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Die Geschichte von Lady Oracle

Damals noch in prominenten Farben: Lady Oracle in München. www.galoppfoto.de - Sebastian Hoeger

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 471 vom Donnerstag, 08.06.2017

Einen ungewöhnlichen deutschen Background hat eine Stute, die bei Magic Millions für umgerechnet 263.000 Euro an Phoenix Thoroughbreds verkauft wurde, das in den vergangenen Monaten so stark in den Vordergrund gerückte Unternehmen mit Sitz in Dubai und Luxemburg. Bei einem ihrer Käufe handelt es sich um Lady Oracle (Medaglia d’Oro), eine fünf Jahre alte Stute mit einer westfälischen Vergangenheit.

Sie stammt aus der Darley-Zucht, ist dreijährig zweimal für Godolphin bei Andre Fabre gelaufen. Auf Umwegen gelangte sie dann in den Besitz von Australian Thoroughbred in den Stall von Andreas Wöhler, war Dritte in München und Vierte in Frankfurt. Sie ging zur Tattersalls December Sale, dort wurde sie für 3.000gns. zurückgekauft. Dann wurde sie Silke Brüggemann angeboten, die Besitzertrainerin aus dem Westfälischen griff zu. „Ich kannte die Stute aus der Morgenarbeit von Andreas Wöhler“, berichtet sie in der Erinnerung, „habe sie für einen kleinen Betrag gekauft.“ Doch im Frühjahr 2016 avancierte plötzlich Telperion (Street Cry), ein Sohn von Lady Oracles Schwester Yavana (Redoute’s Choice) mit einem Listensieg und mehreren starken Leistungen auf Gr. I-Ebene zu einem der führenden Zweijährigen Australiens.

Bei Silke Brüggeman schellte das Telefon, Ronald Rauscher wollte Lady Oracle für australische Interessen zurückhaben. „Dabei sollte sie ein paar Tage später in Düsseldorf laufen“, erzählt die ehemalige Amateurchampionesse, „sie hatte in Warendorf mit Mighty Mouse gearbeitet, ich hatte schon Vorstarterangabe gemacht.“ Der Preis stimmte, war natürlich höher als der, den Silke Brüggemann viele Wochen zuvor gezahlt hatte.

Über den englischen Agenten Matt Houldsworth kam die Stute nach Australien, zu Shareh Sullivan. Sie wurde von Not A Single Doubt gedeckt und wurde zur Auktion angemeldet – mit einem zusätzlichen Update. Lady Oracles zwei Jahre alte Halbbruder Regent (Lonhro) hat gerade zwei Rennen gewonnen und sich auf Gr.-Ebene gut geschlagen. Und Telperions Bruder Kementari (Lonhro) war vorvergangenen Sonntag eindrucksvoller Sieger in Randwick.

All das genügte, um den Preis in die Höhe zu treiben: Bei 400.000 A-Dollar (ca. €263.000) fiel der Hammer – eine Menge Geld für eine Stute, die 2015 in Frankfurt bei ihrem finale Start Vierte in einem Sieglosen-Rennen war!

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