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Das merkwürdige Jockey-Championat

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 359 vom Donnerstag, 19.03.2015

Man stelle sich vor, Siege für das Deutsche Jockey-Championat würden zukünftig nur noch in der Zeit vom Badener Frühjahrs-Meeting bis zu den Oktober-Tagen auf der Bahn zählen – die dafür Verantwortlichen würden mit Sicherheit in der Luft zerrissen. In England ist gerade eine vergleichbare Entscheidung gefällt worden: Der Geltungsbereich für die Meisterschaft der Flachjockeys umfasst die Zeit zwischen dem Guineas-Meeting in Newmarket und dem Qipco British Champions Day im Oktober in Ascot. Bisher ging es um die Spanne zwischen Doncaster im März (Beginn der Grasbahnsaison) und Newmarket im November.

Damit soll die Meisterschaft transparenter und medienwirksamer werden, zudem sollen auch alle Jockeys eine ähnliche Chance haben, denn gerade die führenden Kräfte steigen von Herbst bis zum Frühjahr vorzugsweise im Ausland in den Sattel. Zum ersten Mal gibt es mit 25.000 Pfund auch ein Preisgeld für den Champion, zudem werden Prämien für den Vizemeister, den besten Auszubildenden sowie den jeweiligen „Jockey des Monats“ ausgelobt, Letzterer wird in Zusammenarbeit mit dem TV-Sender Channel 4 ermittelt.

Erwartungsgemäß hat die Entscheidung mit der Verkürzung der Championats-Zeit zu einer heftigen Diskussion geführt. Während etwa Richard Hughes und Frankie Dettori dies begrüßen, merkt der Spitzentrainer Mark Johnston an, dass nun die ernsthaften Reiter nur noch im Sommer in Großbritannien in den Sattel steigen würden, es ein Schlag ins Gesicht der Basisreiter sei.

Das Championat der Trainer bleibt unangetastet. Es umfasst aktuell die Zeit vom 9. November 2014 bis zum 7. November 2015, was einer breiten Öffentlichkeit eigentlich auch nicht zu vermitteln ist. Gewertet werden alle Geldgewinne auf Gras und auf Sand. 

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