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Den Sieg der Triple Crown vor Augen

American Pharoahs Trainer Bob Baffert. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 368 vom Donnerstag, 21.05.2015

Zum zweiten Mal in Folge, zum dritten Mal innerhalb der letzten vier Jahre, zum neunten Mal in den letzten 18 Jahren: Der Galopprennsport in Nordamerika wartet auf einen Sieger in der „Triple Crown“, nachdem American Pharoah (Pioneer of the Nile) mit den Preakness Stakes (Gr. I) am vergangenen Samstag in Pimlico nach dem Kentucky Derby (Gr. I) auch die zweite Etappe für sich entscheiden konnte. Das finale Rennen für diesen Coup sind die Belmont Stakes (Gr. I) am 6. Juni in Aqueduct in New York.

1978 war es Affirmed, dem es als 35. und bisher letztes Pferd in der Historie gelungen war, die dreifache Krone in den USA zu erringen. Dem von Bob Baffert für die Zayat Stables von Ahmed Zayat trainierten American Pharoah fiel es auf der Rennbahn Pimlico deutlich leichter, die Preakness Stakes zu gewinnen als 14 Tage zuvor das Kentucky Derby. 131.680 Zuschauer sahen in Baltimore bei strömendem Regen und schwierigen Bedingungen einen souveränen Sieg des 9:10-Favoriten mit Victor Espinoza im Sattel, sieben Längen hatte er Vorsprung auf den Außenseiter Tale of Verve (Tale of Ekati), Dritter wurde Divining Rod (Tapit). Die hinter American Pharoah im Kentucky Derby Platzierten Firing Line (Line of David) und Dortmund (Big Brown) kam im achtköpfigen Feld diesmal nur auf die Plätze sechs und vier.  

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Es war der siebte Start für den von Ahmed Zayat selbst gezogenen Hengst, der als Jährling bei Fasig Tipton im Ring war, jedoch zurückgekauft wurde. Eine Niederlage hatte er nur beim Debut einstecken müssen, als er beim Debut in Del Mar im August 2014 Fünfter war. Danach gewann er – als Maiden – das Del Mar Futurity (Gr. I) und die FrontRunner Stakes (Gr. I), ein geplanter Start im Breeders‘ Cup musste verletzungsbedingt gestrichen werden. In dieser Saison war er vor Churchill Downs zweimal in Oaklawn Park erfolgreich, das Arkansas Derby (Gr. I) gewann er dort mit acht Längen Vorsprung.Seine Mutter Littleprincessemma (Yankee Gentleman), ein 250.000-$-Jährling, konnte auf der Rennbahn bei nur zwei Starts nichts bewegen. Sie hat nur noch ein bekanntes weiteres Fohlen, einen Sieger von Maimonides. Etwas stärker wird das Pedigree dahinter, denn Geschwister der Mutter sind Storm Wolf (Stormin‘ Fever), Sieger in den Lazaro Barrera Memorial Stakes (Gr. II), und Misty Rosette (Stormin‘ Fever), erfolgreich in den Old Hat Stakes (Gr. III). Die nächste Mutter Exclusive Rosette (Ecliptical) war Listensiegern, das war es dann aber auch schon mit Black Type-Siegern in der Familie. Aus europäischer Sicht ein Papier mit vielen unbekannten Namen, doch wechselte Littleprincessemma letzten November bei Fasig Tipton für 2,1 Millionen Dollar den Besitzer. Sie war tragend von Pioneerof the Nile und America Pharoah war zu diesem Zeitpunkt bereits zweifacher Gr. I-Sieger.

Pioneerof the Nile (Empire Maker) war ein guter Zwei- und Dreijähriger. Er ging mit einem Sieg im Santa Anita Derby (Gr. I) im Gepäck ins Kentucky Derby, lief danach noch einmal unplatziert in den Preakness Stakes (Gr. I), das war es dann mit der Karriere. Er steht auf der WinStar Farm in Kentucky, nach einem guten Start mit dem ersten Jahrgang ist seine Decktaxe mit 60.000 Dollar nicht gerade niedrig.

Inzwischen wurde auch bekannt, dass American Pharoah nach Beendigung seiner Rennlaufbahn im Ashford Stud, der nordamerikanischen Dependance von Coolmore, als Deckhengst aufgestellt werden soll. Details des Deals wurden nicht veröffentlicht, aber es darf als sicher gelten, dass der jetzige Besitzer Ahmed Zayat einen gewichtigen Anteil an dem Pferd behalten wird und es auch mindestens bis zum Ende diesen Jahres im Rennstall bleibt. 

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