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Neue Rekorde bei Arqanas Breeze Up-Auktion

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 418 vom Donnerstag, 19.05.2016

Ein zögerlicher Start mit einer Reihe von unverkauften Pferden, doch eine deutliche Steigerung im Verlauf des Tages, an dessen Ende sogar neue Rekordzahlen standen – das war das Fazit der Breeze Up-Auktion von Arqana am Pfingstsamstag in Deauville. Bedingt durch den Umbau in Longchamp und die Verlegung der „Poules“ war diese Versteigerung von Saint-Cloud an die Küste umgezogen, vielleicht nicht zum letzten Mal.

Am Tag nachdem erstmals ein Frankel-Nachkomme eine erfolgreiche Visitenkarte auf der Rennbahn abgegeben hatte, schrieb der ehemalige Champion auch im Auktionsring Schlagzeilen. Nicolas de Watrigant ersteigerte im Auftrag von Al Shaqab Racing für 800.000 Euro eine vom Grove Stud angebotene Frankel-Stute aus der mehrfachen Listensiegerin Rose Bonheur (Danehill Dancer). „Für mich war es die beste Stute, die ich dieses Jahr auf einer solchen Auktion gesehen habe“, meinte De Watrigant, der nicht ausführen konnte, auf wessen Trainingsliste die Stute demnächst stehen wird. Als Jährling stand sie zwar im Katalog bei Goffs, wurde aber zurückgezogen, Brendan Hollands Grove Stud erwarb sie auf privater Basis vom Züchter Ben Sangster.

Nur knapp darunter lag der Zuschlag für eine weitere Stute, eine Redoute’s Choice-Tochter der Listensiegerin Sunday Nectar (Footstepsinthesand). Mark Dwyer hatte sie letztes Jahr bei Arqana für 75.000 Euro gekauft, bekam jetzt mehr als das Zehnfache, da sie von Stephen Hillen im Auftrag von Tengku Abdal Rahman für 775.000 Euro erworben wurde. Vermutlich wird Kevin Ryan ihr künftiger Trainer sein.

Der teuerste Hengst des Tages war ein Sea The Stars-Sohn aus der Familie der einstigen German 1000 Guineas (Gr. II)-Siegerin Dakhla Oasis (Night Shift). Hier musste David Redvers bis zu 600.000 Euro gehen, um den Hengst für Scheich Fahad Al Thanis Qatar Racing zu bekommen. Auf 400.000 Euro kletterte eine Siyouni-Schwester der Gr. I-Siegerin Odeliz (Falco), die vergangenes Jahr in Hamburg auf Gr. III-Ebene erfolgreich war. Charlie Gordon-Watson, der für diverse Klienten insgesamt acht Jährlinge ersteigerte, hatte hier zuletzt die Hand oben, Andre Fabre wird der Trainer der Stute sein.

Larissa Kneips Haras de Saint-Arnoult schaffte ein bemerkenswerten Pinhooking-Erfolg, als ein im letzten Jahr bei Arqana für 30.000 Euro gekaufter Sepoy-Sohn in den Ring kam. Diesmal erlöste der Hengst aus einer durchaus schnellen und frühen Familie 300.000 Euro, Blandford Bloodstock in Person von Richard Knight war für einen nicht genannten Kunden der Käufer. Der eifrigste Einkäufer war Al Shaqab Racing, denn nicht nur Nicolas de Watrigant war für das Unternehmen tätig, gleich mehrere Agenten wie Charlie Gordon-Watson und Peter Doyle erwarben Zweijährige für die Besitzer aus Katar.

Dreimal kam Holger Fausts mit seiner Agentur HFTB Racing zum Zuge. Beim ersten Kauf bewegte man sich auf bekanntem Terrain, den für 37.000 Euro wurde der vom Gestüt Karlshof gezogene Kiriakos (Santiago) erworben. Er war vergangenes Jahr für 40.000 Euro in Baden-Baden verkauft worden. Der Kamsin-Bruder wird demnächst von Henk Grewe für eine Besitzergemeinschaft trainiert. Dorthin wechselt ebenfalls ein Dark Angel-Sohn, der 35.000 Euro kostete und für Christoph Holschbach gekauft wurde. Man erwartet beide Pferde dieses Jahr bereits auf der Rennbahn. Deutlich teurer war hingegen ein Lope de Vega-Hengst aus der Familie von Eye in the Sky (Sinndar) und Gentlewave (Monsun). Ihn gab es für 70.000 Euro, neuer Besitzer ist Darius Racing.

Aus deutscher Sicht interessant war sicher ein Campanologist-Sohn aus der Bianca de Medici (Medicean), handelte es sich bei ihm doch um einen Bruder des aktuellen Derby-Favoriten Boscaccio (Mount Nelson). Angeboten vom Channel Consignment ging er für 70.000 Euro an Rupert Gordon-Watson – als Jährling hatte er bei Tattersalls 25.000gns. gekostet.

Dass der Veranstalter mit der Auktion zufrieden war, war logisch. „Zum erste Mal haben wir mehr als zehn Millionen Euro umgesetzt, zum ersten Mal hatten wir auch einen Schnitt von über 100.000 Euro“, kommentierte Arqana-Chairman Eric Hoyeau. Bei dem guten Zuspruch, auch bei den vom Wetter begünstigten Rennen, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Auktion auch in den kommenden Jahren in Deauville stattfindet – wenn die „Poules“ dort bleiben.  

Arqana Breeze Up-Auktion

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Angeboten115119
Verkauft9488
Umsatz€10.383.000€8.097.000
Schnitt€110.457€92.011

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