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Hubertus Fanelsa verstorben

Hubertus Fanelsa als damaliger Jahreschampion 2006 in Dresden. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 462 vom Donnerstag, 06.04.2017

Er war ein Mann im deutschen Galopprennsport, der mit dem Attribut „basisnah“ bezeichnet werde konnte und dies auch so akzeptierte. Hubertus Fanelsa war jahrzehntelang ein Trainer, in dessen Stall sich nicht eben häufig ein besseres Pferd verirrte. Er arbeitete mit dem, was ihm zur Verfügung gestellt wurde und das waren in der Regel Handicapper der mittleren Kategorie. Und die trainierte er mit großem Erfolg. Jahr für Jahr stellte er von seinem Standort, der Neuen Vahr in Bremen, Sieger auf Sieger, um die fünfzig waren es in den 90er Jahren immer, noch 2006 waren seine Schützlinge in 37 Rennen erfolgreich.

In Hannover wurde er groß, machte dort das Abitur, absolvierte eine Banklehre. Nicht unbedingt die Vita eines Galopptrainers, doch schon damals ritt er Amateurrennen und als er sein Hobby zum Beruf machte, dann geschah das gleich richtig, fast zehn Jahre war er Futtermeister am Stall von Hein Bollow. Es waren herausragende Jahre mit Pferden wie Marduk, Nebos, Toronja oder Cagliostro. Hubertus Fanelsa hatte genau hingeschaut, aus seinen Pferden machte er stets das Beste und noch mehr: Ausgleiche I, der Derbysieg von Indurain in Prag, diverse Meetings-Championate, natürlich in Harzburg, aber auch in Hamburg, das waren die Highlights. Er formte Jockeys wie Jozef Bojko und Filip Minarik, die noch heute von der unvergleichlichen, familiären Atmosphäre am Stall schwärmten, für die Ehefrau Monika Fanelsa in ihrer herzlichen Art wesentlich verantwortlich war.

2007 sattelte Hubertus Fanelsa seinen letzten Sieger, Allegan im Seejagdrennen in Quakenbrück. Große Jahre, in denen es auch weniger helle Punkte gab, fanden ihren Abschluss. Später war seine markante, selbst beim kleinsten Renntag noch untadelig gewandete Persönlichkeit noch oft auf der Rennbahn zu sehen. Er arbeitete für das Gestüt Schlenderhan, verantwortete die Dependance in Disternich, war in den letzten Jahren in Düsseldorf und Bad Harzburg mit seiner glänzenden Rhetorik auch als geschätzter Sponsorenbetreuer tätig.

Am 20. März ist, wie erst jetzt bekannt wurde, unser alter Freund und Weggefährte Hubertus Fanelsa verstorben. Er wurde im engsten Familienkreis beigesetzt. 

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