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Magic Artist (Iffraaj) Gr. III-Sieger in den RaceBets.com Bavarian Classic in München

Stall Salzburgs Magic Artist triumphiert mit David Probert im RaceBets.com Bavarian Classic und ist damit auch für das Derby eine echte Hausnummer. Foto: Dr. Jens Fuchs

Autor: 

Daniel Delius

Seit vielen Jahren zählt Hans-Gerd Wernicke mit seinem Stall Salzburg zu den größten Investoren im deutschen Galopprennsport. Viele gute Pferde liefen schon in seinem Besitz, an der Spitze die großartige Night Magic (Sholokhov), doch am ersten Juli-Sonntag wird er eine späte Premiere feiern: Erstmals trägt der Jockey eines Teilnehmers im IDEE 145. Deutschen Derby die Farben des Stalles Salzburg. Irgendwie hat es nie geklappt mit einem Starter, das lag oft genug auch an unglücklichen Umständen. In diesem Jahr jedoch wird Magic Artist dabei sein, dies auch mit durchaus zu respektierenden Möglichkeiten. Die wenigen Buchmacher, die Festwetten auf das Derby anbieten, notieren ihn nach dem Münchener Sieg zu Kursen um die 100:10, weswegen man sicher noch keinen Kredit aufnehmen muss, auch wenn der Hengst auf der Heimatbahn sehr leicht zum Zuge kam.

Mit sieben bisherigen Starts wird Magic Artist zu den Routiniers im Derbyfeld gehören. Er hat zweijährig beim zweiten Start in München über 1300 Meter gewonnen, war im letzten und diesen Jahr in drei Gruppe-Rennen platziert, verlor beim Jahresdebut knapp gegen Speedy Approach, der diesmal keine Chance gegen ihn hatte. Was der Erfolg in Riem wert war, ist nicht ganz leicht auszuloten. Magic Artist hat in seiner Karriere schon mehrere Niederlagen einstecken müssen, scheint sich aber noch einmal gesteigert zu haben.

Von den in Riem Platzierten werden Speedy Approach - möglicherweise die Nummer eins bei den Dreijährigen im Wöhler-Stall -  und der nicht abzuschreibende Born To Run im Derby laufen, wohl nicht Nordico, für diesen ist könnte die 2400-m-Strecke zu weit sein. Der Favorit Lac Leman war nach einem Rempler früh aus der Partie, nach dem Stand der Dinge wird er für Hamburg mit seinem derzeitigen Rating von 79kg nicht einmal die Qualifikation schaffen.

Magic Artist  hat bei der Jährlingsauktion von Tattersalls im Oktober 105.000gns. gekostet, über Manfred Hofer kam er nach München. Das hatte auch seinen Grund darin, dass seine Schwester Magic Art (Nayef) dort stand. Die hatte, Anfang Oktober 2012, gerade gewonnen, sollte im Jahr darauf im Österreichischen Derby erfolgreich sein. Magic Artist war nicht preiswert, doch ist er auch gut gezogen. Er ist der zwölfte Gr.-Sieger seines Vaters Iffraaj (Cape Cross), der am Wochenende mit Benvenue auch den Sieger im Gran Premio di Milano (Gr. I) stellte. Dieser war der erste bessere Sieger seines Vaters, der über einen längeren Weg gewonnen hat. Iffraaj selbst siegte auf Gruppe-Ebene bis zu 1400 Metern und das Gros seiner erfolgreichen Nachkommen bewegt sich auf Distanzen um die Meile herum. Das wird natürlich bezüglich des Stehvermögens von Magic Artist Fragen auf, auch wenn er nach dem Stil des Riemer Sieges 2400 Meter im Tank haben sollte.

Die Mutter Artisti (Cape Cross) ist nicht gelaufen, Magic Art, die letztes Jahr bei Tattersalls wieder verkauft wurde, war ihr Erstling. Ein rechter Bruder von Magic Artist ist im Jährlingsalter, Artscape (Iffraaj) wurde letztes Jahr von Darley für 100.000gns. gekauft, wird für Scheich Mohammed von Jim Bolger in Irland trainiert. Ein Jährlingshengst stammt von New Approach. Artisti ist Schwester von Kirklees (Jade Robbery), Sieger im Gran Criterium (Gr. I), den Sky Bet York Stakes (Gr. II) und den September Stakes, sowie von Mastery (Sulamani), der das Doncaster St. Leger (Gr. I), die Hong Kong Vase (Gr. I) und das Derby Italiano (Gr. I) gewinnen konnte. Ein weiterer Bruder von Artisti ist der von Christian von der Recke trainierte, mit eher mäßigem Können ausgestattete Oscan (Street Cry), eine Schwester ist Mutter des Gr.-Siegers und diesjährigen Dubai World Cup (Gr. I)-Zweiten Mukhadram (Shamardal). Eine Menge interessanter Namen, die findet man auch im weiteren Verlauf des Pedigrees, wie etwa den des Gr.-Siegers und Deckhengstes Contat (Diktat).

Magic Artist, den im Derby natürlich wieder David Probert reiten wird, dürfte in Hamburg kaum als Favorit aufgaloppieren. Als bisher schon sehr reelle Komponente im Dreijährigen-Jahrgang sollte ihm aber eine erste Chance auf einen vorderen Platz zugebilligt werden.

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