Aufgalopp 479

15 Starter im BBAG-Auktionsrennen in Köln, ein zusätzlich an diesem Tag ausgeschriebenes Zweijährigen-Rennen hatte seine Freunde gefunden, in München gab es am Sonntag eine zweistellige Teilnehmerzahl beim Nachwuchs. Wer im vergangenen Jahr Bad Harzburg als Austragungsort eines Zweijährigen-Rennens genannt hätte, wäre mit Hohn und Spott bedacht worden. Diesmal liefen Vierbeiner aus prominenten Ställen in ausreichender Zahl. Was ist bloß mit Deutschlands Trainern los?

Denn in den vergangenen Jahren hatte die durchschnittliche Zahl von Startern in diesen Rennen bedenklich abgenommen. 204 kamen insgesamt noch an den Start, 440 waren es im Jahre 2000 gewesen. Sicher, die Zahl der gestarteten Pferde ist insgesamt proportional in diesem Zeitraum ähnlich rückläufig gewesen, doch war die Zurückhaltung der Ställe spürbar. Einstige Cracks wie Acatenango und Mondrian starteten zweijährig fünf-, sechsmal. Und es waren sicher keine frühreifen Pferde, im Gegenteil, je älter sie wurden, desto besser waren sie.  Vor fünfzig Jahren knatterten spätere Derbysieger über 1000 Meter der Geraden Bahn in Dortmund. Im Sommer, ohne eine Bewässerungsanlage.

Die extrem vorsichtige Behandlung des Nachwuchses, insbesondere bei großen Ställen, musste schon verwundern. Schließlich sind die Zeiten nicht die Besten, die Besitzer wollen schon eine Refinanzierung ihrer Investitionen und in den Auktionsrennen, für die viele Jährlinge qualifiziert wurden, gibt es ordentliches Geld zu verdienen. Doch gestartet wurde immer weniger, der Verband zahlt den Rennvereinen inzwischen sogar Zuschüsse, wenn sie Zweijährigen-Rennen trotz wenig umsatzbringender niedriger Starterzahlen laufen lassen. 

Das scheint, mit Ausnahmen, allmählich der Vergangenheit anzugehören und das ist für alle Beteiligten nur von Vorteil. Und es könnte auch den Markt beflügeln, vielleicht schreiben dann die Rennvereine auch einmal das eine oder andere Rennen mehr aus. Bedarf scheint zu bestehen.