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Aufgalopp 508

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 508 vom Donnerstag, 08.03.2018

Als Debbie Kepitis, Peter Tighe und Richard Treweeke im Januar 2013 bei der Magic Millions Gold Coast Yearling Sale 230.000 A-Dollar, immerhin rund 145.000 Euro, für eine namenlose Jährlingsstute zahlten, hätten sie natürlich nie gedacht, dass sie irgendwann das Kultpferd dieser Tage besitzen würden. Winx heißt es, jeder in Australien  kennt die sechs Jahre alte Stute, die am Samstag gerade den nächsten Rekord gebrochen hat und dies in einem Stil, der mit atemberaubend nur unzureichend beschrieben ist.

Schaut man sich das Pedigree von Winx an (siehe Seite X), dann lässt dies selbst einen geschulten Experten von Abstammungen etwas ratlos zurück. Wenn man dort auf der Suche nach einem Geheimnis ist, dann findet man: nichts. Die Familie ist seit 1840 in der australischen Vollblutzucht aktiv, im Pedigree tauchen die Namen Eclipse, Darley Arabian und Byerley Turk auf, wo nicht, das bringt niemand weiter.

Nur: Wie gut ist sie wirklich? Bisher war sie bei 33 Starts nicht einmal außerhalb der Landesgrenzen am Start, doch muss das nicht in Stein gemeißelt sein. Die Royal Ascot-Abgesandten, gerade wieder auf Charme-Offensive in Australien, würden, wenn es etwas nutzen würde, einen Privatflieger dorthin schicken, um sie abzuholen. Was vielleicht sogar geschehen wird, wenn sie den nächsten Start erfolgreich absolviert. Der Druck auf die Besitzer und Trainer Chris Waller wird in jedem Fall groß sein. Nick Smith, Director of Racing in Ascot, hat bereits jede erdenkliche Hilfestellung angeboten. Solche Aussagen dürften ihm nicht nur Freunde einbringen, denn die Sonderbehandlung von so manchen Startern aus dem Ausland ist manchen britischen Trainern ein Dorn im Auge. Doch wenn es eine Chance gibt, dieses Pferd nach Europa zu holen, wird man sie ergreifen. Ein Start von Winx in Europa wäre das fraglos das Turfereignis des Jahres. 

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