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Deauville: Springer-Stute brachte 500.000 Euro

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 490 vom Donnerstag, 19.10.2017

Es gibt eine ganze Reihe von Züchtern in Frankreich, die ihre Jährlinge bei Arqana nicht im Sommer, sondern erst bei der entsprechenden Auktion im Oktober anbieten. An der Spitze ist das sicher Andreas Putsch vom Haras de Saint-Pair zu nennen, der dem Nachwuchs einfach eine längere Zeit auf der Koppel ermöglichen will. So ist die Vente de Yearlings d’Octobre, die seit Dienstag in Deauville über die Bühne geht und an diesem Freitag endet, zu einer immer wichtigeren Versteigerung im französischen Kalender geworden.

Wie in Newmarket ist der Standard der Auktion an den ersten Tagen hoch und fällt dann eher ab. „Partie 1“ wurde an einem Tag, dem Dienstag durchgezogen und sah im europäischen Trend der letzten Wochen eine leichte Steigerung gegenüber 2016, als bereits ein Rekord verbucht wurde. Von den 210 angebotenen Jährlingen fanden 166 einen neuen Besitzer, der Schnitt pro Zuschlag ging um 5,27 % gegenüber dem Vorjahr auf 73.943 Euro nach oben.

2016 war der höchste Preis 350.000 Euro, dieser wurde diesmal dreimal überboten. 500.000 Euro brachte eine vom Haras de Grandcamp angebotene Tochter von Dabirsim, gezeugt also noch in dessen zweitem Jahr im Gestüt Karlshof. Charlie Gordon-Watson bekam im Auftrag eines englischen Klienten den Zuschlag, Richard Hannon wird sie trainieren, Unterbieter war Anthony Stroud.

Gezogen ist die Stute eher unauffällig. Die Mutter Amour Eternel (Elusive City) ist nicht am Start gewesen, sie ist eine Schwester von Flash Dance (Zamindar), die für Trainer Henri-Alex Pantall 2010 ein Listenrennen in Hannover gewonnen hatte. Später wurde sie an die Wertheimer-Brüder verkauft und wurde als Führpferd für Goldikova (Anabaa) eingesetzt.

Züchter der jungen Stute ist der Ecurie Normandie de Pur-Sang von Simon Springer. Dieser hatte Amour Eternel als Jährling bei Arqana für 50.000 Euro gekauft, doch kam sie bei Trainer Christophe Ferland nicht an den Start. Ihr Erstling, die jetzige Rekordstute, ist im Haras du Taillis aufgewachsen und wurde in Grandcamp für die Auktion präpariert.  Springer verkaufte noch einen weiteren Dabirsim-Nachkommen für gutes Geld, Amanda Skiffington legte 140.000 Euro für einen Hengst aus einer Siegerin von Daaher an.  

Vom stets populären Siyouni stammt ein Hengst aus einer Mtoto-Stute, die mit Zagora (Mtoto) schon eine zweifache Gr. I-Siegerin in den USA gebracht hat. Der junge Hengst, in dessen Pedigree mit Briseida und Brisanto auch in Deutschland bekannte Namen auftauchen, erlöste 420.000 Euro und wurde vom Haras des Capucines an Godolphin verkauft. Anthony Stroud setzte sich in einem Bieteduell gegen Mark Richards vom Hong Kong Jockey Club durch und erklärte anschließend, dass der junge Hengst in Frankreich bleiben wird, mutmaßlich also bei Andre Fabre. Godolphin tätigte in „Partie 1“ vier Käufe für 925.000 Euro.

Aus der vom Gestüt Karlshof gezogenen Sasuela (Dashing Blade) stammt eine Galileo-Stute, einziger Nachkomme des Vaters bei dieser Auktion, sie ging für 400.000 Euro an Robert Naraf von Horse France, er war im Auftrag von Coolmore aktiv. Sasuela, eine Schwester der Monsun-Söhne Samum und Schiaparelli, hatte für Karlshof u.a. die Gr.-Sieger Seismos (Dalakhani) und Samba Brazil (Teofilo) gezeugt, vor einigen Jahren ist sie nach Frankreich verkauft worden. Züchter der Galileo-Stute sind zu gleichen Teilen der Ecurie des Monceaux und das Haras de Saint-Pair. Sasuela hat dieses Jahr erneut ein Stutfohlen von Galileo gebracht.

