Aufgalopp 475

Der schönste Tag der Woche, bezogen auf das Wetter, war in Hamburg der Donnerstag. Da kamen Donald Trump, Wladimir Putin und allerlei andere wichtige und unwichtige Menschen in die Stadt. Der Rennsporttross war da schon abgezogen, in Horn begannen die Aufräumarbeiten nach einem Derbymeeting, das mit frustrierend bezeichnet werden kann. Denn man kann es drehen und wenden wie man will: Ob da fünf oder fünfzehn Pferde laufen, ob es ein Gruppe-Rennen oder ein Ausgleich IV ist – das Wichtigste ist die Witterung. Die Zahl der Edelfans und Hardcore-Wetter ist deutlich zurückgegangen, das Publikum besteht, im deutschen Rennsport inzwischen mehrheitlich aus Spontanentscheidern. Wenn es regnet, bleibt man halt daheim.

Hamburg hatte zum zweiten Mal in Folge enormes Pech, dabei waren die Bemühungen im Zuschauerbereich für das Turbo-Meeting erheblich gewesen, mit Blick für das Detail, mit spannendem Catering im Außenbereich, deutlich besser etwas als in Baden-Baden, wo in gewissen Zonen der Gast inzwischen komplett vernachlässigt wird. Aber die schönsten Liegestühle auf dem Marktplatz im Innenraum der Horner Rennbahn bleiben verwaist, wenn es regnet. Pferderennen sind Outdoor-Meetings, das haben andere Veranstalter dieses Jahr positiv erfahren, im Westen etwa, wo das Wetter an den Renntagen oft hervorragend war und alle relevanten Zahlen nach oben gingen.

Natürlich gab es auch positive Aspekte bei dem Meeting: Die Bahn hielt, wobei die Absage des ersten Tages, so kontrovers sie diskutiert wurde, dazu beigetragen haben dürfte. Hamburg zahlt in den Basisrennen immer noch erhebliche Rennpreise, unterstützt die Trainer bei den Kosten. Bei eher verhaltenen Wettumsätzen war ein Minus aber nicht zu verhindern.

Das Derby 2018 wird am 8. Juli stattfinden. Das steht fest. Und es wird, hoffentlich, wieder eine „richtige“ Derbywoche geben. Ohne Regen.