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Limario (Areion) Gr. III-Sieger im Preis des Winterfavoriten

Mit zweieinhalb Längen vor der Konkurrenz Der Areion-Sohn Limario gewinnt mit Alexander Pietsch. www.klatuso.com - Klaus-Jörg Tuchel

Autor: 

Daniel Delius

In einer Zeit, in der im deutschen Rennsport das Wünschen noch geholfen hat, da trat nach dem Preis des Winterfavoriten immer ein gewisser Automatismus ein. Der Sieger wurde zum Favoriten für das Deutsche Derby des Folgejahres. Das ist längst nicht mehr der Fall und wenn man sich die Siegerliste des wichtigsten Zweijährigen-Rennens der Saison anschaut, dann sind es in erster Linie spätere Spitzenmeiler, die dort zu finden sind. Der letzte "Winterfavorit", der auch das Derby gewinnen konnte, war 1995 Lavirco.

Wer den jüngsten Sieger Limario in diesem Rennen für das Derby wetten will, bekommt derzeit Kurse um die 250:10, doch stellt sich schon die Frage, ob er das tun sollte. Was nicht an der Klasse des Pferdes liegt, die ist nach dem Sieg am Sonntag unstrittig. Strittig ist eher die Frage nach dem Stehvermögen. Der Spitzenflieger Areion, Vererber jetzt von acht Gr.-Siegern, vererbt jedoch deutlich mehr Talent für weitere Strecken als sein Vater Big Shuffle. Von seinen besseren Nachkommen haben etwa Ashantee und Irini Black Type-Rennen jenseits der 2000-m-Marke gewonnen, Go Go Gadget war sogar im Norwegischen Derby erfolgreich. Zumindest von dieser Seite ist Stehvermögen nicht ganz auszuschließen, auch wenn die Präferenz der Areion-Nachkommen eindeutig auf kürzeren und mittleren Strecken liegt.

Limarios Mutter stammt von dem ausgezeichneten Stutenvererber Lagunas (Ile de Bourbon). Limaga selbst verfügte nur über bescheidenes Können. Ihre beste Leistung zeigte sie dreijährig 1996 noch beim Debut, da war sie in Hoppegarten, wo sie Thomas Dunkel für das Gestüt Fährhof trainierte, Zweite über 2200m. Besser wurde sie nicht, Ende des Jahres wechselte sie dann in den Stall von Elfi Schnakenberg, wo sie noch viermal unplatziert lief. Sie überhaupt in die Zucht zu nehmen war schon ein gewisses Risiko.

Für Olga Feldt brachte sie als Erstling einen bedeutungslosen Hengst von Masterplayer, dann wechselte sie in den Besitz von Martha Niebuhr und es wurde interessant. Denn ihr zweites Fohlen war Limatus (Law Society), Sieger u.a. im Langen Hamburger (LR) und Prix La Moskowa (LR), zu seiner Zeit einer der besten Steher des Landes, sein höchstes GAG betrug 91 kg. Das nächste Fohlen war die 1400-m-Siegerin Laronja (Areion), Mutter u.a. des über 2000m in Listenrennen erfolgreichen Tesey (Tiger Hill). Die 2004 geborene Laviola (Waky Nao), Siegerin über 1600m, steht in der Zucht des Stalles 5-Stars, Lamino (Tertullian) gewann vier Rennen bis zu 2000m. Ein interessantes Pferd ist der jetzt drei Jahre alte Le Roi (Areion), der beim Debut vergangenes Jahr über 1800m in Compiegne gewonnen hat, dann nach Australien verkauft wurde, er ging auf das Zuchtkonto von Marlene Haller, bei Limario zeichnet nach wieder Martha Niebuhr als Züchterin. Dieses Jahr hat Limaga, inzwischen wieder in Haller-Besitz, eine Stute von Areion gebracht.

Der prominenteste Name im weiteren Pedigree ist der des jetzt auf der Maine Chance Farm in Südafrika stehende Lateral (Singspiel), ein Gr. I-Sieger und hervorragender Meiler. Ganz sicher ist Limario nicht wie ein extremer Steher gezogen, aber es ist durchaus anzunehmen, dass er nicht auf der Meile bleiben wird. Natürlich wird für ihn im kommenden Jahr das Mehl-Mülhens-Rennen (Gr. II) das erste wichtige Ziel sein, aber wir sind uns ziemlich sicher, dass beim jetzt irgendwann anstehenden Nennungsschluss für das Deutsche Derby 2013 sein Name auftauchen wird.

In Fährhof steht mit Limeira (Bertolini) noch die Halbschwester von Lateral. Ihr Erstling, ein Singspiel-Sohn, ist im vergangenen Jahr bei der BBAG für 180.000 gns. an Darley verkauft worden, dieses Jahr hat Limeira einen Hengst von Sakhee gebracht, sie wurde dann von New Approach gedeckt. Da wäre Areion im kommenden Jahr zumindest einmal eine Idee.     

Zu kaufen war Limario im Übrigen auch, bei der Herbstauktion der BBAG 2011. Doch für 26.000 € wurde er damals von Marlene Haller zurückgekauft, eine sicher weise Entscheidung.

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