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Die Grand Prix-Siegerin von Solon

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 356 vom Freitag, 27.02.2015

Im Haras de Preaux in Orbec in der Mitte Frankreichs, gelegen zwischen Paris und Caen, steht seit vielen Jahren der Deckhengst Solon (Local Suitor). 23 Jahre ist er inzwischen alt, im vergangenen Jahr betrug seine Decktaxe noch 1.200 Euro. Immerhin noch zwölf Jährlinge sind bei France-Galop gelistet, ein Hengst stammt im Übrigen aus der Monsun-Tochter Schlenderana. Am Samstag hat Solons Tochter Solojorie den „Grand Prix“ beim Meeting in Cagnes-sür-mer gewonnen, als letzte Außenseiterin.

Geregnet hatte es in Cagnes seit dem Morgen, trotz der vorhergehenden schönen Tage war der Boden schwer. Laut Trainer Jess Parize das Geheimnis des Erfolges: „Alle Solon-Nachkommen mögen dieses Geläuf“, tat er kund. Dreißig Pferde, auch von deutschen Besitzern, betreut er in Wissembourg, in Cagnes feierte er seinen bisher größten Treffer. Solojorie hatte letztes Frühjahr in Straßburg gewonnen, war dann später sogar in Verkaufsrennen unplatziert am Start gewesen, kaufen wollte sie niemand. An der Cote d’Azur startete sie mit eine Überraschungserfolg über 2400 Meter, beim letzten Grand Prix-Test blieb sie dann ohne Möglichkeiten, doch konnte sie das bei für sie optimalen Bedingungen korrigieren.

Der vom Gestüt Schlenderhan gezogene Solon hatte als Dreijähriger u.a. den Preis von Europa (Gr. I) gewonnen, bei zwölf Starts holte er sich in seiner Karriere für Trainer Heinz Jentzsch neun Rennen, er war sicher der beste Steher des Jahrgangs 1992. Für das Derby, das von All My Dreams gewonnen wurde, hatte er nie ein Engagement, die Möglichkeit einer Nachnennung gab es damals noch nicht. Zweijährig gewann er mit Andrzej Tylicki in Hassloch, er dürfte das beste Pferd sein, das je auf dieser Bahn angetreten ist.

Seine Deckhengstkarriere war eher übersichtlich, er ist allerdings Vater des vorzüglichen, leider unlängst verunglückten Hürdlers Solwhit, Sieger u.a. im World Hurdle (Gr. I) in Cheltenham. Auf der Flachen hat er den mehrfachen Listensieger Magadino gebracht, der Deckhengst im Haras de Broussard in Frankreich ist. Solojorie ist das erste erfolgreiche Produkt der viermaligen Siegerin Sandra Lawyer (Sky Lawyer), die nächste Mütter hatten Black Type, die Familie hat sich aber auch über Hindernisse auszeichnen können.

Ohne bessere Möglichkeiten waren im Grand Prix Conseil General des Alpes-Maritimes die drei Pferde aus deutscher Zucht. Vorjahressieger Narrow Hill (Tiger Hill), 2014 auch Sieger des 150.000-Euro-Bonus beim Défi du Galop, wurde beim erste Lauf der Serie 2015 Fünfter, die aus England angereiste Nyanza (Dai Jin) kam auf Rang sieben, Claudia Barsigs Storm (Liquido) landete auf Platz zehn.

Das zweite Topereignis an diesem Samstag war der Prix Policeman. Mit Joseph Allens War Dispatch (War Front) gewann ein Dreijähriger dieses Rennen auf der extrem nassen Sandbahn, dem man auf Dauer noch mehr zutraut. Bei sechs Starts, stets auf Fibersand, hat er fünfmal gewonnen. Er könnte Richtung Prix du Jockey-Club (Gr. I) gehen denkbar wäre auch ein Start im UAE Derby in Meydan oder sogar in einem der Klassiker in den USA. Der Sohn des Spitzenvererbers War Front (Danzig) stammt aus einer nicht gelaufenen Unbridled’s Song-Tochter, eine Schwester der Gr.-Sieger Lines of Battle (War Front) und Homebound (Dixie Union), es ist die Linie von Dynaformer (Roberto). 

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