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Aufgalopp 471

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 471 vom Donnerstag, 08.06.2017

Das Beruhigende für einen Züchter ist, dass nichts planbar ist. Zumindest ist das die Lehre des vergangenen Wochenendes, an dem die Derbys in England und Frankreich gelaufen wurden. Dass ein Ballydoyle-Pferd in Epsom gewinnt, war sicher keine Überraschung, doch dass es nicht von Galileo stammt, schon eher. Sondern von Pour Moi, einem Hengst, bei dem man in Coolmore schon den Daumen gesenkt hatte. Er war im letzten Sommer nach Australien geschickt worden, sollte dort auch bleiben. Doch dann ging Fame and Glory, einer von Coolmores jungen National Hunt-Hengsten plötzlich ein, Pour Moi fand sich über Nacht im Flugzeug nach Irland wieder, er bezog eine Box im Grange Stud, als Deckhengst in der Hindernispferdezucht. Jetzt ist er Vater eines Derbysiegers.

Brametot, der in Chantilly gewann, stammt aus dem ersten Jahrgang eines Hengstes, der ein guter, aber nicht überragender Meiler war, der seine Rennkarriere bei einem Trainer namens Ali Al Raihi beendete und in seinen ersten drei Jahren im Gestüt zu einer Decktaxe von 4.000 Euro zu haben war. Die mütterliche Linie von Brametot enthält zwar den Namen Monsun, doch in jüngerer Zeit hat die Familie doch ziemlich „geschlafen“. 

Die Mutter selbst, die Law Society-Tochter Morning Light, wurde 2013 bei Arqana für gerade einmal 12.000 Euro durch den Ring geschickt, sie ist jetzt in Chile, mit zwanzig Jahren wird sie kaum noch einmal über den Atlantik zurückgeschickt. Und es wird woh niemand nach Nachkommen von einstigen Isarländer Vererbern wie Burgeff oder Wildling forschen. Auch wenn ihre Namen im Pedigree von Brametot auftauchen. Es muss also nicht immer Prominenz sein. 

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