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Deutsche Züchter setzen verstärkt auf ausländische Deckhengste

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 99 vom Freitag, 29.01.2010

Die gute Nachricht: Es gibt eine ganze Reihe von Deckhengsten, die für die Saison 2010 ausgebucht sind. Die weniger gute Nachricht: Es handelt sich ausschließlich um Hengste in England und Irland. Die Oberklasse der dortigen Stallions, alles, was 10.000 € und mehr kostet, ist praktisch nicht mehr zu haben.

Darley hat für Shamardal oder Exceed and Excel schon im Dezember die Bücher geschlossen und dies bei rund 150 Anmeldungen. Teofilo ist auch schon länger nicht mehr zu bekommen, Shadwell macht ohnehin bei höchstens einhundert Stuten die Toren dicht. Aqlaam, ein gerade ins Gestüt gerückter Hengst, hatte 250 Nachfragen (siehe auch den Bericht Neue Hengste in Europa), weit mehr als die Hälfte bekam Absagen.

In Coolmore, das eigentlich nie ausverkauft ist, kann man Sprünge zumindest als Newcomer nicht mehr einzeln, sondern nur noch im Paket erwerben. Ein Hengst wie High Chaparral, bei dem man fast schon den Daumen gesenkt hatte, ist zu, andere natürlich auch.

Weniger erfreut sehen das natürlich die hiesigen Hengsthalter, denn nach den vorliegenden Deckplänen mischen die deutschen Züchter im Ausland diesmal verstärkt mit. Trotzdem ist das im Umkehrschluss natürlich wieder eine gute Nachricht. Es wird auf Qualität geachtet, es wird aber auch Geld ausgegeben. Der Vollblutmarkt ist widerstandsfähiger, als man angesichts der wirtschaftlichen Lage glauben mag. Und die ersten Auktionsergebnisse
2010, wo auch immer sie erzielt wurden, lassen vermuten, dass sich die Lage langsam konsolidiert. Das Interesse am Kauf von Pferden ist im In- und Ausland weiter vorhanden. Nur: Es muss alles eine gewisse Qualität haben.

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