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Aufgalopp 466

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 466 vom Donnerstag, 04.05.2017

Der Name Bode Miller sagt möglicherweise auch denjenigen etwas, die im Winter nicht unbedingt am Samstag vor dem Fernseher sitzen und sich zehn Stunden lang Sport in Eis und Schnee anschauen. Der aus dem amerikanischen Bundesstaat New Hampshire stammende, jetzt 39jährige ist einer der besten Skirennläufer der letzten Jahre, Olympiasieger und Weltmeister, charismatisch und exzentrisch. Und er ist ein großer Fan des Galopprennsport, ist seit einigen Jahren im Besitzerlager aktiv, vor Kurzem hat er einen Anteil an dem drei Jahre alten Fast and Accurate erworben, der startet an diesem Samstag immerhin im Kentucky Derby, wenn auch nur als Außenseiter.

Miller hat Pläne im Rennsport, er möchte auf Dauer als Trainer arbeiten, im Fair Hill Training Centre in Maryland hat er bereits Boxen angemietet. Er will anders trainieren, anders als etwa sein Freund Bob Baffert, immerhin Betreuer eines Pferdes namens Arrogate. Bei den Kollegen von TDN, dem Newsletter in den USA, hat Miller gerade seine Meinung über das herkömmliche Training kundgetan und es lohnt sich durchaus, einmal hinzuschauen. Seit fünfzig Jahren hätte sich praktisch nichts geändert, signifikant schneller seien die Pferde nicht geworden, der Rennsport sei einfach zu traditionsbehaftet. Er glaubt, effizienter trainieren zu können, meint, dass man unverändert zu unwissenschaftlich arbeiten würde. Verletzungen führt er auf Mangel an Bewegung zurück, auf zu lange Zeit im Stall. „Wenn ein Athlet wie Carl Lewis 23 Stunden am Tag im Bett gelegen hätte, dann für ein paar Sprints aufgestanden wäre, dann hätte er seine Muskeln bald ruiniert“, sagt er. Zudem würden Rennpferde zu früh verheizt.

Es hört sich manches nicht unlogisch an. Auf den Galoppertrainer Bode Miller ist man nicht nur in den USA gespannt. 

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