Drucken Redaktion Startseite

Neue Rekorde in Kapstadt

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 452 vom Donnerstag, 26.01.2017

Von Australien nach Südafrika: Die Branche der Züchter, Besitzer und Agenten traf sich wenige Tage nach den Magic Millions in Gold Coast am vergangenen Wochenende in Kapstadt, wo die Cape Premier Yearling Sale nach zwei Tagen mit einem Rekordergebnis schloss und einmal mehr zeigte, dass Südafrika ein weiteres Land ist, das bezüglich Vollblutzucht und Rennen sein Grenzen längst noch nicht erreicht haben muss. 2011 war diese Auktion zum ersten Mal über die Bühne gegangen und hat sich längst etabliert.

Von 223 vorgestellten Jährlingen fanden 222 einen neuen Besitzer – Rückkäufe gibt es dort faktisch nicht. Der Schnitt pro Zuschlag lag bei 699.212 Rand (ca. €48.888), nach europäischen Maßstäben eine eher übersichtlicher Betrag, aber für diese Auktion eine Bestmarke. Und die Qualität der angebotenen Pferde wird dadurch unterstrichen, dass nahezu alle wichtigen, weltweit agierenden  Aufkäufer vor Ort waren.

Den Höchstpreis erzielte mit einem Zuschlag von sechs Millionen Rand (ca. €420.000) ein Sohn des amtierenden Champions Trippi. Versehen bereits mit dem prägnanten Namen Charles wurde er von MV Magnier für Coolmore gekauft. Angeboten vom Drakenstein Stud ist er der Erstling der Gr. II-Siegerin Demanding Lady (Dynasty) aus einer weltweit erfolgreichen Mutterlinie mit Schwerpunkt Nordamerika. Damit wurde der im vergangenen Jahr aufgestellte Rekordpreis für einen Jährling in Südafrika egalisiert. Damals erwarb Coolmore zusammen mit Markus Joostes Mayfair Speculators einen Silvano-Sohn mit Namen Silver Coin, er wartet noch auf seinen ersten Einsatz. „Er kommt aus einem großartigen Gestüt, hat einen Champion als Vater und sieht hervorragend aus“, kommentierte Magnier seine Neuerwerbung, „er ist für eine Besitzergemeinschaft gekauft worden und wir werden in Ruhe überlegen, was wir mit ihm machen.“

Auf 5,75 Mio. Rand kletterte ein Sohn von Captain Al, der im Auftrag eines nicht näher definierten Syndikates an Kuda Holdings ging. Scheich Fahad Al Thani, vor einer Woche noch bei einem Show-Rennen in Surfers Paradise in Australien im Rahmen der Magic Millions im Sattel, war natürlich auch nicht vergeblich nach Südafrika geflogen. Sein Racing Manager David Redvers unterzeichnete gleich mehrere Kaufzettel, so für einen Captain Al-Sohn aus einer Oratorio-Stute, er kostete 4,5 Mio. Rand. „Wir sind zum ersten Mal bei diese Auktion“, gab Redvers zu Protokoll, „wollen natürlich auch die besten Pferde kaufen.“ Erste Partnerschaften mit Markus Jooste wurden bereits geschlossen.

Von den vier von Frankel stammenden Jährlingen, angeboten vom Klawervlei Stud, erzielte eine Tochter der Little Fastnet (Fastnet Rock) mit vier Millionen Rand den höchsten Preis. Er ging an den amerikanischen Agenten Justin Casse, wird zukünftig in Südafrika von Alec Laird für ein Syndikat trainiert.

Erstmals war auch der China Horse Club in Person seines Chairmans Teo Ah Khing persönlich in Kapstadt vertreten, kam gleich mehrfach zum Zuge. Die teuerste Akquisition war dabei ein Hengst von Captain Al, der 3,75 Mio. Rand kostete. Schon im vergangenen Jahr stand das Unternehmen auf der Käuferliste, die Anwesenheit der Verantwortlichen befeuerte sicher das Kaufinteresse.

Zu den erfolgreichen Verkäufern zählte auch Maine Chance Farms von Andreas Jacobs, das 19 Jährlinge zu einem Schnitt von 714.473 Rand abgab. Nachkommen von Silvano waren wie stets gefragt, aber auch die vier Lots von Querari verkauften sich ordentlich. Der China Horse Club ersteigerte aus dem Maine Chance-Angebot einen Western Winter-Hengst aus einer Giant’s Causeway-Stute für 2,8 Mio. Rand. 

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90