TurfTimes:
Ausgabe 464 vom Donnerstag, 20.04.2017
Wie immer präsentiert sich der Deckplan von Graf und Gräfin Stauffenberg sehr international ausgerichtet. Aufgesucht werden prominente Nachwuchshengste im Ausland, im Inland stehen Adlerflug und Maxios auf der Liste, stets natürlich mit einem Blick auf den Markt. Von zwei Stuten hat man sich im Dezember bei Arqana getrennt, ansonsten ist die Herde gleich geblieben. Im Rennstall steht mit Frangipani (Jukebox Jury) aktuell nur eine Stute bei Andreas Suborics, sie hat im vergangenen Jahr bereits gewonnen.
Philipp von Stauffenberg ist seit vielen Jahren zudem ein gefragter und erfolgreicher Consignor bei den führenden Jährlingsauktionen. Häufiger werden inzwischen mit Hilfe von finanzstarken Partnern gezielt Fohlen zum Pinhooken gekauft, mit äußerst bemerkenswerten Resultaten. Auch in Iffezheim zählt er schon eine geraume Zeit zu den führenden Anbietern, im Westfälischen werden immer mehr auch Jährlinge anderer Züchter auf die Auktion vorbereitet.
Der einzige Deckhengst, der doppelt bedacht wird, ist der immer stärker ins Blickfeld rückende Adlerflug in Schlenderhan. Heart of Africa wurde im Februar 2015 bei Tattersalls erworben. Zweijährig hat sie für Godolphin gewonnen. Sie ist Schwester zu drei Siegern, die Mutter wiederum ist Schwester der Gr. I-Siegerinnen Cerulean Sky (Darshaan) und Moonstone (Dalakhani). Ihr Erstling ist der Jährlingshengst Hemingway (Champs Elysees). Rusookh ist bei Arqana ersteigert worden, sie war nicht auf der Bahn. Die Mutter Thamarat (Anabaa), die bisher drei Sieger auf der Bahn hat, ist Schwester zum Gr. I-Sieger und Deckhengst Tamayuz (Nayef), die vierte Mutter ist Allegretta (Lombard), womit über die Familie alles gesagt ist. Ihr Erstling Raphael (Roderic O’Connor) wurde schon als Fohlen verkauft, Kevin Prendergast trainiert ihn in Irland für Hamdan Al Maktoum.
Anodin ist ein bislang seltener Name auf deutschen Deckplänen. Der Sieger im Prix Paul de Moussac (Gr. III), der mehrfach Gr. I-platziert war, ist ein rechter Bruder zur großen Goldikova (Anabaa). Sein erster Jahrgang ist im Jährlingsalter. Zu ihm geht die älteste Stute des Bestandes, die einst vom Gestüt Zoppenbroich erworbenen Notre Dame ist Mutter u.a. von Now We Can (Martillo), Sieger im Grand Prix de Chantilly (Gr. I) sowie der listenplatziert gelaufenen Now Again (Lomitas) und Now Forever (Tiger Hill). Der zwei Jahre alte Norumbega (Cacique) wurde bei Tattersalls vergangenen Oktober für 70.000gns. in den Stall von David Simcock verkauft, eine Jährlingsstute hat Nayef als Vater.
Gleneagles steht in seinem zweiten Jahr in Coolmore. Der mehrfache Gr. I-Sieger, der natürlich stark gefragt ist, bekommt Besuch von Capichera, eine von zwei Töchtern der Preis der Diana (damals Gr. II)-Siegerin Centaine in der eigenen Zucht. Ihr Erstling, ein Hengst von Oasis Dream, ist im Jährlingsalter. Sie selbst hat bei wenigen Starts gewonnen. Auch Golden Horn, einer der Stars im Dalham Hall Stud, geht in seine zweite Saison. Deutsche Züchter greifen bei ihm dieses Jahr häufig tief in die Tasche, aus Westfalen kommt Queensberry, die auf der Rennbahn keine Bäume ausgerissen hat, doch ist sie Siegerin und stammt aus einer starken amerikanischen Black Type-Linie. Ihr erstes lebendes Fohlen ist gerade zur Welt gekommen.
Helmet hat sich in den jüngster Zeit weiter ins Blickfeld geschoben. Sein derzeitiges Aushängeschild ist der Godolphin-Hengst Thunder Snow, dreifacher Gr.-Sieger in Folge, auf Gras und auf Sand, mit einer Option auf das Kentucky Derby. Zu ihm reist C’est l’amour, die zweite Tochter von Centaine (Royal Academy) in der Zucht. C’est l’amour war zweifache Siegerin, Ihr drei Jahre alte Cloud Atlas (Soldier Hollow) ist bei der BBAG vom Hong Kong Jockey Club gekauft worden, hat dort gerade erneut für einen respektablen sechsstelligen Preis den Besitzer gewechselt. Eine rechte Schwester von diesem ist die von Claudia Barsig trainierte zwei Jahre alte Coppelia.
Mastercraftsman in Coolmore geht schon als „proven sire“ durch. Seine Partnerin Zegna (Shirocco), die in Norwegen die dortigen Oaks gewonnen hat, wurde zurückgekauft, um die Linie zu erhalten. Ihre Mutter, eine Schwester des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Mutamam (Darshaan), hatte neun Sieger auf der Bahn, die zweite Mutter ist Halbschwester von Mtoto (Busted). Zegnas Erstling ist die Zweijährige Zahara (Nayef), die via BBAG den Weg nach Schweden gefunden hat. Ein Jährlingshengst von Casamento wurde als Fohlen an Godolphin verkauft.