Als alleiniger Züchter war das Haras de Saint-Pair zweimal in höheren Preisregionen als Verkäufer tätig. Der einzige „Frankel“ auf der Auktion, ein Sohn der Prix Vermeille (Gr. I)-Siegerin Pearly Shells (Efisio), ging für 250.000 Euro an Trainer Marc Pimbonnet aus Lyon. Im Nachverkauf wurde ein Dark Angel-Hengst aus der Gr. III-Siegerin und Gr. III-Vererberin Sub Rose (Galileo) für 300.000 Euro an Michel Zerolos Oceanic Bloodstock abgegeben.

Für Trainer Peter Schiergen und den Stall Emerald gewann vor einigen Jahren Emerald Star (Mount Nelson) u.a. ein Gr. III-Rennen in England und war Dritte im Schwarzgold-Rennen (Gr. III). Jetzt ging ihr Erstling, ein vom Haras des Capucines angebotener Medaglia d’Oro-Sohn für 165.000 Euro an Tina Rau, die Amerikanerin Stella Thayer ist neue Besitzerin, Nicolas Clement wird trainieren.

Von Beginn an war Trainer Mario Hofer, der am Mittwoch im Verkaufsrennen für Zweijährige einen Coup mit Supergirl (Sri Putra) landete, ein sehr aktiver Bieter und Käufer. Am ersten Tag wurden gleich vier Jährlinge auf seinen Namen geschrieben. Die Lot-Nummer 2, ein Makfi-Sohn aus der Familie von Groom Dancer kostete 65.000 Euro. Von dem in den letzten Wochen so stark in den Vordergrund gerückten Reliable Man stammt ein Hengst aus einer Oasis Dream-Mutter, er war für 47.000 Euro zu haben. Die Schwarzgold-Familie vertritt ein Le Havre-Sohn, dessen Mutter Sureyya (Monsun) mehrfach listenplatziert war. Er kostete 45.000 Euro. Ebenfalls von Le Havre stammt ein Hengst, dessen Mutter Rex Regina (King’s Best) Listensiegerin war. Er war für 65.000 Euro zu haben.  

Arqana Vente d'Octobre des Yearlings - Salestopper

PferdAnbieterKäufer Preis
St., v. Dabirsim-Amour EternelGrandcampCharlie Gordon-Watson€500.000
H., v. Siyouni-ZanetonCapucinesGodolphin€420.000
St., v. Galileo-SasuelaMonceauxHorse France/Magnier€400.000
H., v. Dark Angel-Sub RoseSaint PairOceanic BS€300.000
H., v. Frankel-Pearly ShellsSaint PairMarc Pimbonnet€250.000
    

 

 

Starke Preise auch in "Partie 2"

Am frühen Nachmittag des Mittwochs begann in Deauville "Partie 2" der Auktion, die bis zum Freitag dauert.  

Am Mittwoch ging der Schnitt pro Zuschlag gegenüber der korrespondierenden Session des Vorjahres auch in die Höhe, um knapp zehn Prozent auf 35.188 Euro. Hier war es ein vom Haras du Quesnay angebotener Siyouni-Hengst, der mit einem Zuschlag von 140.000 Euro das teuerste Pferd war. Roger Marley hatte das letzte Gebot, „der Hengst wird nächstes Jahr wieder in den Ring kommen, bei einer der Breeze Up-Auktionen“, sagte er.

Der teuerste Sea The Moon-Nachkomme war ein Sohn einer Singspiel-Tochter, er ging für 67.000 Euro nach Norwegen. Simon Springers Ecurie Normandie Pur Sang verstärkte sein Lot mit einer Nathaniel-Stute für 65.000 Euro. 

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