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Französische Hoffnungen

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 109 vom Freitag, 09.04.2010

Es waren zwei mehr als unterschiedliche Typen, die am vergangenen Donnerstag in Saint-Cloud zwei wichtige Trials im Hinblick auf die Klassiker in Frankreich gewannen. Auf dem Programm standen der Prix Omnium II und der Prix La Camargo, zwei Listenrennen für dreijährige Hengst bzw. Stuten, jeweils über 1600 Meter.

Bei den Hengsten setzte sich souverän der Jahresdebutant No Risk At All (My Risk) aus dem Stall von Jean-Paul Gallorini durch, bereits im letzten November hatte er noch als Maiden ein Listenrennen gewonnen.  Bei seinem Trainer und auch bei der Abstammung hätte man diesen Hengst eher in einem Rennen über Sprünge in Auteuil oder Enghien vermutet, doch strebt sein Trainer den Prix du Jockey-Club, das französische Derby an. Er läuft in den Farben von Sylvia Wildenstein und vertritt eine aus Deutschland stammende sehr erfolgreiche Linie über Sprünge. Die Mutter Newness (Simply Great) war die beste Stute ihrer Generstion in der französischen Hindernisszene, gewann den Prix Orcada (Gr. III) und war Dritte im Prix Maurice Gillois (Gr. I). Interessanterweise ist sie in ihrer Karriere nie auf der Flachen gelaufen. Sie hat bereits acht Sieger auf der Bahn, nahezu alle erfolgreiche Hindernispferde, insbesondere Nickname (Lost World), der 14 Gruppe-Rennen über Sprünge gewann. Auch die nächste Mutter von No Risk at All, Neomenie (Rheffic), hat vier Renne in Auteuil gewonnen. Deren Mutter Nordenburg (Birkhahn) wurde 1965 in Deutschland gezogen, stammt aus einer Linie, mit der Heinz Pferdmenges viel Erfolg hatte. Die 80-Kilo-Stute Nordenburg stand zunächst in der Wildenstein-Zucht, wo sie obige Linie begründete, kam später wieder zurück nach Deutschland, wo sie in der Zucht von August Feldmann aber keine großen Spuren mehr hinterließ.

Der Vater des Derby-Aspiranten, My Risk (Take Risks), steht für 2.200 € im Haras de Victot, er hatte letztes Jahr mit Barouda bereits einen Gr. III-Sieger (Prix des Reservoires) auf der Bahn. Er war dreifacher Gr. III-Sieger auf der Meile, ist als Deckhengst aber bisher nicht besonders nachgefragt.

Liliside (American Post) hieß die Siegerin des Stutenpendants. Sie wird von Francois Rohaut für Anthony Forde trainiert, kostete als Jährling in Deauville 39.000 €. Ihre Mutterlinie zeichnet sich durch Schnelligkeit aus, die Schwester The Wise Lady (Ganges) war mehrfach über kurze Wege auf Gruppe-Ebene platziert. Liliside, die im Februar in Cagnes-sur-mer ein Listenrennen auf Sand gewonnen hat, soll Richtung Poule d’Essai marschieren. Für ihren Vater American Post (Bering), der für 5.000 € in Etreham steht, ist es eine willkommene Siegerin, denn so ganz ist dem Sieger der Poule d’Essai des Poulains der Durchbruch noch nicht gelungen.   

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