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Aufgalopp 493

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 493 vom Donnerstag, 09.11.2017

Es ist nur ein gutes halbes Jahr her, da hatten wir weltweit ein halbes Dutzend Vollblüter, die mit dem Wort „Wunderpferd“ bezeichnet wurden. Arrogate war so eines, er hatte bei nur wenigen Starts eine unvorstellbare Summe Geldes auf das Konto seines Besitzers Khaled Abdullah galoppiert, man sprach von einem Pferd vom anderen Stern nach seinen Siegen im Geldumverteilungs-Rennen Pegasus World Cup und in Meydan. Stand heute ist er zwar immer noch die Nummer eins der Weltrangliste, aber sein Stern ist doch ziemlich untergegangen. Er hatte sein Herz wohl in Dubai verloren.

Churchill war ein anderes „Ausnahmepferd“. Der Erfolg in den Irish 2000 Guineas Ende Mai markierte seinen siebten Sieg in Folge, zuvor hatte man sogar über einen Start im Derby in Epsom nachgedacht, seine Klasse würde ihn schon über diese Distanz tragen, das war nicht nur die Meinung einer Minderheit. Seitdem hat Churchill nicht mehr gewonnen. Auch wenn er einige hervorragende Leistungen gezeigt hat, wie etwa als Zweiter im Juddmonte International. Am Samstag endete seine Rennkarriere ziemlich unbeachtet als Siebter im Breeders‘ Cup Classic.

Sehr gute Pferde sind alle beide, die respektablen Decktaxen, die für sie aufgerufen werden, sind sicherlich mehr als gerechtfertigt, aber es sind halt keine überirdischen Pferde. Schade eigentlich, denn das Publikum weltweit ist stets auf der Suche nach derart zu verehrenden Vierbeinern. Winx, die Kultstute aus Australien, sie hat inzwischen diesen Status und wenn dann eingewendet wird, dass sie in ihrer bemerkenswerten Karriere noch nie außerhalb ihrer Heimat gelaufen sei, dann kann nur auf den Standard des dortigen Rennsports verwiesen werden. Ob sie ihr Team nächstes Jahr nach Ascot reisen lässt, steht keineswegs fest. Selbst wenn die dortigen Veranstalter wohl auch noch die Flieger für ihre Fans bezahlen würden. 

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