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Aufgalopp 497

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 497 vom Donnerstag, 07.12.2017

Selbst altgediente Auktionsbesucher in Newmarket konnten sich nicht daran erinnern, wann es letztmalig in der Halle bei Tattersalls über einen längeren Zeitpunkt so voll war wie am Dienstagnachmittag. Es herrschte Stunden eine erstaunliche Stimmung, ein jeder wollte dabei sein, wenn ein Crack nach dem anderen in den Ring kam und als letztendlich Islington, die große Renn- und Zuchtstute, als letztes Pferd der Ballymacoll-Bestandsauflösung in den Ring kam, geführt vom langjährigen Gestütsleiter Peter Reynolds, brandete spontan Beifall auf.

Natürlich ist eine Auktion immer so gut wie die Angebote. So war eben das Ende des Ballymacoll Studs mit den entsprechenden Offerten und die Präsenz von Stuten wie Marsha, Different League und Quiet Reflection im Katalog hilfreich für hohe Preise. Aber hinter jeder steckt auch eine bestimmte Story. 47 Mitglieder des Elite Racing Clubs, eines der größten Syndikate auf der Insel, hatten einen Bus gechartert, sie fuhren nach Newmarket, um die von ihr gezogene Gruppe I-Siegerin Marsha für sechs Millionen Guineas verkauft zu sehen – Auktionator Simon Kerins musste noch tags darauf Autogramme geben. Und Con Marnane, auch in Deutschland bestens bekannter Pinhooker, kaufte am Abend die Bar bei Tattersalls leer. 8.000 Euro hatte er für Different League als Fohlen bei Arqana bezahlt, bei Goffs wollte sie in Doncaster als Jährling für 15.000 Pfund niemand haben. Sie wurde Royal Ascot-Siegerin und am Dienstag für 1,5 Millionen Guineas an Coolmore verkauft.

Es mag eine Welt geben, in der im Moment Bitcoins das Maß aller Dinge sind. Damit kann sicherlich Geld verdient werden. Aber es gibt noch andere Investitionen, bei denen vielleicht doch ein etwas höherer Enthusiasmus aufkommen kann. Diese Woche war ein gutes Beispiel dafür. 

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