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Nyquist - der neue Superstar ?

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 417 vom Donnerstag, 12.05.2016

„The greatest two minutes in sport“ – so steht in den USA stets über dem Kentucky Derby (Gr. I), das sich diesmal in Churchill Downs über 167.227 Zuschauer nicht entgehen lassen wollten. Und es ist gut möglich, dass sie ein Jahr nach American Pharoah einen neuen Superstar gesehen haben. Nyquist (Uncle Mo) hatte im 20köpfigen Feld die Last des Favoriten zu tragen, doch mit diesem Druck konnte sein Team in dem mit 2,39 Mio. Dollar ausgestatteten Rennen hervorragend umgehen. Beim achten Start seiner Karriere schaffte er nach perfektem Rennerlauf aus dem Vordertreffen seinen achten Sieg, zum zweiten Mal gewannen Besitzer Paul Reddam, Trainer Doug O’Neill und Jockey Mario Gutierrez nach 2012 mit I’ll Have Another (Flower Abby) den „Run for the roses“. Hinter dem 33:10-Favoriten belegten Exaggerator (Curlin) und Gun Runner (Candy Ride) die nächsten Plätze.

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Vor allem bezüglich des Stehvermögens hatte es im Vorfeld erhebliche Bedenken gegeben, doch zeigte der Hengst gegen den stark endenden Exaggerator, dass zumindest 2000 Meter kein Thema für ihn sind.

Der Vater Uncle Mo (Indian Charlie) hat zweijährig den Breeders‘ Cup Juvenile (Gr. I) gewonnen, dreijährig dann noch das Kelso Handicap (Gr. II) über 1600 Meter. Er steht für 75.000 Dollar auf Coolmores Ashford Stud in Kentucky, Nyquist stammt aus seinem ersten Jahrgang, mit dem er natürlich einen sensationellen Start hatte. Mit Mo Tom (Achter) und dem dahinter endenden Outwork hatte er noch zwei weitere Starter im Derby-Feld.

Die Mutter Seeking Gabrielle (Forestry) hatte der Agent James Keogh 2010 auf privater Basis für 6.500 Dollar gekauft, sie dann vier Monate später, im Januar 2011 in Keeneland für 45.000 Dollar weiterverkauft. Vierjährig war sie damals, hatte bei wenigen Starts einen Sieg in ihrem Rekord und eine Gewinnsumme von knapp 8.000 Dollar vorzuweisen. Als „broodmare prospect“ war sie im Katalog ausgewiesen und zunächst einmal hatte Keogh ein gutes Geschäft gemacht. Die Stute war keine Leuchte auf der Rennbahn, konnte in kleineren Rennen in Louisiana Downs und Delta Downs wenig bewegen, doch hat sie ein solides Black Type-Pedigree. Blandford Bloodstock war 2011 der Käufer, Tim Hydes Summerfield Stud war der Käufer und somit auch Züchter von Nyquist. Zwei Jahre später tauchte die Stute wieder in einem Auktionsring auf, wurde für 100.000 Dollar tragend von Blame an die Hinkle Farms abgegeben. Daraus resultiert eine jetzt zwei Jahre alte Stute, ein Stutfohlen stammt von Flatter.

Nyquist war in seiner Jugend gleichfalls ein Dauergast bei den Versteigerungen, durchlief zahlreiche Hände. Als Fohlen kostete er 180.000 Dollar, als Jährling 230.000 Dollar, jeweils in Keeneland, als Zweijähriger ging er für 400.000 Dollar bei Fasig Tipton in jetzigen Besitz.

Die Triple Crown steht weiterhin auf seinem Fahrplan, er soll am 21. Mai in den Preakness Stakes in Baltimore an den Start kommen.

US-Talkmaster Jimmy Fallon hatte im Übrigen in seiner Tonight Show diesmal nicht den Sieger präsentieren können. Wenige Tage vor dem Derby hatte er 16 Hunde an den Start geschickt, der Schnellste an den Futternäpfen war diesmal der unter dem Namen Mor Spirit angetretene Welpe – das Pferd spielte im Rennen aber keine Rolle, wurde nur Zehnter.

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