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Kenhope (Kendargent) Listensiegerin im Großen Sparkassenpreis in Düsseldorf

Kenhope und Aurélien Lemaitre sind die überlegenen Sieger im Großen Sparkassenpreis in Düsseldorf. Foto Dr. Jens Fuchs

Autor: 

Daniel Delius

Mit seiner privaten Gulfstream-Maschine war Dr. Cyrus Poonawalla aus Frankreich in Düsseldorf eingeschwebt, um das Laufen seiner Stute Kenhope zu sehen, begleitet von seinem züchterischen Berater Patrick Barbe. Die Herren kamen nicht umsonst, denn die Stute aus dem Stall von Henri-Alex Pantall machte mit der Konkurrenz wenig Aufheben und gewann völlig souverän. Was auch von einer Stute, die bei der „Arc“-Auktion im Oktober 2013 stolze €900.000 gekostet hatte, zu erwarten war. Sie hatte im vergangenen Jahr den Prix de la Grotte (Gr. III) gewonnen, war Zweite in den Coronation Stakes (Gr. I) und Dritte im Prix Rothschild (Gr. I) geworden. Sie blieb auch nach dem Verkauf ihres Züchters Guy Pariente an Poonawalla bei Pantall im Training, doch lief sie der Bestform  zunächst deutlich hinterher. Erst in Grafenberg deutete sie an, dass sie auch auf höherer Ebene mithalten kann, die Matron Stakes (Gr. I) in Irland sind als Ziel ausgemacht.

Auf Dauer soll sie in das indische Gestüt von Poonawalla wechseln, dort stehen rund 200 Mutterstuten. Schon der Vater betrieb das Gestüt, das zwölfmal Züchterchampion in Indien war (dieses Championat gibt es erst seit 17 Jahren) und bislang 338 klassische Sieger hervorgebracht hat. Dr. Cyrus Poonawalla, der sein Geld mit Impfstoffen verdient, ist laut der aktuellen Forbes-Rangliste die Nummer 286 der reichsten Menschen der Welt.

Bei Kenhope findet man interessanterweise deutsche Aspekte. Zwölf Starts hatte ihre Mutter Bedford Hope (Chato) in den Jahren 2007 und 2008 für den Stall Nizza und Trainer Horst Steinmetz absolviert, gewonnen hat sie nicht, wurde dann nach einem Verkaufsrennen in Deauville an den französischen Züchter Guy Pariente abgegeben, für den ist sie auch noch zweimal vergeblich antrat. Das hat sie nicht daran gehindert, gleich mit ihrem ersten Nachkommen einen Volltreffer zu landen. Ihr Vater Kendargent (Kendor), der im Besitz von Pariente steht, hat gemessen an der Zahl und Qualität der ihm zugeführten Stuten einen hervorragenden Start als Vererber gehabt. Selbst nur gruppeplatziert gelaufen, hat er neben Kenhope bereits mehrere Gr.-Sieger wie RestiadargentKendam und Goken auf der Bahn, steht im Haras de Colleville und wird auch von deutschen Züchtern berücksichtigt. Bedford Hope stammt von Chato (Local Talent), der in Deutschland nie so recht den Durchbruch schaffte, später nach Frankreich ging.

Die nächste Mutter Bedford Flame (Doulab) hatte mehrere gute Sieger auf der Bahn wie etwa die mehrfache Siegerin und Siegermutter Bedford Set (Second Set), Siegermutter in der Zucht von Dr. Reinhard Beine, und den Listensieger Bedford Forrest (Law Society). In der Familie ist auch die erstklassige Renn- und einflussreiche Zuchtstute Flame of Tara (Artaius) zu finden. Bedford Hope, die einst schon mit dem Hintergedanken einer Anpaarung mit Kendargent erworben wurde, hat eine nicht gelaufene dreijährige Stute von Gentlewave und einen Jährlingshengst von Kendargent, der vor wenigen Tagen bei Arqana für €250.000 an den erwähnten Barbe ging. 

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