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Lucky Speed (Silvano) Gr. III-Sieger im Bavarian Classic in München

Lucky Speed (vorne mit Andrasch Starke) macht in einem starken Finish seinem Namen alle Ehre. Foto: Sebastian Höger

Autor: 

Daniel Delius

Woche für Woche kommen Erfolgsmeldungen von Nachkommen von Silvano (Lomitas) aus Südafrika zu uns, gerade hat er dort den dritten individuellen Gruppe I-Sieger der Saison 2012/2013 gestellt (siehe News: Maine Chance-Zuchterfolg auf Gr. I-Ebene). In Deutschland ist er mit dem Jahrgang 2010 vertreten, dem dritten und auch letzten, nach 2003 und 2004. Denn von Südafrika lässt es sich nicht so leicht shutteln wie von Australien oder Südamerika. Vor einigen Wochen schrieben wir, dass sich die jetzt Dreijährigen von ihm derzeit noch etwas schwer tun. Das war anlässlich des ersten Siegers von Silvano aus seinem dritten deutschen Jahrgang und das war Lucky Speed. Der ist seit Sonntag ein ernsthafter Anwärter für das Sparda 144. Deutsche Derby, wird nach Auskunft seines Trainers dort auch direkt ohne weiteren Start laufen und der Ritt von Andrasch Starke sein. Trainer Peter Schiergen hat derzeit noch fünf Pferde im Derby engagiert, Bermuda Reef, Dritter in München und sicher ein Derbykandidat, sowie Arrabiato, Empoli und Serienlohn, die derzeit nicht zwingend zum Favoritenkreis zu zählen sind.

Lucky Speed ist also ganz klar der herausragende Nachkomme von Silvano aus jenem Jahrgang, erst zwei andere Sieger sind zu verzeichnen, die in Hoppegarten erfolgreiche Thunderstruck scheint aber eine bessere Stute zu sein. 2011 war Lucky Speed, damals noch ohne Namen, auf der BBAG-Jährlingsauktion für €46.000 über die IVA von Rüdiger Alles an den Stall Hornoldendorf gegangen. Consignor war für den vom Gestüt Hof Ittlingen gezogenen Hengst Stauffenberg Bloodstock. Er ist der vierte Nachkomme und Sohn der aus der Zucht des Gestüts Simmenach stammenden Lysuna, die für dieses auch ihre Rennkarriere begann, später in Ittlinger Besitz ging. Sie hat drei Rennen gewonnen, war Zweite im Großer Jubiläumspreis Jungheinrich Gabelstapler (Gr. III) und Vierte im Preis der Diana (Gr. I).

Vor Lucky Speed brachte sie den listenplatziert gelaufenen Lyssio (Motivator), den in England über Hürden auf Listenebene erfolgreichen Lyvius (Paolini) und den Sieger Lysino (Medicean), der wie seine Brüder im englischen Hindernissport aktiv ist. Alles durchaus überdurchschnittliche Pferde, die teilweise dicht unter der Jahrgangsspitze standen. Zweijährig ist Lyonell (Montjeu), der im vergangenen Jahr bei der BBAG €240.000 erzielte. Es handelte sich dabei um ein Foalsharing, Ittlingen erwarb ihn gegen Coolmore als Unterbieter, er steht im Stall von Paul Harley. Eine Jährlingsstute stammt so wie ein Stutfohlen von Lando. Dieses Jahr stand Lysuna auf der Liste von Lando. Sie ist eine Halbschwester zu sechs Siegern, darunter der 13mal erfolgreiche Lymond (Bakharoff), aus der Familie des einstigen französischen Championdeckhengstes Bellypha (Lyphard).

Der vorerst letzte Nachkomme von Lysunas Mutter La Lyra (Slip Anchor) ist der drei Jahre alte Löwenstein (Doyen), der im Bavarian Classic gleichfalls am Start war, bei seinem erst zweiten Versuch überhaupt durchaus respektabel lief. Eine Derbynennung hat er im Übrigen auch.

Die Bodenverhältnisse in München waren schon relativ extrem, gleich mehrere Reiter merkten später an, dass ihre jeweiligen Pferde mit dem Geläuf nicht klar gekommen waren. Deshalb ist das Ergebnis schon mit etwas Vorsicht aufzunehmen, so manchem geschlagenen Pferd sollte man das Abschneiden nicht zu stark ankreiden. Lucky Speed aber wird derzeit bei den Buchmachern zu Kursen zwischen 100 und 120:10 als dritter oder vierter Derbyfavorit geführt. 

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