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Aufgalopp 472

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 472 vom Donnerstag, 15.06.2017

Die Zahl der Rennveranstaltungen in Deutschland ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Bei einem Blick auf die Starterfelder in diesen Tagen drängt sich allerdings der Eindruck auf, es seien immer noch zu viele. Fünf, gar manchmal nur vier Pferde, nicht in Altersgewichtsrennen, sondern in Handicaps, das kann es eigentlich nicht sein. In manchen Fällen kann noch mit dem Preisgeld argumentiert werden, denn 5.100 Euro in einem Ausgleich III sind schon reichlich mager. Sonntag in Düsseldorf läuft in dieser Klasse aber auch nur ein Quintett, dabei werden 8.000 Euro ausgeschüttet.  Zumindest weniger fachkundige Besucher, von denen es immer mehr gibt, finden kleine Felder so schlecht nicht, das zeigen Umsätze auf Bahnen wie etwa Leipzig.

Doch in der Tat sind es momentan reichlich Renntage, gerade in den Monaten Mai/Juni mit zahlreichen Feiertagen und dies bei einer stark gesunkenen Zahl von Pferden im Training. Hinzu kommt der Hang mancher Rennvereine zu neun, manchmal zehn Rennen, was nicht nur das Publikum überfordert.

Wer allerdings bemängelt, dass die sechs Rennen, die am Donnerstag in Mülheim gelaufen wurden, zu wenig seien, dem sei ein Blick in die kommende Woche empfohlen. In Royal Ascot, beim wichtigsten Meeting des gesamten Jahres in Europa, sind sechs Rennen pro Tag der Standard. Am Dienstag geht es sogar mit einem absoluten Highlight los, den Queen Anne Stakes. Als erstes Rennen. Wenn der Geschäftsführer einer deutschen Rennbahn so etwas riskieren würde,  müsste er seinen Hut nehmen. Allerdings vergnügen sich in Ascot die Besucher noch bis in die Abendstunden auf der Bahn. Bei uns werden die Zapfhähne oft schon fünf Minuten nach dem letzten Rennen abgedreht.   

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