch keinen Geringeren als den letztjährigen Derby-Sieger Waldpark, der somit weiterhin auf seinen ersten Sieg nach dem Derby warten muss. Diesmal war er zumindest ganz nahe dran, doch hatte die erstmals von Filip Minarik gerittene Ovambo Queen am Ende das Glück auf ihrer Seite und bezwang den von Andreas Wöhler aufgebotenen Ravensberger Dubawi-Sohn mit Nase-Vorsprung.

Der erneut als Favorit angetretene Waldpark zeigte mit dem bei der Hamburger Rennwoche wahrlich nicht auf einer Erfolgswelle reitenden Eduardo Pedroza im Sattel dennoch keine schlechte Leistung. Nach einem verbummelten Rennverlauf, für den Gestüt Ebbeslohs Lindenthaler (Andrasch Starke) in der Pole-Position des siebenköpfigen Feldes verantwortlich zeichnete, konnte er in der Zielgerade zügig aus hinteren Regionen nach vorne aufschließen, doch gegen den an der Außenseite vorgetragenen Speedangriff der aus Rietberger Zucht stammenden Stute fehlte auf Zielhöhe die besagte Nasenspitze.

Klar hinter dem vorderen Duo endete Gestüt Schlenderhans Atempo (Adrie de Vries), der erst sehr spät besser Tritt fasste, auf dem 3. Platz vor dem Außenseiter Baschar (Viktor Schulepov). Das Schiergen-Paar Lindenthaler und Silvaner (Terence Hellier) belegte dahinter nur die Plätze 5 und 6, während die als letzte Außenseiterin gestartete Kasumi (Alexander Pietsch) bei ihrem ersten Auftritt auf Gruppe-Parkett überfordert war und nur die rote Laterne durch’s Ziel trug.

Trainer Dr. Andreas Bolte gab nach dem Rennen bekannt, dass der nächste Start von Ovambo Queen auf Gruppe I-Niveau erfolgen solle. Ob dies schon in zweieinhalb Wochen in Hoppegarten der Fall sein wird, wie es Besitzer Dr. Hans-Hermann Leimbach gerne sähe, hängt davon ab, wie Ovambo Queen das Hamburger Laufen verkraftet. Alternativ steht ein Start im nach München gewanderten Gruppe I-Rennen Mitte August zur Disposition.

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