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Englisches Derby-Meeting im Zeichen der Familie O'Brien

Zweifacher Coronation Cup-Sieger St Nicholas Abbey mit Joseph O'Brien Foto: Turf Aktuell

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Turf aktuell

Das englische Derby-Meeting in Epsom steht ganz im Zeichen des irischen Quartiers von Aidan O’Brien. Nachdem das Ballydoyle-Team bereits am Freitag mit der als 210:10 Außenseiterin ins Rennen gegangenen Was die englischen Investec Oaks (Gruppe I, 2200m, ca. 430.000€) gewann, wobei die Galileo-Tochter in diesem Fall nur als zweite Stallfarbe mit Seamie Heffernan im Sattel an den Start gekommen war, doch ihrer höher eingeschätzten Trainingsgefährtin Maybe die Show stahl, schrieb am Samstag Vater Aidan und Sohn Joseph O’Brien gemeinsam an der ungemein erfolgreichen Familiengeschichte weiter. Zunächst verteidigte der 5jährige Hengst St Nicholas Abbey seinen letztjährigen Titel im Diamond Jubilee Coronation Cup (Gruppe I, 2423m, ca. 430.000€) in überlegener Art und Weise. Zwar war die Konkurrenz diesmal überschaubar, doch die Überlegenheit des als 17:10 Favorit angetretenen Montjeu-Sohnes mit Joseph O’Brien war auch erdrückend. Viereinhalb Längen hinter ihm belegte Red Cadeaux (Ryan Moore) Rang 2 vor dem  englischen St. Leger-Sieger Masked Marvel (William Buick), dessen züchterische Wurzeln in Deutschland liegen, stammt er doch aus der hierzulande bestens bekannten Ravensberger Familie der Waldrun.

Eine Stunde später schlug das Vater-Sohn-Team erneut zu und sorgte für den ersten Familienerfolg in der 232jährigen Geschichte des englischen Derbys, das diesmal als Investec Derby (Gruppe I, 2423m, ca. 1,6 Mio. €) unter den Augen der englischen Königin gelaufen wurde. Joseph O’Brien im Sattel des 16:10 Favoriten Camelot wartete lange mit seinem Vorstoß und als er ihn brachte, blieb der bis dato ungeschlagene Montjeu-Sohn nicht auf gerader Linie. Sein Jockey gab nach dem Rennen an, dass der zuvor in den englischen 2000 Guineas imponierend siegreiche Hengst mit der Bahn in Epsom nicht so gut klargekommen wäre. Dennoch zog Camelot letztlich leicht am führenden Stallgefährten Astrology (Ryan Moore), der im kleinsten Derby-Starterfeld seit 1907 für ein zügiges Renntempo gesorgt hatte und auch in der Zielgerade lange standhielt, vorbei und klärte die Kräfteverhältnisse im englischen Derby-Jahrgang in eindeutiger Art und Weise. Am Ende war es lockerer Fünf-Längen-Vorsprung, den Camelot vor dem auf den letzten Metern noch knapp an Astrology vorbeiziehenden Main Sequence (Ted Durcan) bei seinem Derby-Triumph im Ziel aufwies.

Sofort nach dem Rennen begannen die Spekulationen über die weitere Laufbahn des ungeschlagenen Hengstes, der für den ersten Triple Crown Erfolg seit 1970 sorgen könnte, wenn er nach Siegen in den ersten beiden klassischen Prüfungen der Derby-Saison auch den Sieg im englischen St. Leger im September in Doncaster an seine Fahnen heften könnte. Da es an seinem Stehvermögen für die dort noch einmal 400m längere Distanz keine Zweifel gibt und Aidan O’Brien bereits vor dem Derby-Start den Versuch, Camelot zum Triple Crown Sieg zu führen, als mögliche Option bezeichnete, fiebern britische Turf-Fans diesem Ereignis bereits jetzt entgegen.

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