Nach der schwierigen Geburt eines dem Vernehmen nach herausragenden Hengstfohlens von Maxios ist noch nicht ganz geklärt, ob Four Roses wieder gedeckt wird, es wird kurzfristig entschieden. Wenn, dann soll es erneut der Fährhofer Hengst sein. Four Roses ist Mutter der Gr. II-Siegerin Four Sins (Sinndar) und von Four Dancers (Seattle Dancer) sowie von Four Carat (Montjeu), Sieger in Australien und Frankreich. Andrew Balding trainiert den zwei Jahre alten Fantast (Sinndar), ein rechter Bruder ist im Jährlingsalter.
Sicher ein Pferd für kurze Distanzen sollte das kommendes Jahr zu erwartende Produkt von Muharaar aus der Golden Whip sein. Der Shadwell-Hengst war Champion-Sprinter 2015 in Europa, gewann drei Gr. I-Rennen über 1200 Metern. In seinem zweiten Jahr im Nunnery Stud geht zu ihm Golden Whip, die dreijährig zwei Listenrennen über jeweils 1400 Meter in Baden-Baden und Hannover gewonnen hat, sie ist Schwester von acht Siegern. Sie startete in der Zucht mit den Siegerinnen Gwendolyn (Invincible Spirit) und Geraldine (Royal Applause), eine Jährlingsstute hat Excelebration als Vater.
Firedance ist Mutter bereits der guten Fiery Wing (Dalakhani) und Fearless Hunter (Alhaarth) und der erwähnten Frangipani. Die Schwester von Four Roses hat einen zwei Jahre alten Maxios-Sohn namens Faadhel, den Shadwell gekauft hat, sowie eine Jährlingsstute von Siyouni, sie geht zu Pride of Dubai, der in Coolmore debutiert. Er hat hat zweijährig die Sires Produce Stakes (Gr. I) in Australien gewonnen, kommt aus einer starken Deckhengstfamilie, der die Brüder Invincible Spirit (Green Desert) und Kodiac (Danehill) angehören.
Nicht gedeckt wird La Reine Noir, eine Schwester der Prix de l'Opera (Gr. I)-Siegerin Lady Marian (Nayef). Sie ist nur wenige Male gelaufen, sie ist bereits Siegermutter. Ihr zwei Jahre alter Sohn Lennox (Maxios) ist bei der BBAG für 80.000 Euro an die Niarchos-Familie verkauft worden und hat eine Box bei Pascal Bary in Chantilly bezogen.
ADLERFLUG (2004), v. In The Wings – Aiyana v. Last Tycoon (Gestüt Schlenderhan)
Heart of Africa (2012), v. Cape Cross – Carisolo v. Dubai Millennium, Hengstfohlen v. Iffraaj, 23.3.
Rusookh (2010), v. Nayef - Thamarat v. Anabaa, Stutfohlen (Roxette) v. Holy Roman Emperor, 7.2.
ANODIN (2010), v. Anabaa – Born Gold v. Blushing Grom (Haras du Quesnay/FR)
Notre Dame (1996), v. Acatenango - Noble Princesse v. Windwurf, Stutfohlen v. Siyouni, 20.3.
GLENEAGLES (2012), v. Galileo – You’resothrilling v. Storm Cat (Coolmore Stud/IRL)
Capichera (2011), v. Shirocco – Centaine v. Royal Academy, Stutfohlen (Cassandra) v. Dansili, 6.3.
GOLDEN HORN (2012), v. Cape Cross – Fleche d’Or v. Dubai Destination (Dalham Hall Stud/GB)
Queensberry (2010), v. Tertullian – Queen’s Wild v. Spectacular Bid, Stutfohlen v. Oasis Dream, 4.4.
HELMET (2008), v. Exceed and Excel – Accessories v. Singspiel (Dalham Hall Stud/GB)
C’est l’amour (2007), v. Whipper – Centaine v. Royal Academy
MASTERCRAFTSMAN (2006), v. Danehill Dancer – Starlight Dream v. Black Tie Affair (Coolmore Stud/IRL)
Zegna (2009), v. Shirocco - Zephyrine v. Highest Honor, Hengstfohlen (Zachary) v. Lord of England, 1.2.
MAXIOS (2008), v. Monsun - Moonlight Box v. Nureyev (Gestüt Fährhof)
Four Roses (1998), v. Darshaan - Fraulein Tobin v. J O Tobin, Hengstfohlen v. Maxios, 22.3.
MUHAARAR (2012), v. Oasis Dream – Tahrir v. Linamix (Nunnery Stud/GB)
Golden Whip (2007), v. Seattle Dancer - Genevra v. Danehill
PRIDE OF DUBAI (2012), v. Street Cry – Al Anood v. Danehill (Coolmore Stud/IRL)
Firedance (2001), v. Lomitas - Fraulein Tobin v. J O Tobin
Nicht gedeckt
La Reine Noir (2006), v. Rainbow Quest - La Felicita v. Shareef Dancer, Stutfohlen v. Lord of England, 17.4.
