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Der Favorit im Melbourne Cup wurde zu Beginn der Karriere in Mülheim trainiert

Dunaden mit Craig Williams als Sieger in der Cathay Pacific Hong Kong Vase. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Autor: 

Frauke Delius

Morgen früh, um 5:00 Uhr deutscher Zeit, startet in Flemington Park in Australien der Melbourne Cup - eines der bedeutendsten Rennen der Welt, mit 5,5 Millionen Euro dotiert. 24 Pferde dürfen laufen, ursprünglich sind 151 Nennungen eingegangen, darunter der im letzten Jahr erfolgreiche Dunaden (Nicobar), die vom Gestüt Schlenderhan gezogenen Illo (Tertullian), Mawingo (Tertullian), Budai (Dai Jin) und Ibicenco (Shirocco) sowie Rosello (Lecroix), Sanagas (Lomitas), Le Roi (Areion) und der von Paul Harley in Warendorf trainierte Ittlinger Araldo.

In die endgültige Startformation - klick zum Rennen mit allen Startern - hat es kein aktuell in Deutschland trainiertes Pferd geschafft, aber der Titelverteidiger und Favorit Dunaden hat zumindest die Anfänge seiner Rennkarriere in Deutschland bestritten. Und die waren durchaus ungewöhnlich, wie es in der Turf-Times Renn-Analyse zum Melbourne Cup 2011, in dem mit Lucas Cranach ein ehemaliges deutsches Pferd immerhin Dritter wurde, zu lesen war:

Der Renndress mit den Farben "rosa, weißer Pudel, zwei weiße Armbinden, gevierteilte Kappe" gehört nicht unbedingt zu denen auf deutschen Rennbahnen, die man in besseren Rennen findet. Dieser Dress gehört zu der Niederländerin Jetty van der Hulst, die seit geraumer Zeit Pferde im Stall von Doris Ursula Smith in Mülheim im Training hat, aktuell sind es zwei, Robbery Reward und Jefferson. Vor zwei Jahren gehörte noch ein damals Dreijähriger mit Namen Dunaden dazu, er war im Winter in Dortmund auf Sand zweimal platziert, gewann dann später ein Verkaufsrennen über 2100m unter Ronan Thomas in Straßburg. Dort wurde der Hengst geclaimt, für 17.000 €, was für die Dame mit dem Pudeldress letztlich durchaus nicht unerfreulich war. Denn sie hatte Dunaden als Fohlen in Deauville für gerade einmal 1.500 € erworben und so schnell aus dem Land geschafft, dass er in Frankreich nicht einmal prämienberechtigt ist. Beim 20. Start nach jenem Erfolg in der Reclamer-Klasse hat dieser Dunaden am Dienstag den Melbourne Cup gewonnen, nach minutenlangen Überlegungen des Zielrichters, mit dem knappsten aller Abstände. Er startete für Pearl Bloodstock, das engagierte Unternehmen der Al Thani-Familie aus Katar, die aktuell richtig viel Geld in den Rennsport bringt. 

Gesattelt hat Dunaden in Australien Mikel Delzangles, der nunmehr schon fünfte Trainer des Pferdes nach Doris Smith, Yannick Fouin, Alban de Mieulle und Richard Gibson.

Auch bei der Ausgabe 2012 ist Mikel Delzangles noch der Trainer, im Sattel des Favoriten sitzt Craig Williams. Mittlerweile sind zwei Gr. I-Erfolge in der Hong Kong Vase und im BMW Caulfield Cup sowie weitere Gr.-Platzierungen hinzu gekommen. 

Sogar von der Stiftung Gestüt Fährhof gezüchtet wurde Sanagas (Lomitas), der mittlerweile auch im australischen Besitz ist. Der Gr. I-Sieger im Hollywood Turf Cup wird von Bart Cummings trainiert, im Sattel sitzt Nicholas Hall, auch er gehört zum erweiterten Favoritenkreis. Ein "deutsches Element" findet sich auch bei Fiorente, der Monsun-Sohn wird mittlerweile auch von Gai Waterhouse in Australien trainiert.

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