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Jozef Vana nach 22 Jahren geschlagen

Nicht mehr Champion: Jozef Vána. www.galoppfoto.de - Peter Heinzmann

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 493 vom Donnerstag, 09.11.2017

Spannende Duelle um die Champion-Titel werden in den meisten Ländern von Gesichtern beherrscht, die bereits in den vorherigen Jahren ganz oben in der Jockey- oder Trainerwertung waren. Bis vor kurzem gab es aber eine Sparte, in der sich so gut wie nie etwas Neues tat. Egal, was in Tschechien gerade so passierte, am Ende der Saison wurde Josef Vána zum Champion der Hindernistrainer gekürt. 22 Jahre lang. Diese Ära ging am Samstag in Kolesa bei Kladrub, wo die letzten Hindernisrennen des Jahres gelaufen wurden, zu Ende. Nach dem die dreijährige Stute Famous Valley (Famous Name) zwei Vána-Schützlinge in einem Ausgleich 5-Hürdenrennen schlagen konnte, stieg ihre Trainerin Helena Vocásková zum Hindernischampion auf. Kurios: der Siegreiter Sertash Ferhanov arbeitet für Josef Vána.

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Vocásková bereitet ihre Pferde zusammen mit ihrem Ehemann und Söhnen im östböhmischen Nemcice vor und sammelte ihre Punkte ausschließlich in kleinen Rennen, oft auch in der böhmischen Provinz. Vána war hingegen viel in Italien und Frankreich unterwegs, stellte wieder den Sieger der Großen Pardubitzer und gewann auch viele andere bedeutende Rennen. Der erste Jockey am Stall von Vocásková Jan Rája ist übrigens noch immer im Rennen um den Jockey-Champion in Flachrennen, da er nur einen Zähler hinter dem führenden Jaromír Safár liegt. Der letzte tschechische Renntag findet an diesem Samstag in Most statt, beide Kontrahenten führen je vier Ritte aus.

In der Slowakei hat bereits die Winterpause begonnen. Hier kämpfen um die Jockeykrone Jahr für Jahr die zwei erfahrensten Reiter der Szene Jaroslav Línek und Zdenko Smida. Was nicht unbedingt bedeuten soll, dass es im Land keinen Nachwuchs gibt, aber der beste junge Slowake im Rennsattel Michal Abík ist derzeit bei Adam Wyrzyk in Polen tätig, wo er souverän die Jockey-Wertung beherrscht. Auch deshalb war im Kampf um das Championat in Bratislava alles beim Alten. Diesmal setzte sich um drei Punkte Línek durch. Eine bemerkenswerte Leistung, wenn man bedenkt, dass er in diesem Jahr offiziell seine Trainerkarriere begonnen hatte und mit weniger Ritten aus fremden Ställen rechnen musste.

Zum Saisonabschluss feierte Línek noch zwei Siege, einen davon mit der von Ursula Herberts gezüchteten Sprinterin Miss Trout (Areion). Im Großen Oktober-Preis (2000 m, 7000 Eur) gab es allerdings eine Überraschung auf die Kosten des Champions. Das Klassepferd im Felde, der im Gestüt Auenquelle geborene Oriental Sky (Tiger Hill), musste sich mit dem dritten Platz 3 1/2 Längen hinter dem Sieger Ideal Approach (Bushranger) zufrieden geben.

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In Budapest gab es am Sonntag in beiden Hauptrennen Erfolge von deutsch gezogenen Stuten. Die aus der Zucht des Stalles 5-Stars stammende und in den Farben von Ungaro Racing laufende Dreijährige Bubi Pata (It’s Gino) bewies einmal mehr ihre Klasse im knappen Einlauf des Spillers Hendikep (1600 m, ca. 2.600 Euro), wo sie einen Hals vor Parsec (Oratorio) und Merzad (Sehrezad) blieb. Im zweiten Höhepunkt des Tages, dem Lóversenyzést Felügyelö Bizottság Díja (1400 m, ca. 3.800 Euro), kam die im Gestüt Evershorst geborene Chantilly (Areion) unter Slaven Jovanovic locker nach Hause, die weiteren Plätze belegten Alkatraz (Middlenight) und Sky Diver (Kheleyf).

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Martin Cáp, Prag

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