Erst Nullnummer in Neuss, dann Sieg-Triplette in Dortmund für Sattelrückkehrer Suborics

Der Ausgang des Kampfes um das Trainerchampionat des deutschen Turfs bot keine Überraschung, der Weg dorthin am letzten Renntag der Saison 2010 auf der Neusser Rennbahn schon. Titelverteidiger Christian von der Recke sicherte sich zum vierten Mal in Folge den Titel und verwies Peter Schiergen mit 74:73 auf den 2. Rang. Ausschlaggebend war dabei der Erfolg des England-Imports Bergonzi, der unter der Championesse der Amateurrennreiterinnen Kirsten Schmitt gleich die erste Neusser Tagesprüfung gewann. Für die 41jährige Schmitt, die im weiteren Verlauf des Silvesterrenntag mit Nardo einen weiteren Erfolg feiern konnte, brachte die Saison 2010 nicht nur das fünfte Championat der Amateurrennreiterinnen, sondern die diesmal erzielten 37 Saisonsiege markieren einen neuen deutschen Rekord.

Trotz eines Großaufgebots weiterer Starter blieb Bergonzis Sieg für den in Weilerswist ansässigen von der Recke der einzige Tagestreffer in Neuss. Auch die drei Ritte des Ex-Championjockeys Andreas Suborics für ihn bei dessen Sattelcomeback waren nicht von Erfolg gekrönt, wobei die beiden 2. Plätze durch Mr Loire und Genovesa sowie der 4. Platz mit Weststern durchaus respektable Leistungen darstellten.

Dennoch reichte der Auftaktsieg für den entscheidenden Vorsprung, da auch keinem der drei Schiergen-Vertreter ein Volltreffer gelang. Selbst der als 10:10 Favorit angetretene Burma Gold des Gestüts Ammerland, zuletzt auf Grand Prix Ebene im italienischen St. Leger erfolgreich, musste mit Jockey Jiri Palik im Sattel in schwacher Konkurrenz eine klare Niederlage einstecken und endete nur auf einem enttäuschenden 4. Rang.

In der ebenfalls heftig umkämpften Championatsentscheidung der Deckhengste zog der ab dieser Decksaison im ostwestfälischen Gestüt Auenquelle aufgestellte Areion am letzten Renntag der Saison an dem zuvor führenden Sholokhov noch vorbei. Ein Sieg des Areion-Sohnes So oder So und weitere Platzgelder erhöhten seine Gewinnsumme auf 591.165 Euro, was letztlich einen Vorsprung von 1170 Euro auf Sholokhov bedeutete.

In den anderen Kategorien standen die Titelträger schon länger fest. Der im Urlaub in seinem Heimatland Panama befindliche Eduardo Pedroza sicherte sich erneut das Jockeychampionat. Mit 15 Siegen Vorsprung auf Filip Minarik gewann er den Titel zum vierten Mal in Folge. Erstmals konnte sich dagegen der 17jährige Sven Schleppi mit dem Championat der Amateurrennreiter schmücken. Gewinnreichster Besitzer von Vollblütern war im Vorjahr das Unternehmen des Dubai-Scheichs Mohammed al Maktoum, das bekanntlich mit Buzzword auch den deutschen Derby-Sieger stellte. Das Züchterchampionat ging zum wiederholten Male an das Gestüt Fährhof, wobei der letzte Championatstitel für das in Sottrum bei Bremen gelegene Gestüt allerdings aus dem Jahr 2001 datiert.

Was Jockey Andreas Suborics auf Silvester in Neuss noch verwehrt geblieben war, gelang beim ersten Renntag der Saison 2011 in Dortmund auf Anhieb. Gleich im 1. Rennen des Tages feierte der dreifache Championjockey mit der 4jährigen Stute Keydream seinen ersten Sieg im Sattel nach seiner schweren Kopfverletzung im April des Vorjahres. Als Trainer und Besitzer von Keydream zeichnet der in Krefeld ansässige Mario Hofer verantwortlich, der damit wie in 2009 und 2010 den ersten Sieger der deutschen Galoppsaison stellte. Doch mit einem Erfolg gab sich der 39jährige Österreicher nicht zufrieden. Durch zwei weitere Siege mit der von Uwe Stoltefuß trainierten Goldkaetzchen und dem Routinier Nasibow baute Suborics seine Erfolgsserie zu einer Triplette aus.