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Djumama überrascht in der "Winterkönigin"

Autor: 

Daniel Delius

Der Rennstallbesitzer Frank Janorschke aus Erftstadt gehört zu denjenigen Aktiven im Rennsport, die mit den Ankäufen seiner Vierbeiner in der Regel Glück hat. Letzten Dezember ersteigerte sein Trainer Kölner Andreas Löwe auf einer Auktion im englischen Newmarket eine damals noch namenlose Stute, umgerechnet rund 26.000 € musste Janorschke für sie auf den Tisch legen. Gestern gewann sie, inzwischen auf den Namen Djumama getauft, in Iffezheim mit dem Preis der Winterkönigin das wichtigste Rennen für zweijährige Pferde im deutschen Turf, die Siegprämie betrug 60.000 €.

Janorschke, der sein Brot mit Krankentransporten verdient, lässt sie unter dem Decknamen „Stall Phillip I“ laufen. Ohne die „I“ im Namen startet der gute Meiler Sehrezad, „doch da habe ich einen Partner, der bei Djumama nicht dabei ist“, erläuterte Janorschke, „da mein Sohn Phillip heißt, wollte ich den Decknamen aber unbedingt beibehalten.“ 

Für Djumama war es beim zweiten Start ihrer Karriere der zweite Erfolg, doch wer auf sie gewettet hatte, sah den Sieg Mitte der Zielgeraden entschwinden. Zu diesem Zeitpunkt hatte Andrasch Starke auf der Favoritin Aigrette Garzette den mutmaßlich vorentscheidenden Satz gemacht. „Ich dachte, wir werden nur Dritter“, bekannte Djumamas Jockey Adrie de Vries, der aber dann auf dem aufgewühlten Geläuf doch noch eine bessere Spur fand, eine Art fünften Gang erwischte. Aigrette Garzette wurde noch sicher abgefasst, was deren Reiter erwartungsgemäß weniger gefiel. „Ich bin der Meinung, dass sie das beste Pferd im Feld war, das wird sie nächstes Jahr zeigen“, meinte Starke.

Auf das Siegerpodest stiegen aber andere, Trainer Andreas Löwe als der eigentliche Vater des Erfolges war natürlich besonders stolz. „Mir hat das Pferd besonders vom Ausdruck und von der Erscheinung her gefallen“, erinnerte er sich noch an den Ankauf von Djumama, „auf die Abstammung habe ich eigentlich nicht geachtet.“ Die waren aber den Repräsentanten des irischen Coolmore Stud wichtig, denn sie traten erstmals für die „Winterkönigin“ als Sponsoren auf den Plan. Djumama ist ein Sohn von Aussie Rules und der ist Deckhengst in Coolmore. „Perfekt“ nannte denn auch deren Repräsentant Joe Hernon das Resultat. Baden Racing-Chef Dr. Andreas Jacobs (war wegen einer Familienfeier am Sonntag nicht mehr vor Ort) hatte vor einigen Wochen in Irland angerufen, das Gestüt hatte sich schnell als Geldgeber für das Rennen zur Verfügung gestellt. „Weil wir so viele deutsche Kunden haben“, begründete Hernon die Sponsorship.  

Für Löwe war es zum wiederholten Mal ein Sieg in einem wichtigen Rennen für Stuten. „Mein Stall hat einen deutlich höheren Stutenanteil, das ist fast schon ein Automatismus“, berichtete er, „aber dieses Jahr haben wir verstärkt junge Hengste gekauft. Vielleicht kann ich auf meine alten Tage noch das Vorurteil widerlegen, dass ich nur Stuten trainieren kann.“  Mit Djumama hat er in jedem Fall noch große Pläne. „Ich bin sicher, dass sie nächstes Jahr in den Stutenklassikern mitmischen kann und auch das Stehvermögen für den Preis der Diana hat.“

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